Es geht an den Strand! Es geht an einen traumhaft schönen Strand! Der Playa de las Catedrales ist einer der spektakulärsten und schönsten Strände in Nordspanien.
Auf dem Weg vom überfüllten Busparkplatz wird mir klar, dieser Strand ist kein Strand, an dem Kinder im Sand spielen und Urlauber baden gehen. Der Playa de las Catedrales ist ein Touristen Hotspot.
Der Playa de las Catedrales ist nach Santiago de Compostela das am zweithäufigsten besuchte Reiseziel in Galicien. Vor einigen Jahren kamen täglich über 16.000 Besucher genau an diesen Strand. Einfach viel zu viel für die vorhandene Infrastruktur, die Anwohner der Region und natürlich die Natur. Es musste eine Lösung gefunden werden.
Inzwischen kommt man nur noch auf den Strand, wenn man sich kostenlos auf einer Webseite angemeldet hat und das Glück hat zu den ersten 4800 Anmeldungen des Tages gehört. Gerade in der Hauptsaison sind die Besuchertickets heiß begehrt und es empfiehlt sich, sehr rechtzeitig zu buchen.
Wie kommt man zum Playa de las Catedrales ?
Der Playa de las Catedrales befindet sich in der Gemeinde Ribadeo, in der Provinz Lugo (Galicien), an der kantabrischen Küste und liegt etwa zehn Kilometer westlich der Stadt Ribadeo. Die Zufahrt zum Strand ist mit dem Auto möglich. Es gibt große Parkplätze, von denen man nicht weit laufen muss, um die Treppe und damit den offiziellen Eingang zum Strand zu erreichen. Öffentliche Verkehrsmittel fahren, wenn ich richtig informiert bin, nicht dorthin.
Auf der Reservierungsplattform der offizielle Website der Strandverwaltung muss ein Zugangsticket gebucht werden, um den Playa de las Catedrales zu besuchen.
Was macht den Playa de las Catedrales so besonders?
Der Strand ist eines der Naturjuwelen dieser Provinz und ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Der Name “Catedrales” ließ mich schon vermuten, was mich dort erwarten würde.
Playa de las Catedrales, Praia das Catedrais oder Beach of the Cathedrals ist kein Strand auf dem ein Gotteshaus steht. Aber der Name leitet sich von den Stützpfeilern der gotischen Kathedralen ab, die in den Kirchen oft sehr hoch empor ragen und das Deckengewölbe tragen. Die Felsformationen auf diesem Strand erinnerten den Namensgeber genau an diese Stützpfeiler und der Himmel darüber ist doch ein wunderbares Dach.
Ein Strandspaziergang bei Ebbe
Der Besuch des etwa 50 Meter breiten Strandes ist nur bei Ebbe wirklich lohnenswert. Bei Flut ist der Strand sehr klein und die charakteristischen Steinformationen kaum zu sehen. Die Gezeiten sind auch ein wichtiger Punkt, den man bei seinem Besuch auf keinen Fall unterschätzen darf. Das Wasser kommt sehr schnell und ist so manchem Besucher bereits zum Verhängnis geworden.
Nach der Kontrolle der Zugangserlaubnis steige ich die Treppe zum Strand herunter. Sie ist recht steil und die Stufen unterschiedlich hoch. Es hatte in der Nacht geregnet, die Treppe war noch nass und etwas rutschig. Gut, dass es ein Geländer zum Festhalten gibt. Schon von hier oben sehen die Felsformationen beeindruckend aus. An der letzten Stufe angekommen, muss ich fast auf den Strand springen. Das Wasser hat viel Sand weggespült und sie schwebt fast in der Luft.
Vom Zugang erstreckt sich der Strand in beide Richtungen, insgesamt hat er etwa eine Länge von 900 Metern. Das Wasser war bereits weit abgeflossen und der Strand lag wunderschön vor mir. Also habe ich die Schuhe ausgezogen und bin los gegangen. Ich liebe es im weichen Sand, aber auch an den noch feuchten Strandabschnitten entlang zu laufen. Da es noch relativ früh am Morgen war, war der Sand noch etwas kühler, aber sehr angenehm. Es gibt auf dem Strandabschnitt auch kaum Steine, so dass das Barfußlaufen für mich gleich doppelt so schön war.
Was für Felsen!
Mein erster Weg führte mich zu einigen Felsformationen, die als ich direkt daneben stehe, wirklich riesig und mächtig wirken. Von der Steilküste auf dem Weg zum Strand sahen sie viel kleiner aus. Etwa 30 Meter sind die Felsen hoch und durch die Erosion des Wassers und des Winds gezeichnet. Überall erkenne ich Risse und kleine Spalten, der Stein ist zu einem interessanten Gebilde geformt worden.
Zwischen den einzelnen Felsen verlaufen mal breite und mal ganz schmale Sandkorridore. Als ich durch einen nicht allzu breiten Weg hindurch laufe, wirkt es tatsächlich so, wie in einer Kirche. Die Felsen erstrecken sich hoch in den Himmel, der das Dach bildet. Es gibt sogar Bereiche, die noch von kleinen Felsbrücken überdeckt sind. Die Bezeichnung Kathedrale kann ich an dieser Stelle sehr nachempfinden. Es ist die Kathedrale des Ozeans!
Die besonders schönen bogenartigen Felsformationen befinden sich ganz rechts am Strand und können nur bei Tiefststand der Ebbe trockenen Fußes besichtigt werden. Wer hier den richtigen Zeitpunkt verpasst, bekommt nicht nur nasse Füße!
