Die ADIDAperla legt zu ihrem ersten Stopp auf der Mittelmeerroute in Korsika an. Nach einem Seetag freuen wir uns darauf einen kurzen Besuch in Ajaccio zu unternehmen.
Auf meinen Krücken hopse ich von Bord. Zum Glück liegt das Schiff direkt im kleinen Hafen der Stadt. Von hier ist man in wenigen Hüpfern/Schritten am Place Foch. Hier fährt die Bimmelbahn ab, die uns die nächsten 1,5 h durch die Stadt fahren wird. Wir haben noch etwas Zeit, bis die Tour los geht und gucken uns ein wenig rund um den Platz um. Neben den üblichen Souveniergeschäften steht hier das imposante Denkmal von Napoléon (Staue de Napoléon Empereur Romain). Dieses wird nicht das letzte Denkmal von Napoléon sein, dass uns an diesem Tag vor die Kameralinse kommt. Ajaccio ist der Geburtsort von Napoléon und das ist hier überall spürbar.
Die Fahrt mit der Bimmelbahn durch Ajaccio
Dicht gedrängt stehen die Touristenmassen am Abfahrtsort der Bimmelbahn. Ich zweifel daran, dass alle zu dem genannten Termin mitfahren können. Die Bahn kommt und… bloß nicht aussteigen lassen … es wird gedrängelt und geschubst … ich stehe mit meinen Krücken da und kann über soviel Trara nur den Kopf schütteln. Wäre ich besser zu Fuß, ich würde die Bahn Bahn sein lassen und die Stadt lieber anders erkunden. Aber mit dem gebrochenen Fuß nicht machbar.
Die Bahn fährt ab, wir stehen noch da und mit uns bestimmt 50 weitere Personen. Da biegt eine zweite Bahn um die Ecke. Das Gedrängel ist etwas weniger und wir 4 steigen in die Bahn. Na dann kann es ja losgehen!
Wir fahren nun für 10,-€ gut 1,5 h durch die Stadt. Vom Band werden Informationen in Deutsch, Englisch und Französisch abgespielt. An 2 Stationen hält der Zug für etwa 10 Minuten, damit man auch mal fotografieren kann. Das ist sonst nicht so einfach, da der Zug nicht höher als ein normales Auto ist. Richtig gut sieht man nicht, da wäre die Tour mit dem Doppeldecker bestimmt besser gewesen.
Zuerst fahren wir am Hôtel de ville, dem Rathaus der Stadt vorbei und umrunden dabei den Place Foch noch einmal. Vorbei geht es am Place de Gaulle auf dem ein Denkmal zur Ehre Napoléon und seine vier Brüder steht.
Es gelingt mir einen Blick auf eine anglikanische Kirche aus dem 19. Jahrhundert zu werfen. Die Kirche soll auf Initiative einer Schottin erbaut worden sein, damit englische Bewohner und Touristen in der Stadt einen Anlaufpunkt hatten.
1.Stopp Napoléon Cave
10 Minuten stoppte die Bimmelbahn am Place d’Austerlitz. Hier steht ein großes Denkmal für Napoléon und dessen Siege.
1938 wurde das Denkmal von der Stadt errichtet. Die Feldherrenstatue ist aus Granit und eine Kopie der Statue aus dem Invalidendom in Paris. Der erste Kaiser Frankreichs steht hier in seiner Geburtsstadt Ajaccio von zwei Adlern umrahmt und blickt auf eine in Stein gemeißelte Liste seiner Schlachten. Wobei die Schlacht von Waterloo unterschlagen worden ist.
Die Legende besagt, das unter dem Granitfelsen in der Grotte Napoléon der Kaiser als Kind gespielt hat und Bücher über die größten Feldherren der Geschichte gelesen hat.
Leider sind 10 Minuten nicht besonders viel und die genauer Erkundung des Ortes kaum möglich.
Die Fahrt führt uns weiter an der Kapelle der Griechen und wunderschönen Stränden vorbei, bis zu unserem nächsten Stopp.
2.Stopp: Îles sanguinaires
Die Îles sanguinaires oder auch blutigen Inseln sind ein kleines Archipel von 4 Inseln. Die kleinen schroffen Inseln bestehen aus dunkelrotem Porphyrgestein. Bei Abenddämmerung taucht die untergehende Sonne in ein warmes Rot. Dieses könnte eine mögliche Erklärung für den merkwürdigen Namen der Gegend sein. Eine andere Erklärung könnte die Vergangenheit als Lepra-Kolonie liefern. Die dort lebenden und sterbenden Menschen tauchten die Insel in ihr rotschwarzes Blut, wenn sie starben. Mir gefällt die Erklärung mit der Sonne eindeutig besser.
Die Bimmelbahn hält hier für 10 Minuten auf einem großen Parkplatz. Hätte man ausreichend Zeit könnte man 20 Minuten zu Fuß weiter einen kleinen Turm erreichen. Von dort soll der Blick wunderschön sein.
Für uns ging die Fahrt aber weiter, wieder zurück in die Altstadt von Ajaccio. Hier führen wir an der Kathedrale von Ajaccio vorbei. Der venezianische Bau von 1593 war der Ort wo Napoléon 1771 getauft wurde.
Ein eher schlichter und kleiner Kirchenbau, wenn man das mit anderen Kathedralen vergleicht.
Vorbei an der Festung/Citadelle der Stadt, von der man leider nur die Außenmauern sehen konnte und dem Geburtshaus Napoléons endete die Fahrt wieder auf dem Platz Foch. Mit Mühe gelang es uns auszusteigen, die nächsten Menschenmassen drängte bereits in die Wagen.
Lohnt sich die Fahrt? Für mich war es an diesem Tag und mit den körperlichen Vorbedingungen genau richtig. Aber sonst würde ich die Hafenstadt viel lieber zu Fuß erkunden. Kleine Gassen und Restaurants entdecken, den Strand nicht nur kurz besuchen, sondern richtig im Mittelmeer baden und den französischen Flair genießen.
Wer weiß, vielleicht beim nächsten Besuch.
Die Abendstimmung kurz vor dem Auslaufen der AIDAperla verführt auf jeden Fall zu einem weiteren Besuch.
Peter Mangoldt
Auf Korsika könnte man zwei Wochen verbringen, und hätte noch längst nicht alles gesehen. Ajaccio ist aber für den Einstieg nicht schlecht.
Mein persönliches Highlight ist der Norden, das Cap Corse. Bastia als Ausgangspunkt, und dann gegen den Uhrzeigersinn das Cap umrunden. Man braucht nur einen fahrbaren Untersatz.
Das Cap Corse ist Korsika “in Miniatur” – schroffe Berge und einsame Buchten mit kristallklarem Wasser. Ich freue mich schon auf unseren nächsten Urlaub dort.
Susanne Jungbluth
Das macht ja Lust auf eine lange Reise auf die Insel. Sollte ich doch unbedingt mal einplanen!
Angela Meissner
Ajaccio scheint ein hübsches Städtchen zu sein. Man bekommt direkt Lust, einen Abstecher dorthin zu machen.
Liebe Grüße
Angela