Ein Spaziergang zur Überseestadt in Bremen führte uns zu einem fast vergessenen Gelände. Hier war die Geburtsstätte von Kaffee Hag, einem großen Kaffeproduzenten.
1906 gründete Ludwig Roselius die Kaffee-Aktien-Gesellschaft (Kaffee HAG), die als erstes Unternehmen weltweit entkoffeinierten Kaffee herstellte. In Bremen errichtete er seine Fabrikanlagen im Holzhafen. In verschiedenen Bauphasen wurden hier mehrere Gebäude nach Plänen von Hugo Wagner (1906–1907) sowie Hildebrand und Günthel (1899, 1914–1915) in der heutigen Hagstraße und am Fabrikufer in Bremen-Walle errichtet.
1907 konnte der Betrieb mit der Produktion beginnen. Er verarbeitete anfangs täglich 13000 Pfund Kaffee. Neu war, dass bei der Produktion mit Fließbändern gearbeitet wurde. Im ersten Weltkrieg wurde die Kaffeeproduktion eingestellt, konnte aber ab 1922 wieder aufgenommen werden.
1929 erweitere Roselius die Produktion. Es wurden das Kakaopulver Kaba und 1950 kam die Kaffeemarke Onko ins Sortiment aufgenommen. 1979 wurde die Firma verkauft.
Die alten Fabrikgebäude gehören heute zu den Bremer Denkmälern.
Blick auf das Kaffee Hag Gelände
Wir haben bei unserem Besuch in Bremen einen kleinen Abstecher zu den Gebäuden in der Überseestadt unternommen. Noch heute findet man hier eine Kaffeerösterei.
Die Firma Lloyd Kaffee betreibt eine Rösterei und ein Kaffee vor Ort. Es werden Seminare rund um das Thema Kaffee angeboten und man kann natürlich frisch gerösteten Kaffee kaufen. Es roch einfach herrlich nach frischem Kaffee.
Ein Highlight des Geländes ist der Marmorsaal. Leider konnten wir uns den denkmalgeschützten Saal nicht angucken. Er wurde 1914 mit Carrara Marmor verkleidet und soll mit wunderschöne Schauvitrinen ausgestattet sein. Hier werden Orginal-Verpackungen, Schilder und Porzellan aus der Geschichte von Kaffee Hag präsentiert.
Aber wir konnten einen Blick in einen kleinen Geländeabschnitt des ehemaligen Kaffee Konzerns werfen. Ein Teil der Anlage wird heute als Büro- und Lagerhaus genutzt. Andere Gebäudeteile stehen augenscheinlich leer und verfallen langsam.
Blickt man an einigen Stellen durch die wild wachsene Vegetation, kann man an einigen Gebäuden die alten Firmenlogos entdecken.
Andere Logos sind gut sichtbar und haben mich gedanklich zurück in meine Kindheit gebracht. Kaba in verschiedenen Geschmacksrichtungen waren damals der Hit. Ich mochte besonders die Erdbeermilch. Mit viel Pulver angerührt aus dem Tiefkühler ein tolles Eis!
Bertsch Anton
Wo finde ich Postleizahl 88433 einen Laden der Kaffee Haag führt
Susanne Jungbluth
Tut mir leid, da solltest du lieber googlen. Ich berichte nur über unsere Reisen und verkaufe keine Kaffee.
Leon
Woher bekommt Mann eine Drehgenehmigung um in die Halle rein zugehen und ev zu filmen
Susanne Jungbluth
Das kann ich leider nicht genau sagen. Ich würde mal bei dem kleinen Kaffee vor Ort nachfragen, vielleicht wissen die etwas genaues.
Barbara
Über das Hafenmuseum, das sich mit der Geschichte der Überseestadt beschäftigt, gibt es Informationen.
Maritime Grüße
Barbara
Susanne Jungbluth
Das klingt interessant. Da muss ich doch glatt noch einmal nach Bremen kommen.
Luzi
Hey ho,
gibt es mittlerweile eine Möglichkeit das Kaffee HAG Gebäude zu besichtigen oder gibt es eine Person oder eine Firma an die man sich wenden kann deswegen?
Susanne Jungbluth
Da solltest du am besten bei der Tourist Info nachfragen. Vielleicht bieten die ja inzwischen etwas in der Art an oder haben einen guten Kontakt.
Torsten
Hallo Susanne,
Kaffee HAG gehört zu den bekanntesten “verlorenen” Orten in Bremen. Trotzdem ändert sich dort laufend etwas. Leider besteht zur Zeit keine Möglichkeit auf das Gelände zu gelangen. Danke für den Artikel.
beste Grüsse Torsten