Maltas Städte sind nicht so groß, dass man hier auf die Erkundung mit einem Bus oder ähnlichem angewiesen ist. Wir haben uns zu Fuß zu einem gemütlichen Bummel durch Mdina und Rabat aufgemacht.
Mdina – Silent City von Malta
Auf einer Anhöhe liegt die ehemalige Inselhauptstadt Mdina. Schon die Phönizier bauten hier eine Ansiedlung und umgaben sie mit Schutzmauern. Sie nannten die Stadt Malet (Zuflucht). Später änderte sich der Name in Melita und als die Araber die Herrschaft über die Insel übernahmen wurde der Regierungsbezirk zu Medina und die Vorstadt zu Rabat umbenannt.
Mdina diente als Residenz für geistliche und weltliche Herrscher, in Rabat war eher der Handel ansässig.
Schon seit der ersten Ansiedlung schützten Mauern die Bevölkerung in der Stadt. So auch vor den Angriffen der Kosaren und Piraten. 1530 kamen die Ritter der Johanniter nach Malta. Zunächst zog es auch sie in die Hauptstadt, erst später bauten sie mit Valetta die neue Hauptstadt Maltas und Mdina blieb als Bischofssitz erhalten.
Heute leben in Mdina nur noch wenige Menschen. Auto fahren ist hier nur mit Sondergenehmigung möglich, es wird gelaufen oder mit Pferdekutschen gefahren. Wenn abends die Touristen die Stadt verlassen, macht sie ihrem Namen „Silent City“ alle Ehre.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Mdina ist die St.Paul‘s Cathedral. Der Bischofssitz ist die einzige Kathedrale der Insel – in Valetta steht die Co-Cathedral. Beim Erdbeben von 1693 wurde das Kirchengebäude schwer beschädigt und anschließend im Barockstil wieder aufgebaut. Von außen wirkt die Kirche eher schlicht, aber es lohnt sich einen Blick in das Innere zu werfen. Besonders der Boden mit seinen zahlreichen Grabplatten ist sehenswert.
Rabat und die Katakomben von St.Pauls
Rabat ist die Schwesternstadt von Mdina und ist aus den Vororten der alten Hauptstadt entstanden.
Hier sollte man die St.Paul‘s Kirche nicht verpassen. Sie ist über einer Grotte errichtet worden, in welcher der Legende nach Apostel Paulus nach einem Schiffbruch Zuflucht gefunden hatte. Man kommt über eine Treppe in die Grotte. Die natürliche Höhle kann man abgetrennt durch ein Gitter sehen. Im Vorraum befindet sich eine kleine Kapelle.
Uns hat es in die St.Pauls Katakomben gezogen, die man besichtigen kann. Die frühchristlichen Katakomben waren Begräbnisstätten. Sie wurden bis zum 7. und möglicherweise auch bis zum 8. Jahrhundert n. Chr. genutzt. Hier kann man unterschiedliche Grabmale entdecken – Wandnischen, Baldachin- und Satteldach-Gräber.
Wenn man es genau nimmt läuft man unter der Erde an unterschiedlichen Löchern in den Wänden und am Boden entlang. Aber wenn man dann darüber nachdenkt, dass dieses nur eine andere Art eines Friedhofes ist und man eigentlich an Gräbern vorbei läuft, so fand ich das ganze etwas bedrückend.
Ich war nach dem Besuch etwas zwiegespalten. Zum einen fand ich es geschichtlich gesehen sehr interessant, auf der anderen Seite war es sehr einseitig, da man eben „Löcher“ sehen konnte und mir als Laie oft der Unterschied nicht klar war.
Adresse:
St. Agatha Street,
Rabat RBT 2013
Öffnungszeiten:
Juni – Oktober
täglich: 9 – 18 Uhr
November – Mai
täglich: 9 – 17 Uhr
geschlossen: 24, 25 & 31 Dezember, 1 Januar & Karfreitag
Eintrittspreise:
Erwachsene (18 – 59 Jahre): 5,-€
Es werden Ermäßigungen angeboten.
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