Mit dem Fahrrad zum Strand von Cádiz

Cádiz hat ein hervorragend ausgebautes Fahrradnetz und es gibt in der Stadt die Möglichkeit Fahrräder auszuleihen. Für uns eine tolle Gelegenheit, mit dem Fahrrad die Gegend zu erkunden.

Morgens sah es zwar noch nicht so aus, als ob die Sonne sich durchsetzen sollte. Aber wie an den vorangegangenen Tagen, enttäuschte uns das Wetter an diesem Tag nicht. Es wurde für November erstaunlich warm und gegen Mittag schien die Sonne zwischen den Wolken hervor. Perfekt, um sich auf das Fahrrad zu schwingen und zum Strand zu fahren.

Fahrradverleih in Cádiz

Um 10 Uhr öffnete der Fahrradverleih seine Türen und wir konnten unsere vorab reservierten „Retrobikes“ abholen. Wir wollten so ganz ohne Motor unterwegs sein und mit den hervorragend gewarteten Rädern von LAS BICIS NARANJAS war das kein Problem. Sogar eine Karte gab es für den besseren Überblick.

Nach der Übergabe der Räder ging es für uns auch sofort los. Unsere Route, wir sind hin und zurück auf dem identischen Weg gefahren sind, kann man sehr gut auf der Karte erkennen.

Fahrradtour in Cádiz

Unsere Fahrt beginnt direkt an der wunderschönen Promenade, die auf der ehemaligen Festungsanlage entlang führt. Von hier haben wir nicht nur einen traumhaften Blick auf das Meer, hier können wir auch noch die Festungsanlage, die die Stadt mit gewaltigen Mauern zum Meer hin absichert entdecken. Ich mag die kleinen „Häuschen“, die heute fast ausschließlich mit kirchlichen Figuren geschmückt sind, besonders gerne. Ob hier in der Vergangenheit Wachen standen und das Meer beobachtet haben?

Der Weg eignet sich nicht nur zum Fahrrad fahren. Hier kann man auch toll spazierengehen und vor allem in den Abendstunden einen traumhaften Sonnenuntergang erleben.

Jardines de Alameda Apodaca

Zwischen Meer und Stadt befinden sich einige Grünanlagen. Auch wenn wir nur wenige Meter gefahren sind, muss ich am Jardines de Alameda Apodaca (seit 2021 Alameda Clara Campoamor) kurz anhalten. Was für ein wunderschöner kleiner Park!

In den Jahren 1927/28 gestaltete der Architekt Juan Talavera y Heredia diese Anlage im Sevilla-Stil, dem damals vorherrschenden Trend um. Charakteristisch sind die schmiedeeisernen Bänke und Laternen sowie die Verwendung von glasierten Kermaiken. Er legte kleine Plätze an, von denen Wege abzweigen. So gliederte er die Anlage in rechteckige Räume. Werke wie Brunnen und Skulpturen verschöneren die Parkanlage.

Viel interessanter finde ich allerdings die vorherrschende Vegetation. Ich entdecke Laubbäume, Bananenbäume und zwei Exemplare des Ficus macropylla. Die Großblättrige Feige stammt aus der Gattung der Feigen (Ficus) in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Dieser gigantische Baum ist Anfang des 20.Jahrhunderts aus Australiens nach Cádiz gebracht worden. Auf Fotos kann man kaum die Größe erkennen. Ein bißchen lässt sich die Stammdicke allerdings abschätzen.

Nach dem Foto heißt es weiter fahren, wir wollen noch mehr von Cádiz entdecken.

Castillo de Santa Catalina

Als nächstes erreichen wir das Castillo de Santa Catalina. Diese Festung des frühen 17. Jahrhunderts befindet sich am Strand von La Caleta.

1596 entschied König Philipp II. nach einer Plünderung in der Stadt die Verteidigungsanlagen besser auszubauen. Der Ingenieur Cristobal de Rojas wurde beauftragt und entschied zunächst, eine Festung in die Bucht von Santa Catalina zu bauen. So wollte er die Stadt an der verletzlichsten Front, der Seegrenzen, verteidigen.

Bis heute steht die Anlage ohne große Veränderungen direkt am Stadtstrand und kann kostenfrei besichtigt werden. Wir beschlossen, diesen Besuch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und fuhren am Stadtstrand La Caleta entlang.

