“Achtet mal bitte auf die Sicherheitsvorkehrungen und berichtet mir darüber!”, bat uns unsere gute Perle vieler Reisebuchungen, Lisa von Lisa’s Reiseagentur.
So kurz nach dem Anschlag in Istanbul in die Türkei zu fliegen war anscheinend für einige ihrer Kunden eine schwierige Vorstellung. Also haben wir nun bei unserer Ankunft schon begonnen mal etwas genauer hinzuschauen.
Flughafen in Antalya
Der Flughafen war bei unserer Ankunft leer. Kurz vor uns war eine SunExpress Maschine aus Berlin gelandet, die kurz vor unserem AirBerlin Flug in Tegel abgehoben hatte. Mehr Passagiere waren zu diesem Zeitpunkt nicht zu sehen. Von Mitreisenden erfuhren wir, dass der Flughafen sonst viel belebter sei und die Leere schon sehr erstaunlich wäre.
Der Weg vom Flugzeug zum Einreiseschalter war in 5 Minuten bewältigt und an den 4 geöffnten Schaltern standen maximal 3 Passagiere an und warteten. Der Ausweis wurde kurz gecheckt und abgestempelt – fertig! Keine Fragen, keine Wartezeit!
Unsere Koffer kamen ruckzuck und der Weg durch den Zoll wieder ohne Kontrollen. Von zusätzlicher Sicherheit und Kontrollen war nichts zu bemerken.
Aus dem Gebäude zu dem Servicepersonal der Reisegesellschaft, der kurze Namenscheck und dann ab in den Bus zum Hotel. Wieder ohne zusätzliche Kontrollen.
Also von zusätzlicher Sicherheitskontrolle war hier wirklich nichts zu merken. Es waren auch nirgendwo Polizisten, Soldaten oder andere Sicherheitskräfte zu sehen.
Der Abflug von Antalya aus war schon wesentlich zeitaufwändiger. Zuerst musste unser Gepäck und das Handgepäck von uns durch eine Sicherheitsschleuse gebracht werden. Auch wir wurden gecheckt, konnten aber erstaunlicher Weise unsere Getränke mitnehmen.
Anschließend konnten wir das Gepäck aufgeben und unsere Bordkarten holen. Weiter ging es zur Ausweiskontrolle und danach mussten wir noch einmal mit unserem Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle. Unsere elektronischen Geräte mussten sogar angestellt werden. Erst dann kamen wir in der Abflughalle an. Glücklicher Weise waren aufgrund des geringen Flugaufkommens auch hier keine Wartezeiten. Bei hohem Flughaufkommen muss man bestimmt sehr lange warten.
Sicherheit im Hotel
Zusätzliches Sicherheitspersonal war auch in und um unser Hotel nicht zu entdecken. Der Eingang von der Straße aus wurde von einem Pförtner “bewacht”, der aber jeden, der kurz mit seiner Zimmerkarte oder dem obligatorischen Bändchen am Arm winkte auch auf das Gelände ließ. Fahrzeuge “überprüfte” er durch kurzes reingucken und öffnete die Schranke. Hier konnte man also eigentlich problemlos in das Hotel gelangen.
Ähnlich war der Zugang vom Strand aus. Ein Wachmann, unbewaffnet, saß in einem kleinen Häuschen am Hauptzugang zum Poolbereich. Ein kleinerer Nebenweg war völlig unbewacht. Hier war ein Tor mit Vorhängeschloss vorgesehen. Es stand jedoch weit offen! Auch vom Strand aus reichte das Bändchen am Arm aus, um die Hotelanlage zu betreten.
Wirklich gesichert sieht anders aus!
Die Umgebung
Bei unseren Spaziergängen haben wir dann natürlich auch auf die Gegebenheiten anderer Hotels und den Einkaufspassagen geachtet. Von der Straße und vom Strand aus waren die Hotels durch einfaches Wachpersonal gesichert. Die Hotels, die sich noch im “Winterschlaf” befanden waren sogar nur von der Straße aus gesichert. Der Zugang vom Strand aus nur mit einem Tor verschlossen.
Die einzige “Sicherheitsüberprüfung”, die etwas das Gefühl von Sicherheit vermittelte, war bei einer Einkaufspassage gegeben. Hier mussten wir durch einen Metalldetektor gehen. Aber den Regenschirm, den wir seitlich vorbei geschoben haben, wurde nicht untersucht.
Unser Fazit zum Thema Sicherheit:
Unsicher haben wir uns während unseres Aufenthaltes nicht gefühlt. Aber es waren auch keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Touristen zu bemerken. Vielleicht kann es in anderen größeren Städten anders sein. Aber in diesem kleinen Ort, der eigentlich nur aus Hotels bestanden hat, hatten wir zu keiner Zeit ein unsicheres Gefühl.
