Wadi ist nicht gleich Wadi. Das habe ich im Oman erfahren, als wir das eher abgelegene Wadi Al Arbeieen besucht haben.
Von Muscat benötigt man mit dem Auto etwa 1,5 Stunden bis man das Wadi erreicht. Anfangs fährt man auf der NA17 in Richtung Sur. Das Wadi ist ausgeschildert. Nach einer Weile verlässt man dann die befestigte Straße und fährt Offroad auf unfestigten Wegen weiter. Ein Allradfahrzeug erleichtert die Fahrt sicherlich, ist aber nicht unbedingt notwendig.
Sehr interessant fand ich, dass viele Omanis nicht mit ihren „guten“ Wagen die Strecke in den Ort fahren. Sie lassen die Autos relativ weit am Talanfang stehen und werden abgeholt. Nicht unbedingt von Jeeps, eher von alten Autos, die den ein oder anderen Steinschlag vertragen können.
Was ist ein Wadi?
Ein Wadi ist der arabische Begriff für ein Flussbett oder Tal, das meist trocken ist und nur bei starken Regenfällen Wasser führt. Wadis sind typisch für Wüstenregionen und stellen dort eine wichtige Wasserquelle dar. Einige Wadis führen ganzjährig Wasser und haben tiefe, kühle Becken zum Schwimmen. Solange die Strömung ruhig ist werden diese Bademöglickeiten gerne genutzt.
Die Wadis im Oman präsentieren sich in einer großen Vielfalt – von ausgetrockneten, kargen Wüstentälern mit bizarren Felsformationen bis hin zu palmengesäumten Oasen mit smaragdgrünen Wasserbecken zum Schwimmen. Den größten Teil des Jahres sind viele Wadis trocken, doch zur Regenzeit füllen sie sich mit Wasser und kleine und große Flüsse entstehen. Die Vegetation erholt sich dann und die Wadis präsentieren sich als fruchtbare Oasen mit Palmen, Gräsern und blühenden Sträuchern.
Fahrt in das Wadi Al Arbeieen
Von der befestigten Straße geht es etwa 15 Kilometer auf einer unbefestigten Piste weiter. Ich weiß nicht, ob die Straße immer in diesen Zustand ist. Unser Fahrer entschuldigte sich mehrfach für die unruhige Fahrt. Einige Tage vor unserer Ankunft im Oman hatte es geregnet. Für unsere Verhältnisse kam zwar nicht viel Regen vom Himmel, für die Verhältnisse im Oman war es jedoch überraschend viel. So einige Straßen waren unterspült und nicht mehr passierbar. Auch im Wadi Al Arbeieen waren Schäden, die das Wasser verursacht hatte zu sehen. Eigentlich kann man dort eine kleine Rundstrecke fahren. Das war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.
Dafür hatte unsere Fahrt den Vorteil, dass die Vegetation unglaublich grün war. Selbst an den schroffsten Felsen sprießten kleine grüne Pflanzen und ließen so den Oman wunderbar grün erscheinen.
Die Straße war an einigen Stellen recht eng und steil. Auf der einen Straßenseite öffnete sich, je weiter wir in das Tal hinein fuhren, nach und nach ein immer breiter werdenes Tal. So wirklich viel los war bei unserem Besuch nicht und so war es problemlos möglich mitten auf der Straße anzuhalten und zu fotografieren. Die Landschaft ist atemberaubend. Hohe Berge rechts und links des Flusstals, kleine Palmen-Haine mit Dattelpalmen und natürlich der Flusslauf.
Schließlich endete unsere Fahrt. Der Fluss, der aufgrund der Regenmenge hier etwas größer und breiter als sonst war, hatte die Straße zerstört. Wir hätten hier über eine kleine Brücke oder Furt fahren müssen, um den kleinen Ort am Ende des Tals zu erreichen. Aber weder unser Tourguide noch die Dorfbewohner fuhren durch das Wasser. Während wir dort standen kam ein Vater mit seinen Kindern aus dem Dorf. Er trug die Kinder durch das Wasser und stieg dann in sein Auto, dass auf der gegenüberliegenden Seite stand.
Auch für uns hieß es aussteigen und wir konnten ein wenig über die Steine klettern und so kleine Felsenpools erreichen, die sich zum Baden eignen. Wäre es möglich gewesen, hätten wir auch weiter in das Wadi wandern können. Dort soll es einen kleinen Wasserfall geben und an vielen Stellen ist man meistens ganz alleine und kann baden gehen. Aber auch an dieser Stelle war es traumhaft schön. Das Wasser glitzerte in der Sonne und sah in einigen der Felsenbecken fast schon türkis aus. Auch hier entdeckten wir einen kleinen Wasserfall, von dem aus das Wasser einige wenige Meter tief herab fiel.
Mir hat besonders gut gefallen, dass das Wadi nicht touristisch erschlossen ist. Es gibt keine Restaurants, Geschäfte oder riesige Parkplätze. Ein Besuch im Wadi Al Arbeieen bietet eine einzigartige Gelegenheit, die natürliche Schönheit Omans zu erleben. Mit der richtigen Ausrüstung und Vorbereitung kann man die smaragdgrünen Pools, die ruhige Atmosphäre und die beeindruckende Berglandschaft in vollen Zügen genießen.
Wadi Al Arbeieen Resort – Unterkunft im Herzen des Wadis
Das kleine Resort bietet Unterkünfte und einen Gartenbereich. Die Zimmer sind klimatisiert und verfügen über eine Terrasse mit Gartenblick, einen Kühlschrank, einen Herd und einen Wasserkocher. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad.
Die Gästebewertungen zeigen, dass die Lage sehr gut bewertet wird. Besonders Paare mögen es. Sie loben oft die Atmosphäre, den Service und das freundliche Personal. Sie genießen auch Aktivitäten wie Schwimmen und Kajakfahren im nahe gelegenen Wadi. Auch die Umgebung und die ruhige Lage werden gelobt.
Wadi Al Arbeieen Resort, mehr Informationen …
Buchen Sie eine Tour
Es ist auch möglich, das Wadi im Rahmen einer geführten Tour zu besuchen. Die Touren starten von Muscat aus und führen auch zu anderen Orten in der Region, wie zum Beispiel das Bimmah Sinkhole und der Fis Beach. Informieren Sie sich über die Optionen für die Touren.
- Wadi Al Arbaeen Tour
- From Muscat: Wadi Al Arbaeen, Fins & Bimmah Coastal Tour
- Muscat Tours at Bimmah Sink hole, Wadi Al Arbeieen, and Fins Beach
- From Muscat: Wadi Al Arbieen Abenteuer, Sinkhole, Fins Beach
Besucherinformation
Anfahrt ins Wadi Al Arbeieen
1,5 Stunden südöstlich von Muscat
NA17 bis zur Abzweigung f zum “Wadi Al Arbeieen”
folgt dann der Beschilderung
letzten 15 Kilometer unbefestigte Straße
Öffnungszeiten
immer erreichbar
Achtung: unbefestigte Straße, die bei Regen nicht passierbar ist
Die Fahrt ins Wadi Al Arbeieen fand mit Zahara Tours statt.
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