Auf dem Weg in das Viertel in Bremen hat unser Guide von “Bremen erleben” einen kleinen Abstecher mit uns in das Schnoorviertel unternommen. In diese Ecke von Bremen habe ich mich sofort verliebt.
Der Schnoor ist ein Viertel in der Nähe der Bremer Altstadt. Seinen doch recht ungewöhnlichen Namen verdankt das Viertel dem Schiffshandwerk. In einem Bereich des Viertels wurden früher Seile und Taue hergestellt. Im niederdeutschen heißt Schnoor (Snoor) soviel wie Schnur.
Schnoorviertel – etwas Geschichte
Bereits im 13.Jahrhundert wurde am Rand des Schnoorviertes ein Franziskanerkloster erbaut. So kam es, dass das Viertel zu dieser Zeit bereits in schriftlichen Erwähnungen zu finden ist.
Das Haus Schnoor 15 (1402) und das Packhaus Schnoor 2 (1401) sind die ältesten Häuser im Schnoor. Es gibt noch einige Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die in ihrem ursprünglichen Bauzustand erhalten sind. Leider sind viele Häuser nicht mehr erhalten und man findet nun Nachbauten, die auf historischen Vorlagen beruhen.
Ursprünglich lebten im Schnoor Flussfischer und Schiffer. Die Balge, ein Seitenarm der Weser, floss direkt durch das Wohngebiet und ermöglichte so ihrer Arbeit nach zu gehen. Im Mittelalter versandete der Strom immer mehr und wurde schließlich im 19.Jahrhundert zugeschüttet. Heute erinnert nur noch ein Straßenname an das Gewässer.
Anfang des 20.Jahrhunderts war der Schnoor ein Wohngebiet für ärmere Leute. Die Grundstücke waren extrem klein, die Straßen eng und verwinkelt und wer Geld hatte zog lieber an den Rand von Bremen auf ein großes Grundstück.
Zum Glück hat das Bremer Schnoorviertel im Zweiten Weltkrieg kaum Schaden genommen. Viele der Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Notwendige Baumaßnahmen werden von der Denkmalpflege kontrolliert und so konnte ein stimmiges Stadtbild erhalten werden. Der Bebauungsplan regelte zusätzlich ein ausgewogenes Verhältnis von Gewerbe und Wohnen.
Das Schnoorviertel heute
Schlendert man durch die kleinen Gassen des Schnoorviertels findet man eine bunte Mischung aus Kunsthandwerksbetrieben, Galerien, Cafés, Restaurants und kleinen Museen. Durch die kleinen Fenster der Häuser entdeckt man überall etwas Neues: von dem ganzjährig geöffneten Weihnachtsladen, über wunderschönes Kunsthandwerk, bis zum wahnsinnig lecker aussehendem Kuchen.
In den Sommermonaten kann man hier sogar am Sonntag einen Einkaufsbummel unternehmen. Ich hätte stundenlang von einem Geschäft zum nächsten gehen können.
Man findet im Schnoorviertel wunderschöne kleine Häuser und Gassen, die einen den Trubel der Stadt herum vergessen lassen.
Einige der Gassen sind so eng und verwinkelt, dass 2 Leute nicht aneinander vorbei passen. Wer hier nicht aufpasst, hat plötzlich den Schnoor verlassen oder steht an einer Stelle, die er gerade schon einmal gesehen hat.
Einige Häuser sind wunderschöne und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser. Alle Häuser in diesem Viertel zeichnet eine recht geringe Breite zur Straße hin aus. Dafür sind die Grundstücke recht lang gezogen. So kommt es, dass viele Häuser nur über einen oder zwei Räume pro Etage verfügen. Jeder Winkel des Grundstückes wurde genutzt. So entstanden Terrassen im Obergeschoss oder es wurde auf Treppen verzichtet und man konnte das Obergeschoss nur mit einer Leiter von der Straße aus erreichen.
Das Gebiet ist heute eine riesige Fußgängerzone, auch Anwohner dürfen nicht mit dem Auto hinein fahren.
Wirklich eine schöne Ecke von Bremen, die ich mit Sicherheit noch einmal besuchen möchte.
Auf der Seite von “Bremen erleben” habe ich einen kleinen Videorundgang durch das Schnorrviertel gefunden.
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