Während der Bus sich entlang der Küstenstraße schlängelt, bietet sich den Passagieren ein unwiderstehlicher Blick auf den idyllischen Hafen, der in einer Bucht eingebettet liegt. Luarca, oft als die “Weiße Stadt” an der “Grünen Küste” bezeichnet, verströmt eine Aura von Gelassenheit und traditioneller Schönheit.
Luarca liegt an der Costa Verde direkt an der Bahnstrecke Ferrol – Gijón und ist eine Station an der nördlichen Route des Jakobsweges, dem Camino de la Costa. Der Sommer zieht vornehmlich spanische Touristen an, die in den Charme dieser Stadt verliebt sind. Hier, umgeben von grünen Hügeln, Steilküsten und kleinen Badebuchten, kann man eine traumhafte Auszeit vom Alltag verbringen. In Luarca locken vor allem traditionelle Geschäfte und Restaurants die Besucher an.
Aussichtspunkt über Luarca
Von einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt habe ich einen hervorragenden Blick auf den Hafen. Ich finde der Hafen wirkt zwar recht klein, er soll aber der drittwichtigste Hafen an diesem Küstenabschnitt sein. Rund um den Hafen stehen weiße Häuser und der Paese de Muelle mit seinen Bars und Fischrestaurant lädt zum Verweilen ein. Hier bekommt man den Fisch, der gerade frisch gefangen im Hafen angekommen ist.
Im Norden des Hafens liegt das Riesenkrakenmuseum. Das Museum ist 2010 eröffnet worden und zeigte zu dieser Zeit eine bedeutende Sammlung von Riesenkalmaren. Eine Sturmflut hat 2014 ist das Museum leider so schwer beschädigt, dass man es nicht weiter nutzen konnte. Einige der Tiere konnten glücklicher Weise aus dem zerstörten Museum gerettet werden. 2022 hat im Stadtkern das Kalmar-Museum Museo del Calamar Gigante eröffnet, dass diese Tiere heute den Besuchern zeigt. Ich habe gelesen, dass das größte Exemplar eine Tonne wiegt und eine Spannweite von 20 Metern erreicht.
Historischer Blickpunkt: Mesa de Mareantes y Navegantes
Ein zweiter Aussichtspunkt, der sogar einst noch eine wichtige Funktion inne hatte, ist der Mesa de Mareantes y Navegantes. Hier standen in der Zeit vor der funk- und computergesteuerten Seefahrt die Seeleute und guckten auf das Meer. Von dort konnten Sie hervorragend die Wetterbedingungen erkennen und entscheiden, ob sie zur Arbeit hinausfahren konnten. Bei dem Blick von dort oben, kann ich die Fischer sehr verstehen!
An den Überresten der Verteidigungsmauer aus dem 16.Jahrhundert hängen Bilder aus Kacheln. Diese erzählen von denAbenteuern, von Hoffnungen und Träumen der Fischer. Der asturische Künstler Goico Aguirr hat, so finde ich, wirklich wunderschöne detailreiche Bilder erstellt, die fast wie eine Geschichte wirken.
An diesem Aussichtspunkt steht auch der berühmte Tisch der Seeleute und Seefahrer. An diesem riesigen Steintisch versammelte sich im Mittelalter der Dorfrat und später die so genannte “vornehme Gilde der Mareantes und Matrosen von Luarca”, die sich um die Belange der Seefahrer und deren Schicksal kümmerte. Seit 1995 erinnert auch das Kachelbild hinter dem Tisch an diese Versammlungen.
Friedhof mit Aussicht
Den Friedhof von Luarca könnte man fast schon als weiteren Aussichtspunkt bezeichnen. Hoch oben auf der Steilküste liegt der kleiner und letzte Ruheplatz vieler Einheimischer. Ich kann verstehen, warum dieser Ort gewählt worden ist. Hoch über der Stadt direkt an einer Kirche, die einer der Orte für die Pilger auf dem Jakobsweg ist, bietet der Friedhof einen wundervollen Ort der Ruhe.
Ich mag spanische Friedhöfe sehr. Die Gräber leuchten mit ihren weißen Grabplatten und Grabsteinen in der Sonne und hier glitzert das Meer noch im Hintergrund.
Wer etwas genauer auf die Grabsteine guckt, wird hier die letzte Ruhestelle von Severo Ochoa de Albornoz, Nobelpreisträger für Medizin, und seiner Frau Carmen finden.
Spirituelles Herzstück: Die Kapelle des Atalaya
Schließlich bietet die Kapelle des Atalaya, auch bekannt als die Kapelle der Weißen Madonna, einen Blick in das spirituelle Herz von Luarca. Man hat die Kirche 1961 restauriert, und das Highlight ist das Altarbild von Jesús Nazareno, ein Barockwerk aus dem 17. Jahrhundert, das in der Hauptkapelle hängt.
Zu sehen sind auch die Figuren von Santa Ana, der Jungfrau und dem Kind, der so genannten Virgen de la Blanca. Eine Legende besagt, dass Seeleute sie in einer vom Meer ausgegrabenen Höhle gefunden haben.
Direkt neben der kleinen Kirche, für den Besucher allerdings nicht erreichbar steht der Faro de Luarca.
Der Besuch in Luraca fand im Rahmen meiner Zugreise mit dem Costa Verde Express.
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