Wer nach Toulouse reist, kommt automatisch mit Airbus in Berührung. Schon auf dem Flughafen kann man Maschinen sehen, die auf ihre Auslieferung warten.
Wir wollten während unseres Stadtbesuches eigentlich eine Führung durch das Werk von Airbus mitmachen. Leider muss man anscheinend länger planen und nicht erst 14 Tage vorher.
Es gab zwar noch Rastplätze, aber nur für die französische Führung. Unsere Kenntnis in der Sprache beschränken sich auf einige wenige Wörter, da hätte eine Führung wenig Sinn ergeben. Also haben wir uns für einen Besuch des aeroscopia Toulouse entschieden. Das ist ein Airbus Museum.

Wir haben uns in die Straßenbahn gesetzt und sind bis zur Endhaltestelle gefahren. Einige wenige Schilder leiten uns durch einen Park, über eine Autobahnbrücke bis zum Eingang des Museums aeroscopia. Ich gebe zu, zwischendurch dachte ich schon, nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Es war einsam, neblig und sah nicht wirklich nach einem oft genutzten Weg zu einem Museum aus. Ein wenig kann ich die Kommentare bei TripAdvisor verstehen, die über die Erreichbarkeit mosern. Aber hej, was wäre eine Reise ohne etwas “Abenteuer” und wenn es nur der Weg zum Museum ist.
Museum aeroscopia
Schon vor dem Museum aeroscopia kann man einen ersten Blick auf eine Concorde und eine A 400M werfen, die auf dem Außengelände standen.

Das Museum aeroscopia befindet sich in einem Hangar für Flugzeuge. Diese riesige Halle kann nicht kuschelig warm beheizt werden, also ruhig etwas wärmer anziehen.
Man kann in dem Museumsshop neben Flugzeugmodellen auch Poster und Materialien rund um Airbus erwerben. Es gibt kein Museumsrestaurant, aber an kostengünstigen Automaten bekommt Getränke.
In der ersten Ebene der Ausstellungshalle kann man vielen kleinen Modellen sämtlicher Airbus Flugzeuge genauer angucken. Von den Zivilmaschinen, bis hin zu den Militärmaschinen bekommt hier einen guten Eindruck der Baureihen.

Zuerst haben wir uns in den aufgeklappten Flugzeugrumpf eines Airbus Super Guppys angeguckt. Dieses riesige Transportflugzeug wirkt auf den ersten Blick in der Halle recht klein. Steht man dann aber im “Flugzeugbauch” kommt man sich richtig klein vor. Eigentlich verständlich, wenn man überlegt, dass mit dieser Maschine Bauteile für Flugzeuge transportiert werden. Diese sind ja nicht gerade klein.
Concorde
Anschließend sind wir in eine Concorde gegangen.

In diesem schmalen Flugzeug konnten von 1976 bis 2003 Passagiere mit Überschall von Paris oder London nach New York fliegen. Die Flugzeit lag bei etwa 3,5 Stunden und war damit etwa um 50% kürzer, als mit den normalen Flugzeugen. Der Flugbetrieb wurde eingestellt, nachdem 2000 ein Flugzeug abstürzte. Nachdem zunächst die Fluggenehmigung entzogen wurde, konnten die Maschinen nach einigen Nachbesserungen 2001 wieder starten. Die Passagiere wollten aber anscheinend nicht mehr die Überschallmaschine nutzen, zusätzlich traten weitere Sicherheitsmängel auf. Daraufhin wurde der Flugbetrieb schließlich eingestellt.

Als ich in das Flugzeug gestiegen bin und die gemütlichen Sessel für die Fluggäste gesehen habe, habe ich mir diese Zeit zurück gewünscht. wenn man überlegt, wie eng und häufig unbequem man heute in den Flugzeugen sitzt, war das echter Luxus. 128 Passagiere, später sogar nur 100 Passagiere haben in der Concorde Platz gefunden. Für etwa 20% teuere Tickets als bei anderen Flügen mit gleicher Flugstrecke wurde hier noch auf Porzellangeschirr Essen serviert und Champagner angeboten.

Mich hat das Flugzeug beeindruckt, schade, dass ich nie damit geflogen bin.
Airbus A300B
Eine weitere Maschine kann man von innen besichtigen, den Airbus A300B. Der Flugzeughersteller Airbus hat mit dem A300 das erste zweistrahlige Großraumflugzeug produziert. In Toulouse wurde die Endmontage der Maschine durchgeführt. Im Oktober 1972 fand der erste Flug des Prototyps statt und bereits 2 Jahre später nahm Air France den Flugbetrieb auf. Nachdem über 560 Maschinen produziert worden waren, endete 2007 die Produktion dieses Maschinentyps.

Airbus hat viele verschiedene Varianten der A300 Reihe auf den Markt gebracht, die sich zum Beispiel in ihrer Länge oder durch die Anzahl der Notausgangstüren unterscheiden.
Wir konnten im Museum aeroscopia eine Maschine besichtigen. Neben einem Blick in das Cockpit und auf einige freigelegten Technikelemente hat mich die unterschiedliche Innenausstattung beeindruckt.

Von der “Holzklasse” mit ihrer normalen Bestuhlung, über die Business Class bis zum Besprechungszimmer, einem großen Doppelbett mit angrenzendem Bad und voll ausgestatteter Küche war anscheinend den Wünschen der Kunden keine Grenze gesetzt.


Was kann man sonst noch sehen?
In der Halle des aeroscopia stehen noch zahlreiche weitere kleinere und größere Flugzeuge. Von Militärmaschinen bis hin zu Testmodellen kann man eine Menge entdecken. Mich hat die optische Vielfalt begeistert. Und habt ihr man direkt vor der “Nase” eines Flugzeuges gestanden? Manchmal hat man das Gefühl ein grinsendes Gesicht vor sich zu haben.

Es gibt hier eine Menge zu entdecken, auch wenn man nicht der absolute Flugzeugfan ist lohnt es sich auf jeden Fall das Airbus Museum zu besuchen.
Adresse:
aeroscopia Toulouse
Allée André Turcat,
31700 Blagnac
Öffnungszeiten:
täglich:
9:30 – 18 Uhr
längere Öffnungszeiten während der französischen Schulferien (Zone C)
Eintrittspreise:
Erwachsene: 11,50€
Ermäßigt: 9,50€
Zuckerbrotliebe
Wow richtig interessant. Das wäre auch was für uns gewesen. Die Air Busse haben schon echt etwas ansich. Lieben Dank für die tolle Vorstellung.
LG Jennifer von zuckerbrotliebe.de