Dieser Strandabschnitt gehört den beliebtesten Ausflugszielen der Stadt. In der Sonne relaxen, im Meer baden und das unmittelbar an der Altstadt. Filmfans werden diesen Strandabschnitt auch kennen. Hier ist für den James Bond Film „Stirb an einem anderen Tag” (2002)“ die berühmte Szene mit der NSA-Agentin Jinx (Halle Berry) gedreht worden, die dort in einem Bikini elegant aus dem Wasser steigt.

An diesem Strandabschnitt steht auch das markante Gebäude des Sede Centro de Arqueología Subacuática. Mich erinnert es an die Seebrücken mit ihren Gebäuden, wie man sie zum Beispiel in Brighton entdecken kann. Schade, dass man das Gebäude nicht einfach besichtigen kann. Hier befinden sich Büro- und Forschungslabors – ein Restaurant hätte ich schöner gefunden.

Vom Castillo de San Sebastian zur Kathedrale

Der Radweg führt weiter direkt an der Küste entlang und wir kommen zur Puerta de Caleta. Diese bildet nicht nur eine Möglichkeit zum Stadtstrand zu gelangen, sondern führt auch auf eine Mole mit einen Weg, der weit ins Meer reicht und am Castillo de San Sebastian endet. Ein wunderschöner Weg zum spazieren gehen, leider kann man das Castillo nicht besichtigen.

Nicht weit entfernt entdecken wir die Kathedrale von Cádiz . Für mich einer der imposantesten Orte der Stadt und unbedingt ein Besuch wert. Wir waren kurz vor unserer Radtour dort und haben die Kathedrale mit der Krypta besichtigt. Zusätzlich sind wir auch auf den Turm gestiegen und haben den hervorragenden Ausblick über die Stadt genossen.

Nur wenige Meter weiter erreichten wir den Strandabschnitt Santa María del Mar und hielten kurz an. Hier waren zahlreiche Surfer im Wasser und warteten auf die perfekte Welle. Die Sonne glitzerte im Wasser und wir konnten einige Surfer bei ihren Versuchen stehen zu bleiben beobachten. Vor einigen Jahren haben wir erste Versuche auf den wackeligen Surfboard bei einem Urlaub unternommen. Es war nicht nur lustig, sondern auch wirklich anstrengend immer wieder raus zu paddeln und auf dem Brett zu stehen. Deshalb kann ich es so gut verstehen, wenn die Surfer sich eine sitzende Erholungspause auf dem Meer gönnen.

Der Radweg führt noch eine Weile an der Neustadt mit seinen Hochhäusern und Restaurants vorbei, bis er einen Schlenker um eine Einrichtung der Marine macht.

Fahrradtour in Cádiz – Ab in die Dünen

Danach endet die Stadt und wir befanden uns auf der Landverbindung, die Cádiz mit dem Festland verbindet. In der Mitte verläuft hier die Verbindungsstraße und die Eisenbahnstrecke und an den Seiten befinden sich Radwege. Wir sind auf der „Meerseite“ gefahren, die unseren Weg nur durch eine langgestreckte Dünenlandschaft vom Wasser trennte.

Für mich begann nun einer der schönsten Streckenabschnitte, der zum Teil über einen Holzbohlenweg in den Dünen führte. Ab und zu führten kleine Wege direkt auf den Strand und an einem großen Parkplatz beschlossen wir, dass nun unser Strandbesuch in Cadíz beginnen sollte. Also hieß es absteigen und schieben, bis wir mitten auf dem wunderschönen weißen Strand standen.

Füße im Meer baden, die Finger im Sand vergraben und vor allem den wunderschönen und entspannenden Blick auf das Meer genießen. Die Sonne kam immer mehr heraus und im November im T-Shirt am Strand in Spanien sitzen ist wirklich ein Traum!

Erst als sich so langsam der Hunger einstellte und wir bei einem Blick auf die Uhr feststellten, dass wir schon fast 2 Stunden am Strand waren, ging es zurück nach Cádiz.

Unterwegs stoppten wir an einem der Strandrestaurants (Nahubeach) zum Essen. Ein wirklich gutes Restaurant, dass sehr beliebt ist. Wir hatten Glück und haben einen freien Tisch auf der überdachten Terrasse gefunden. Von dort konnten wir beim Essen den Blick auf das Meer genießen und so unseren perfekten Tag am Strand ausklingen lassen, bevor wir die Fahrräder wieder in Cádiz abgegeben haben.

Für uns war die Fahrradtour in Cádiz ein tolles Erlebnis und die Möglichkeit, auch etwas weiter entfernte Bereiche bequem erkunden zu können.

Vielen Dank an Cádiz Tourismus und LAS BICIS NARANJAS für die Fahrradtour in Cádiz.