Der Untertitel „Was Reiseführer verschweigen“ macht mich neugierig. Was wird das Buch mir über die Berliner Mauer verraten, was ich bisher nicht wusste?
Für die Hosentasche ist das Buch mit seinen 14 x 9 cm auf jeden Fall geeignet – mit knapp 300 Seiten vielleicht ein bißchen zu dick – aber es passt auf jeden Fall in meine Handtasche. Beim ersten Durchblättern entdecke ich Text, viel Text und einige Tabellen. Na, da habe ich was zu lesen, ich bin gespannt.
Über den Autor
Geschrieben wurde das Buch von Bernd Ingmar Gutberlet, einem Historiker, der seit den achtziger Jahren in Berlin lebt. Ich habe ihn während einer Führung durch Berlin kennen gelernt. Die Führung war sehr abwechslungsreich und informativ gestaltet, ich habe gerne zugehört und viel über meine Heimatstadt gelernt.
Gliederung des Buches
Das Buch wird in folgende Themenschwerpunkte gegliedert:
- Berlin im Kalten Krieg
- Mauerbau 13.August 1961
- Fluchten 1961-1989
- Friedliche Revolution und Fall der Mauer 9.November 1989
- nach dem Mauerfall
Meine Meinung zu “Die Berliner Mauer für die Hosentasche”
Jeder der Themenschwerpunkte ist in Bereiche aufgeteilt. Nehmen wir als Beispiel den Bereich „Der lange Weg zur Mauer. Berlin im Kalten Krieg“. Zunächst wird der geschichtliche, politische Hintergrund genau erklärt. Meine Sorge nur eine Anreihung von Fakten präsentiert zu bekommen, ist vollkommen unbegründet. Der Text liest sich leicht und gut verständlich. Fakten werden nicht umständlich und langwierig erklärt, sondern einfach dargestellt. An manchen Stellen liest es sich wie ein Krimi, wenn da nicht im Hinterkopf wäre – so war es wirklich. Das ist keine fiktive Geschichte. Passend dazu stellt Gutberlet anschließend fünf Orte in Berlin vor, die eng mit dem Thema Kalter Krieg zusammenhängen. Das sind keine unbekannten Orte, sondern Orte an denen Geschichte geschrieben worden ist: Alliierter Kontrollrat / Alliierte Kommandantur, Rathaus Schöneberg, Flughafen Tempelhof, Checkpoint Charlie, Glienicker Brücke. Kurz und knapp wird Vergangenheit und heutige Nutzung dargestellt. Was mir an dieser Stelle fehlt ist eine Adresse , eine Anfahrtsbeschreibung oder kleine Karte, wo der Ort genau in Berlin zu finden ist. Gerade als Berlinbesucher, der sich vorab informiert, müsste ich dann nicht zusätzlich eine Karte zu Rate ziehen.
Die weiteren Themenschwerpunkte in dem kleinen Buch sind ähnlich strukturiert aufgebaut. Auch diese Abschnitte, so fand ich, lesen sich ausgesprochen gut und ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt und weitergeblättert.
Ich bin mit der Berliner Mauer groß geworden und im britischen Sektor der Stadt aufgewachsen. In der Schule habe ich viel über diese Zeit gelernt und trotzdem habe ich beim Lesen immer wieder Informationen bekommen, die ich vergessen? / nicht gewusst? / verdrängt? habe. Die “Berliner Mauer für die Hosentasche” hat mich abgeholt und begeistert.
Offenlegung: Das Buch “Die Berliner Mauer für die Hosentasche” wurde mir vom Verlag und vom Autor kostenfrei zur Verfügung gestell. Vielen Dank! Die Rezension entspricht ausschließlich meiner Meinung.
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