Es gibt am gesamten Strand verteilt verschiedene Höhlen, enge Durchgänge zwischen den Felsen und natürlich entstandene Pools. Eigentlich baucht man die gesamte Zeit des Niedrigwassers, um auf Entdeckungstour zu gehen. Ich habe mich ehrlich gesagt nicht getraut, in eine der zahlreichen Höhlen zu klettern. Nicht nur die Angst vor einem möglichen Steinschlag, sondern auch der Gedanke dort vom Wasser eingeschlossen zu werden, hat mich davon abgehalten. Bei einem Blick in einen der zahlreichen Eingänge war es schon sehr dunkel und eng…
Lohnt sich der Besuch am Playa de las Catedrales?
Auch wenn es am Playa de las Catedrales sehr touristisch ist und viele Menschen täglich dort unterwegs sind, lohnt sich meiner Meinung nach der Besuch. Die Natur hat hier wirklich etwas unvergleichbares erschaffen, dass ich so nicht einmal annähernd irgendwo anders gesehen habe.
Der Playa de las Catedrales ist mit Sicherheit ein Paradies für Fotografen. Die atemberaubenden Felsformationen, das klare Wasser und die Steilküste bieten unzählige Möglichkeiten für spektakuläre Bilder. Ich kann mir vorstellen, dass Bilder vom Sonnenaufgang oder -untergang bestimmt eine traumhafte Stimmung transportieren können.
Ich habe meinen kurzen Aufenthalt dort sehr genossen und mit etwas mehr Zeit wäre ich bestimmt auch noch schwimmen gegangen.
Adresse:
Playa de Las Catedrales
Praia de Augas Santas
27780 Ribadeo, Lugo Spanien
Gut zu wissen
Der Hauptzugang erfolgt über eine Treppe, die unterschiedlich hohe Stufen hat. Die unterste Stufe kann bei zu stark weggespültem Sand sehr hoch sein. Meistens ist die Treppe feucht und kann auch rutschig werden. Der Besuch kann bei eingeschränkter Mobilität so etwas schwierig werden.
Es gibt zwei große und komplett kostenlose Parkplätze am Playa de las Catedrales. Ein Parkplatz ist asphaltiert und hat nicht so viele Parkbuchten. Dementsprechend schnell ist er voll. Der zweite Parkplatz ist eine große Wiese bzw. ein Schotterplatz und hat keine gekennzeichneten Parkbuchten. In den Sommermonaten ist es trotz des vorhandenen Parkplatzangebotes schwierig einen freien Platz zu finden.
Eine Reservierung für den Strand ist erforderlich:
– in der Osterwoche
– in den Sommermonaten Juli, August, September
Außerhalb dieser Zeiträume ist der Zugang immer möglich.
Die Genehmigungen werden maximal 30 Tage vorab erteilt und müssen über die Registierungswebseite beantragt werden
Man darf für maximal 25 Personen gleichzeitig die Zugangsberechtigung beantragen. Es ist allerdings erforderlich, dass man die persönlichen Daten (Name und Nachname, Geschlecht, Geburtsjahr und Ausweis) angeben kann. Zusätzlich muss der Besuchstag angegeben werden.
Kinder unter 2 Jahren benötigen keine Genehmigung. Für Kinder unter 14 Jahren ist es nicht unbedingt notwendig, die Ausweisdaten anzugeben.
Es ist sinnvoll den Gezeitenplan überprüfen, um den Besuch am Strand zu planen. Bei Flut ist der Strand über mehrere Stunden mit Wasser bedeckt. Das empfohlene Zeitfenster für den Zugang zum Strand ist von zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach der als “Ebbe” angegebenen Zeit. Das heißt, wenn die Ebbe um 12:00 Uhr ist, empfiehlt es sich, den Strand zwischen 10:00 und 14:00 Uhr zu besuchen.
Fast der gesamte Strand ist bei Flut vollständig mit Wasser bedeckt. Man muss ihn bei ansteigender Flut möglichst zügig verlassen, um nicht in den Höhlen und Gängen eingeschlossen zu werden. Dieses kann lebensgefährlich sein. Der kleine Bereich, der trotz Flut begehebar ist, kann natürlich besucht werden, bietet aber nicht die Möglichkeit die Felsformationen zu entdecken.
Im oberen Bereich, also auf der Steilklippe gibt es gut ausgebaute Wege, die auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet sind. Von dort hat man einen traumhaften Blick auf die Landschaft. Der Zugang zum Strand ist nur über Treppen möglich und daher nicht barrierefrei.
Die Steilküste und die Felsformationen sind dauerhaft Wasser und Wind ausgesetzt und erodieren. Dadurch kann es immer wieder zu instabilen Abschnitten kommen, die sich lösen und auf den Strand fallen. Man sollte nicht zu dicht an die Felsen treten, der Steinschlag kann lebensgefährlich werden.
Wann ein Felsabbruch geschieht, lässt sich kaum vorhersagen. Am anfälligsten sind die Gesteine jedoch zu den Zeiten mit starken Regenfällen, wenn das Wasser in die offenen Spalten der Felsen eindringt.
Ja, das Schwimmen und Baden ist möglich. Bitte auf die Warnflaggen der Rettungsschwimmer achten! Es gibt Strandabschnitte, die aufgrund der Entfernung zum Zugang des Strands etwas ruhiger sind. Hier findet man bestimmt ein schönes Plätzchen zum Entspannen und Baden.
Ja, Hunde dürfen auf den Strand. Es gibt hier kein explizites Verbot, dass Hunde ausschließen würde.
Der Besuch am Playa de las Catedrales fand im Rahmen einer Pressereise mit dem Costa Verde Express statt.
Vicky Walter
Danke! Die Information hat mir sehr geholfen!