Bad Neualbenreuth ist erst seit kurzem als Heilbad anerkannt und bietet nun zu dem bereits bestehenden Programm weitere interessanten Angebote an. Ich habe das Waldgesundheitstraining mit der Trainerin Beate Ott erlebt und ein vollkommend neues Walderlebnis kennen gelernt.
Bevor ich aber an unserem morgendlichen Treffpunkt ankam, habe ich einen kurzen Stopp an der Pfarrkirche des Ortes gemacht.
Pfarrkirche St.Laurentius
Der Grundstein für den Bau der heutigen Kirche legte man 1730, drei Jahre später war der Bau beendet. Der Bau des Kirchturms brauchte etwas länger für die Fertigstellung. Er stand erst 1782, also 50 Jahre später.
Die katholische Kirche steht auf einer kleinen Anhöhe in Bad Neualbenreuth. Sehr ungewöhnlich ist, dass sie über eine ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung verfügt. Das liegt daran, dass das Kirchengebäude so vollständig auf einem Grundstück der Stadt Eger stehen konnte. In der Region um Bad Neualbenreuth war es zwischen 1591 und 1864 üblich, dass die Staatsangehörigkeit jährlich zwischen der Stadt Eger und dem Stift Waldsassen wechselte. Der sogenannte Fraisch-Rezess beendete so Streitigkeiten, die zuvor jahrelang die Region belastet hatten.
Ein Besuch im Kirchenschiff lohnt sich auf jeden Fall. Die Kirche ist hell und einladend. Die Decke ist wunderschön gestaltet, mein Blick konnte sich kaum von den Bildern lösen. Aber auch der Hauptaltar und die barocken Seitenaltäre ziehen den Blick jedes Besuchers an.
Am Haupteingang zum Kirchengelände steht eine kleine Kapelle, die Lourdes-Grotte. Ich war sehr erstaunt zu lesen, dass hier auf dem Gelände der katholischen Kirche in der Grottenkapelle die evangelischen Gottesdienste stattfinden.
Nachdem ich den kleinen Kirchenrundgang beendet hatte, ging es zum Startpunkt der ersten kleineren Wanderung.
Waldgesundheitstraining durch das Gedankental
Das Projekt „Wald und Gesundheit“ des bayrischen Heilbäderverbands hat 2020 begonnen Waldgesundheitstrainer auszubilden. 14 bayrische Heilbäder und Kurorte wollen zukünftig mit dem Waldgesundheitstraining ihr Angebot erweitern. In Bad Neualbenreuth haben Beate Ott und Michael Rückl an den Schulungen teilgenommen und so konnte ich auf einer kleinen, etwa 4 Kilometer langen Wanderung, mehr zu dem Thema erfahren.
Was ist Waldgesundheitstraining?
Beate Ott führte uns von Bad Neualbenreuth nicht nur durch das Gedankental, sondern leitete auch verschiedene kleine Übungen an, die das Prinzip des Waldgesundheitstrainings erklärten.
Der Wald, und das ist wissenschaftlich erwiesen, hat eine positive Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen. Das eigene Wohlbefinden wird gestärkt, positive Emotionen hervorgerufen und die Stimmung während eines Waldbesuches steigt.
Während unserer kleinen Wanderung starteten wir zunächst mit einer Schulung unserer Sinne: dem Wald und seinen Geräuschen zuhören, den Duft des Waldes einatmen, den Blick durch den Wald schweifen lassen und den Wald erspüren. Und so liefen wir kleine Teilabschnitte unseres Weges und fokussierten uns ganz auf einen unserer Sinne. Ich finde es immer wieder erstaunlich, was man so alles hört, wenn man mal alle anderen Sinne ausschaltet. Ja auch das taktile Wahrnehmen (Fühlen) beeindruckt mich immer wieder. Das feuchte Gras an den Händen zu spüren, den unterschiedlichen Untergrund beim Laufen wahrzunehmen und die Rinde eines Baumes zu ertasten zeigt mir immer wieder, wie unaufmerksam man manchmal durch das Leben geht.
Zentrales Thema während unseres Weges war immer wieder die Achtsamkeit. Die Konzentration auf sich selber und die Natur, das Loslassen vom Alltag – alles Themen, die in der heutigen Gesellschaft zu kurz kommen, oft sogar verlernt worden sind.
Kurz vor dem Ziel kamen wir dann an dem kleinen Wasserfall des Mugelbachs vorbei. Ein weiterer Ort, an dem man mit allen Sinnen genießen und entspannen kann.
Ich habe während dieser kleinen Einheit zum Kennenlernen des Waldgesundheitstrainings wieder für mich gelernt, dass ich einige Dinge, die ich bereits wusste, in der letzten Zeit viel zu sehr vernachlässigt hatte. Wie sehr die Natur hilft den Stress zu reduzieren und ich bewußter auf mein Leben achten sollte ist mir wieder ins Gedächtnis gerufen worden. Vielen Dank!
Zu Gast im Adamhof
Unser Abschluss beim Waldgesundheitstraining bildete eine zünftige Brotzeit im Adamhof in Hardeck.
In dem familiengeführten Betrieb kann man in der Gastwirtschaft nicht nur hervorragend essen. Hier weiß man auch wo das Fleisch herkommt. Es gehört eine Metzgerei zum Betrieb, die auch das frisch erlegte Wild verarbeitet. Im Hofladen kann man sich zusätzlich mit tollen Produkten aus der Region eindecken.
Die Brotzeit mit einem Wurstteller, den ich in dieser Qualität noch nicht gegessen habe war einfach hervorragend. Ich war wirklich froh, dass ich am Abend hier noch einmal essen durfte. Das Wildschweingericht hat mich geschmacklich einfach umgehauen. Das Fleisch war zart, ausgezeichnet gewürzt und die Soße hervorragend abgeschmeckt. Ein gelungener Abschluss eines bewegten Tages!
Unsere Tour durch das Gedankental
Offenlegung: Diesee wunderschöne Erfahrung und das Essen waren Bestandteil einer Bloggerreise. Der Bericht hierzu entspricht meinen Erfahrungen und ist unabhängig zu der Reise entstanden.
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