Klar ist Kopenhagen eine Großstadt, aber einige der schönsten Sehenswürdigkeiten liegen relativ dicht beieinander, so das man Kopenhagen zu Fuß entdecken kann.
Wir haben uns auf den Weg gemacht und einige der bekanntesten Orte aufgesucht.
Rådhuspladsen und das Rathaus von Kopenhagen
Wir beginnen unsere Tour auf dem Rådhuspladsen (Rathausplatz) im Zentrum von Kopenhagen. Der Platz ist über 29.000 m² groß und wird gerne für Open Air Veranstaltungen genutzt.
Im Laufe der Jahre ist er sehr häufig umgestaltet worden und auch als wir dort waren, fanden gerade an einer Platzseite Bauarbeiten statt.
Rund um den Platz stehen viele interessante Gebäude, ich habe aber nur ein Auge für das Rathaus gehabt. Dieses ist von 1892-1905 erbaut worden.
Die Rathausglocke hängt im 105,6 Meter hohen Turm des Rathauses. Der Glockenschlag ertönt von 8-24 Uhr jede Viertelstunde, wird täglich um 12 Uhr mittags im dänischen Radio gesendet und in der Silvesternacht wird der Glockenklang sogar im dänischen Fernsehen übertragen.
Besonders eindrucksvoll finde ich die schöne Ziegelsteinfassade mit dem „Erscheinungsbalkon“. Hier treten nicht nur die königliche Familie, sondern auch Sportler und andere interessante Persönlichkeiten hinaus und lassen sich bejubeln.
Vor dem Rathaus befinden sich einige merkwürdige Gesellen, die auf mich wie Wachposten wirken. Ja und nur wenige Schritte weiter entdecke ich am H.C.Andersens Boulevard die Statue von Hans Christian Andersen – einem meiner Lieblingsmärchenautoren.
Vom Rådhuspladsen laufen wir weiter durch eine der längsten Fußgängerzonen Europas, der Vesterbrogade und der Strøg. Bis wir zum Runden Turm gelangen.
Rundetaarn, Rundetårn oder auch Runde Turm
Im Stadtzentrum von Kopenhagen befindet sich der Rundetårn, der Runde Turm. Heute ist der Turm eine der touristischen Attraktionen der Stadt, ursprünglich war er allerdings für astronomische Zwecke erbaut worden.
Wir haben diesen Turm besichtigt und Kopenhagen von oben entdeckt.
Rosenborg Slot und Kongens Have
Unser nächstes Ziel bei unserer Tour „Kopenhagen zu Fuß“, das Schloss Rosenborg am Rande des königlichen Gartens Kongens Have.
1606 erwarb Christian IV. Einige Grundstücke vor der Wallanlage der Stadt, um dort einen Lust- und Küchengarten anzulegen. Wenig später entstand ein zweigeschossiges Sommerhaus, dass im Laufe der Jahre erweitert worden ist, bis es 1634 die heutige Form erreichte.
Zunächst schlendern wir durch den königlichen Garten, der heute eher nach Ziergarten, als nach Küchengarten aussieht. Nicht nur Touristen, sondern auch viele Kindergruppen nutzten das schöne Wetter für einen Ausflug in den Garten.
Über eine kleine Brücke gelangt man zum Schloss Rosenborg. Hier kann man ein Museum besuchen oder einfach nur die Eindrücke rund um das Schloss genießen.
Adresse:
Rosenborg Slot und Kongens Have
Eingang: Øster Voldgade 4a , Gothersgade, Sølvgade and Kronprinsessegade
Öffnungszeiten:
Kongens Have
Sommer: 8.30 – 18 Uhr
Winter: 8.30 – 16 Uhr
Museum
2.1. – 7.4. und 1.11. – 22.12.
Dienstag – Sonntag: 10-15 Uhr
Montag geschlossen
8.4. – 31.5. und 1.9. – 31.10.
täglich 10-16 Uhr
1.6. – 31.8.
täglich 9-17 Uhr
An einigen Feiertagen, in Schulferien und anderen Tagen können die Öffnungszeiten abweichen.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 125,-DKK (Museum)
Webseite
Der Besuch des Gartens ist kostenlos.
Kastellet
Nach wenigen Minuten Fußweg erreicht man das Kastell von Kopenhagen. Guckt man auf den Stadtplan wird man feststellen, dass die Festung von 1667 noch heute die gleichmäßige Form eines Fünfecks aufweist. Ich war gespannt, ob man das auch vor Ort so wahrnehmen würde.
