Bad Wildbad liegt im engen Tag der Enz im Nördlichen Schwarzwald. Hoch über dem Kurort findet man einige tolle Ausflugsmöglichkeiten für die ganze Familie.
Die Ausflugsorte in Bad Wildbad erreicht man am besten, indem man mit den S6 oder mit dem Bus bis in den Ort fährt. Vom Bahnhof ist es nicht weit zur Standseilbahn, die auf den Sommerberg fährt.
1. Die Sommerbergbahn
Die Sommerbergbahn ist Baden-Württembergs höchste Standseilbahn, mit der man aus dem Enztal in Bad Wildbad auf den 291 Meter höher liegenden Sommerberg fahren kann. Die Talstation befindet sich am Uhlandplatz. Die Bahnstrecke ist nicht in den ÖNPV des örtlichen Anbieters eingebunden, obwohl sie eine ideale Verbindung auch zu dem Wohngebiet auf dem Berg bildet. Man benötigt also einen extra Fahrschein, den man an Automaten in der Tal- und der Bergstation kaufen kann.
Die Sommerbergbahn gibt es schon seit 1908 im Nördlichen Schwarzwald. Sie ist von privaten Investoren finanziert worden. Diese wollten mit dem Bahnbetrieb das Gebiet des Sommerbergs in den Kurort einbinden und so zusätzliche Einnahmequellen generieren. 1910 übernahm dann die Stadt den recht lukrativen Betrieb. Inzwischen hat man mehrfach Modernisierungsarbeiten an der Bahn durchgeführt und seit 2010 fahren moderne Züge auf der Strecke. Etwas besonderes ist, dass für Biker die Möglichkeit besteht, über den separaten Bikerzugang an der Talstation und speziellen Bereichen im kleinen Zug eine angenehme Fahrt zur Bergstation zu unternehmen.
Die Streckenlänge der Bahn beträgt 738 Meter und es wird eine Steigung von 37-53% überwunden. Es fahren immer zwei Bahnen, die mit einem Zugseil miteinander verbunden sind, gleichzeitig in den Bahnhöfen ab. Die Strecke ist einspurig und in der Mitte befindet sich eine Ausweichstelle, an der die Bahnen sich begegnen. Guckt man sich die beiden Züge genauer an, fallen die Namen König Wilhelm II. und Königin Charlotte sofort ins Auge. Das württembergische Königspaar hat 1910 die damalige Bahn für eine Fahrt auf den Sommerberg genutzt und ihnen zum Gedenken tragen die Züge nun ihre Namen.
Die Bergstation ist nach einem Brand 1954 neu erbaut worden. Hier befindet sich heute neben dem Eingang zur Bahn auch ein Informationsraum rund um die Angebote im Nördlichen Schwarzwald, ein Café und eine Aussichtsplattform. Der Zugang zu diesem kostenlosen Aussichtspunkt befindet sich im Haus. Der Blick auf die Bahntrasse und ins Tal ist einmalig!
Eine Fahrt mit der Standseilbahn ist ein Erlebnis und ein unvergesslicher Ausflug in Bad Wildbad. Die Panoramawagen bieten eine traumhafte Aussicht in das Tal. Neben der Strecke blickt man in den für den Nördlichen Schwarzwald typischen Tannen-Hochwald. Leider ist die Fahrt viel zu schnell vorbei. Aber dafür erwartet den Fahrgast der Sommerberg mit seinen vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten.
Fahrpreise der Sommerbergbahn:
Erwachsene
Einfache Fahrt: 4,-€
Hin- und Rückfahrt: 7,-€
Die aktuellen Tarife findet man auf der Webseite des Anbieters.
Fahrplan:
Die aktuellen Fahrzeiten werden auf der Webseite des Anbieters veröffentlicht.
2. Ungewöhnliche Übernachtung im Nördlichen Schwarzwald
Kennt ihr die Sleeperoos? Hierbei handelt es sich um eine kleine zeltähnliche (aber wesentlich stabilere) Zwei-Personen Unterkunft, die meist an sehr ungewöhnlichen Orten zu finden ist.
