Mit dem Bus fahren wir einmal quer durch die Stadt zu dem schönsten Aussichtspunkt über Florenz, dem Piazzale Michelango.
In der Nähe unserer Unterkunft steigen wir in den Bus mit der Nummer 12. Dieser fährt einen Rundkurs quer durch die Stadt und auch auf der anderen Flussseite des Arno bis zur Basilika San Miniato al Monte und dem Piazzale Michelango. Das Busticket kostet, wenn man es vorab am Automaten oder Tabaco kauft 1,50€ – im Bus zahlt man 2,50€!
Der Bus fährt eine etwa 8 Kilometer lange Aussichtsstraße auf den Hügel von San Miniato entlang. Wir entschieden uns spontan, an der Haltestelle Galiei 5 auszusteigen und so bei einem kleinen Spaziergang in Richtung Basilika San Miniato al Monte die Aussicht auf Florenz genießen zu können.
Wenig später stehen wir an dem Weg, der uns auf den höchsten Punkt der Stadt bringen sollte. Von hier oben hat man an mehreren Stellen einen traumhaften Blick über die Stadt.
Basilika San Miniato al Monte
Die Kirche gehört zu der Olivetaner-Abtei in Florenz und steht der Legende nach an dem Ort, an dem der heilige Minias (ein Märtyrer, der etwa 250 enthauptet wurde und mit seinem Kopf unter dem Arm den Hügel hinauf lief) starb.
Die Kirche zählt architektonisch betracht zur romanischen Architektur und soll zu den schönsten Kirchen Italiens gehören. Also ein guter Grund für einen Besuch.
Geht man die Treppenstufen zur Kirche hoch, fällt die Fassade aus weißem Carrara-Marmor und dunkelgrünem Serpentin auf.
Aber so richtig ins Staunen komme ich, als wir in die Kirche treten. Es ist nicht besonders hell, aber der ungewöhnliche Bau im Inneren lässt sich sehr gut erkennen. Der Chor befindet sich auf einer erhöhten Plattform über der Krypta. In der Krypta sollen die Gebeine des heiligen Minias liegen, wobei dieses nicht belegt ist.
Mir gefällt es sehr in der Kirche, vielleicht kommt es durch die schummrige Beleuchtung, aber ich finde es fast schon gemütlich und fühle mich wohl. In anderen Kirchen hat mich oft die Pracht nahezu erschlagen und manche Kirchen wirken eher kühl und laden nicht gerade dazu ein, sich dort länger aufzuhalten. Das ist hier eindeutig anders.
Tritt man wieder aus der Kirche, kann man in einem kleinen Geschäft von den Mönchen produzierte alkoholische Getränke, Honig und Kräutertees kaufen.
Direkt neben der Kirche befindet sich auch ein Friedhof, der eine zeitlang als letzte Ruhestätte für wohlhabende Bürger und berühmte Persönlichkeiten diente. Hier findet man zum Beispiel das Grab von Carlo Collodi dem Schöpfer von Pinocchio.
Wir gehen die Treppen vor der Basilika San Miniato al Monte herunter, überqueren die Straße und gelangen so zum Piazzale Michelango, dem Aussichtspunkt über Florenz.
Piazzale Michelango – der schönste Aussichtspunkt über Florenz
Der Piazzale Michelangelo entstand 1865. Zu dem Zeitpunkt war Florenz kurzfristig die Hauptstadt von Italien und einige Bauprojekte sollten die Stadt „hauptstadttauglich“ werden lassen. Auf dem Platz stehen Bronzekopien von Michelangelo.
Aber ehrlich gesagt, kaum ein Besucher achtet bei seinem Besuch so wirklich auf die Kunstwerke. Viel interessanter ist der wunderschöne Ausblick über Florenz. Man blickt auf den Arno und kann zum Beispiel die Ponte Vecchio, den Dom, den Palazzo Vecchio entdecken. Wirklich traumhaft schön!
Fontane delle Rampe del Poggi
Nachdem wir die Aussichtspunkt über Florenz eine Weile genossen haben, sind wir den Hügel hinab gelaufen, mit dem Ziel die Porta San Niccolò und die Fontane delle Rampe del Poggi zu sehen.
Die Fontane delle Rampe del Poggi ist eine wunderschöne Anlage, die ich schon nicht mehr als Springbrunnen, sondern eher als “Wasserwand” bezeichen würde. Hier fließt auf mehreren Stockwerken das Wasser zwischen bewachsenen Arkaden hinunter. Bei entsprechendem Lichteinfall schimmert es wunderschön.
Bis vor einigen Jahren war die gesamte Anlage noch komplett zugewachsen und man konnte kein Wasser fließen sehen. Erst nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen und der Entfernung von vielen Pflanzen erstrahlte die Brunnenanlage von Giuseppe Poggi im alten Glanz.
Unterhalb der Fontane delle Rampe del Poggi befindet sich die Porta San Niccolò. Der Turm ist ein Überbleibsel der Stadtbefestigung.
Schreibe einen Kommentar