Wir erreichten die Anlage und schon von außen konnte man die alten Wallanlagen und angelegten Bastionen sehr gut entdecken. Über den Wassergraben guckend entdeckt man die wunderschöne St.Albans Kirke.
Danach betritt man über eine Fußgängerbrücke das Kastell. Über Kopfsteinpflasterwege kann man das Bauwerk durchqueren. Vorbei an roten Häuserzeilen und dem Kommandantenhaus erreicht man schließlich ein Tor, dass uns direkt zu unserem nächsten Ort unserer Tour „Kopenhagen zu Fuß“ bringen sollte.
Den lille Havfrue – Kleine Meerjungfrau
Der Anlaufpunkt von täglich 1000enden Touristen ist die Bronzefigur der Kleinen Meerjungfrau. Ich war schon sehr gespannt auf die Figur, die sich direkt an der Uferpromenade Langelinie in Kopenhagen befindet.
Wie nicht anders zu erwarten – es war voll! Die Reisebusse hielten in unmittelbarer Nähe, die Touristen sprangen aus den Bussen, rannten zur Figur, schossen ein Foto und verschwanden wieder. Einige versuchten noch ein Bild von der Meerjungfrau und sich selber zu machen, aber da musste man schon geschickt drängeln, um überhaupt eine Chance zu erhalten.
Der dänische Dichter Hans Christian Andersen hat das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ geschrieben und ein Bildhauer aus Kopenhagen hat nach dieser Erzählung 1913 die sitzende Skulptur erschaffen. Die Figur ist gerade einmal 125 cm groß und ist eins der kleinsten Wahrzeichen der Welt.
Während ich das Treiben rund um die Meerjungfrau beobachtet habe fiel mir eine Legende ein, die ich in Warschau gehört habe. Die kleine Meerjungfrau hatte eine Schwester. Als die beiden sich in der Ostsee trennten, schwamm eine nach Kopenhagen und die andere nach Warschau. Dort findet man heute auch überall eine Meerjungfrau als Wahrzeichen.
Amalienborg Slot
Die Stadtresidenz der dänischen Königin ist das Schloss Amalienborg. Rund um einen achteckigen Platz befinden sich vier Palais, die das Schlossensemble bilden. In der Mitte des Platzes steht die Reiterstatue von Friedrich V..
Ist die königliche Familie in ihrem Anwesen ist die Standarte gehisst. Um 12 Uhr findet die Wachablösung der Garde vor dem Schloss statt.
Als wir dort ankamen herrschte schon ein reges Treiben auf dem Platz. Einige Polizisten sperrten Bereiche ab und die Besucher versammelten sich vor einem Tor. Neugierig habe ich mich dazu gesellt und gewartet, was wohl passieren würde.
Pünktlich marschierten dann die Wachsoldaten der Kongelige Livgarde (Königlichen Leibgarde) heran. Sie tragen Bärenfellmützen und führen den Gardesäbel mit sich. Die Zerermonie des Wachwechsels ist sehr langwierig und ich muss zugeben, ich hatte gehofft, dass es etwas schmissiger und schwungvoller sein würde. Aber ich fand es eher langweilig und so muss es vielen Zuschauern gegangen sein, denn der Platz leerte sich zusehends.
Für uns ging unsere „Kopenhagen zu Fuß“ – Tour weiter. In direkter Sichtachse vom Schlossplatz steht die Frederiks Kirken.
Frederiks Kirken – die Marmorkirche
Die evangelisch-lutherische dänische Volkskirche Frederiks Kirken fällt besonders durch ihre monumentale Kuppel auf. Frederik V. legte 1749 den Grundstein und verlangte, dass die Kirche in norwegischem Marmor erbaut werden sollte. Das überforderte den Staatshaushalt und die Bauarbeiten stoppten. Lange Zeit war die Kirche eine Bauruine. 1874 verkaufte der Staat die Ruine an einen Investor. Dieser war verpflichtet den Bau nach den alten Plänen fertig zu stellen und im Anschluß dem Staat zurück zu geben. Im Gegenzug erhielt er die Rechte an den Nachbargrundstücken.
Ein Besuch in der Kirche ist wirklich lohnend. Die Kuppel ist wunderschön und es gibt jede Menge Kunstwerke zu entdecken. Aber auch den Gang um die Kirche sollte man nicht verpassen. Die Statuen, die rund stehen haben mir sehr gefallen.
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