An der Bergstation der Sommerbergbahn standen bei unserem Besuch gleich zwei dieser „Schlafkabinen“. Ein wirklich traumhafter Ort, der sobald der Bahnbetrieb beendet und die Besucher zurück im Tal sind, Ruhe und Entspannung verspricht. Das Allerbeste ist allerdings der Ausblick über das Enztal und den Schwarzwald. Wer gerät da nicht ins Träumen.
3. Baumwipfelpfad Schwarzwald
Nicht weit von der Bergstation entfernt ist 2014 der Baumwipfelpfad Schwarzwald eröffnet worden. Für uns ist es immer wieder ein Erlebnis, die Region aus einer anderen Perspektive zu entdecken und so gehört ein Besuch einfach dazu.
Vom Eingang mit dem Kassenbereich aus betritt man einen etwa 630 Meter langen Holzsteg. Er steigt kaum merkbar sanft an und erreicht eine Höhe von etwa 20 Metern über dem Waldboden.
Geht man diesen Weg entlang bewegt man sich zwischen den Bäumen und nur ab und zu gelingt es einen Blick in das Tal zu werfen. Der Blick in den Wald bietet aber jede Menge Abwechslung. Ab und zu sieht man ein Eichhörnchen die Stämme hinauf flitzen und die Vögel zwitschern in den Baumkronen.
Auf Informationstafel und Aktionsstationen entlang des Pfades erfährt man viel über die heimische Natur. Nicht nur bei Kindern, sondern bei fast jeder Altersgruppe beliebt sind sie Erlebnisstationen, die auf dem Weg angeboten werden. Über wacklige Elemente laufen, auf Tauen balancieren und dabei tief unten den Waldboden sehen – etwas Mut und Geschick gehört schon dazu. Aber keine Sorge, wer diesen Weg nicht gehen möchte, bleibt einfach auf dem Hauptpfad.
Nach einer Weile taucht dann der Aussichtsturm vor einem auf. Der Turm hat eine einzigartige Konstruktion, die es den Besuchern ermöglicht, über eine spiralförmige Wendelkonstruktion mit einer maximalen Steigung von 6% hinaufzusteigen.
Je höher man kommt, umso schöner wird die Aussicht. Nach 620 Metern ist man in etwa 40 Metern Höhe angekommen und von ganz oben ist der Blick atemberaubend. Man blickt über die dichten Wälder des Schwarzwaldes und kann bei guter Sicht sogar den Stuttgarter Fernsehturm und die Schwäbische Alb erkennen. Für mich ein toller Aussichtspunkt, der die Weite dieser einzigartigen Landschaft wunderbar widerspiegelt.
Keine Lust den Turm wieder hinunter zu laufen? Kein Problem! Zu bestimmten Uhrzeiten besteht die Möglichkeit die kostenpflichtige Spiral-Rutsche in der Mitte des Turms zu nutzen. Auf einem Rutschteppich sitzend saust man 55 Meter hinunter. Nicht nur für Kinder ein tolles Erlebnis!
Öffnungszeiten:
Januar – März, November, Dezember täglich
9:30 – 16 Uhr
April, Oktober täglich
9:30 – 18 Uhr
Mai – September täglich
9:30 – 19 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 11,50 €
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Genaue Informationen zu den aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreisen erfährt man auf der Webseite des Anbieters.
4. Ausflugstipp in Bad Wildbad: Abenteuerwald Sommerberg
Schon vom Baumwipfelpfad kann man ihn sehen, den Abenteuerwald. Was für ein riesiger Spielplatz für Kinder mitten im Wald!
Auf etwa 8000 m² befinden sich etwa 20 verschiedene Spielstationen für Kinder. Vom traditionellen Sandkasten und der Rutsche bis zu Seilbahnen und einem riesigen Hüpfkissen hier gibt es für Kinder jede Menge abwechslungsreiche Highlights zu entdecken. Die Eltern können es sich an Picknicktischen bequem machen und dem Nachwuchs zugucken.
Leider ist die Nutzung des Abenteuerwaldes nicht kostenfrei möglich. Aber bei der Vielfalt des Angebots kann man dort viel Zeit verbringen und einen tollen Tag erleben.
Öffnungszeiten:
Freitag bis Montag
und
täglich geöffnet in den Ferien in Baden-Württemberg und an Feiertagen
ab 14. April: 10 – 18 Uhr
Mai – September: 10 – 19 Uhr
Oktober: 10 – 18 Uhr
Eintrittspreise:
Kinder unter 3 Jahre: frei
Personen über 3 Jahre: 7,-€
5. Märchenweg “Das kalte Herz”
Am Turm des Baumwipfelpfades beginnt der Märchenweg „Das kalte Herz“. Wir sind den 3,2 Kilometer langen Rundweg ein Stück entlang gelaufen und haben so einen kleinen Eindruck gewinnen können.
Direkt am Anfang des Weges sollte man sich eine App, die dort angegeben ist, auf das Handy laden. Später können die Informationen offline abgerufen werden.
An dem barrierearme Weg befinden sich verschiedene Stationen. Dort wird das Hörspiel „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff erzählt. Zusätzlich erfährt man auf den kindgerecht gestalteten Infotafeln etwas über den Schwarzwald und seine Bewohner. Aber auch die Themen Flößerei, Schwarzwälder Spezialitäten und die Glasmacherei werden angesprochen.
6. Hängebrücke WILDLINE
Vom Märchenweg aus gelangt man zu einer der beliebtesten und beeindruckendsten Ausflugstipps in Bad Wildbad, der Hängebrücke WILDLINE.
Von zwei Pylonen getragen und von zwei stählernen Seilen gehalten, führt eine Hängebrücke über einen Abgrund von etwa 300 Metern. Sie ist die einzige Hängebrücke in Europa, die in Bogenform nach oben gebaut worden ist.
Nachdem man sich seine Eintrittskarte gekauft hat, passiert man ein Drehkreuz und geht auf die Brücke. Man läuft über ein Gitterrost mit freiem Blick nach unten, es braucht schon etwas Überwindung in die Tiefe zu gucken. Auch ohne Wind schwankt die Brücke leicht, während man die 380 Meter zur anderen Seite geht. Dort kann man dann die Brücke durch ein Drehkreuz verlassen oder auch wieder zurück zum Ausgangspunkt gehen.
Der Ausblick von der Brücke ist einmalig!
Öffnungszeiten:
15. Februar – 31. Oktober: 9 – 19:30 Uhr
1. November – 14. Februar: 9 – 16:30 Uhr
Eintrittspreise:
Einzelticket: 9,50 €
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Die genauen Öffnungszeiten und aktuellen Preise erfahren Sie auf der Webseite des Anbieters.
7. Ausflugstipps in Bad Wildbad für den Winter
Auf dem Sommerberg gibt es eine kleine Skipiste mit zwei Schleppliften. Es werden auch Loipen durch das Waldgebiet gespurt.
Ein Restaurant befindet sich direkt an der Bergstation des Schleppliftes und lädt zu gemütlichen Pause während des Wintersports ein.
Reiseinformation für Bad Wildbad
Anfahrt
Mit dem Auto
Wer mit dem Auto anreist, sollte es in Bad Wildbad in einem Parkhaus abstellen und mit der Standseilbahn auf den Sommerberg fahren.
Direkt auf dem Sommerberg gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz fussläufig etwa 10 Minuten vom Eingang des Baumwipfelpfades entfernt.
Mit dem Bus
Mit der Buslinie 420 erreichen man Bad Wildbad.
Bus: Freudenstadt – Bad Wildbad / Bad Wildbad – Freudenstadt
Linie: Calw – Bad Wildbad / Bad Wildbad – Calw
Buslinie: Bad Herrenalb – Bad Wildbad / Bad Wildbad – Bad Herrenalb
Mit dem Öffentlichen Personennahverkehr
Bad Wildbad ist durch die Linie S 6 an das Schienennetz angeschlossen. Die Stadtbahn fährt auf der Strecke der Enztalbahn bis Pforzheim. Im Stadtgebiet gibt es mehrere Haltestellen. Die Station Uhlandplatz/Sommerbergbahn ermöglicht es, direkt mit der Sommerbergbahn in das Ausflugsgebiet zu fahren.
Dagmar
Tolle Zusammenstellung der Tipps für Bad Wildbad. Auf der Wildline hab ich mich schon 2 Mal meiner Höhenangst gestellt💪.
Susanne Jungbluth
Es war ein echt toller Tag in Bad Wildbad. Leider hatten wir nicht genug Zeit, auch noch durch den Ort zu schlendern.