Michelle
Ich hätte da was ganz anderes erwartet!
Wenn man das z.B. mit Paris vergleicht, wo immer stark bewaffnetes Personal z.B. vor dem L’Arc de Triopmhe steht.
Wahnsinn, dass da in der Türkei keine “härteren Geschütze” aufgefahren sind.
Aber vielleicht war das auch um die Leute dort zu beruhigen?
Je mehr Sicherheitspersonal und Waffen, desto schneller gibt es bestimmt Unruhen unter Touristen und Co.
Spannend, dass ihr da mal einen etwas anderen Einblick gegeben habt!
Viele Grüße aus Singapur!
Michelle | The Road Most Traveled
Heike
Ich bin vor ein paar Jahren in der Türkei als Frau alleine mit dem Rad unterwegs gewesen. Im Osten des Landes, also Anatolien war das alles nicht wirklich einfach und die Maenner sind mir extrem auf den Nerv gegangen mit ihrer Anmache.
Besonders positive habe ich das Land daher nicht in Erinnerung obwohl die Gastfreundschaft toll war.
LG Heike
Ralf Falkowski
Hallo Susanne,
Sicherheit ein heißes Thema in der Türkei. Ich persönlich war noch nie in der Türkei – ich wäre gerne dort mal hingefahren.
Die politische Lage und die politische Führung der Türkei – nein vielen Dank! Never zur Zeit.
Lg
Ralf
Susanne Jungbluth
Hallo Ralf,
hoffen wir alle darauf, bald wieder ohne Bedenken in die Türkei reisen zu können.
Lieben Gruß, Susanne
Jessica
Leider war ich noch nie “bewusst” in der Türkei, ich war damals einfach noch zu jung. Ich kenne die Militärpräsenz aber gut aus meinen Ägypten Reisen und muss sagen ich habe nie ein mulmiges Gefühl im Bauch gehabt. Tatsächlich finde ich es in solchen Ländern eher beruhigend.
Susanne Jungbluth
Hey Jessica,
in Ägypten habe ich das vor vielen Jahren auch so empfunden. Als wir vor einem Jahr in der Türkei waren, kam mir das auch alles “nicht so schlimm” vor. Aber ob ich das heute brauche…eher nicht. Da gibt es andere Reiseziele, die zur Zeit attraktiver sind.
Lieben Gruß, Susanne
Victoria
Ich bin mir auch wirklich unsicher ob ich eine starke Polizei oder Militärpräsenz möchte, bietet dies wirklich mehr Sicherheit? Ehrlich gesagt möchte ich derzeit vor allem aus anderen eher politischen Gründen nicht in die Türkei, sicher ist man ja irgendwie nirgends so richtig mehr. Wobei wir im November noch am Flughafen in Istanbul umgestiegen sind und es alles recht entspannt und normal wirkte. Ich habe mich auch nicht unsicher gefühlt, aber was hilft das dann wenn es einen erwischt.
Susanne Jungbluth
Aus politischen Gründen würde ich zur Zeit die Türkei auf jeden Fall meiden und du hast recht, ob viel Bewaffnung immer gleich mehr Sicherheit bedeutet ist wirklich fraglich.
Liebe Grüße, Susanne
Ina
Ich denke, heute sieht es in Istanbul und vielleicht auch in Antalya anders aus. Wenn jetzt sogar hier in Düsseldorf Polizisten mit Maschienenpistolen durch den Hauptbahnhof patrouillieren.
Bei solchen Situationen fühle ich mich ehrlich gesagt immer unsicherer.
Ich hoffe, die Sicherheitslage in der Türkei wird bald wieder besser, denn ich würde gerne mal Istanbul sehen.
LG
Ina
Susanne Jungbluth
Mir geht es da wie dir. Hoffentlich ändert es sich bald und man kann wieder ohne großes Risiko in die Türkei reisen.
Kathi
Liebe Susanne,
ein sehr interessanter Beitrag, der zum Nachdenken anregt.
Ich frage mich, ob ich bewaffnete Polizisten wirklich sehen möchte bzw. ob mir das wirkich ein größeres Sicherheitsempfinden gibt.
Besorgniserregend finde ich jedoch die Kontrollen an manchen Flughäfen, die meiner Meinung nach wirklich nicht streng genug sind – und das betrifft deutsche wie ausländische Flughäfen.
Allerdings kommt die Türkei für mich derzeit auch nicht als Reiseland in Frage. Ich hoffe, das ändert sich bald.
Viele liebe Grüße
Kathi
Susanne Jungbluth
Liebe Kathi,
du hast recht, die Kontrollen an den Flughäfen sind zum Teil wirklich lächerlich und vor allem oft nicht konsequent genug. Wir haben neulich selbstgemachte Marmelade im Handgepäck transportiert.
Lieben Gruß, Susanne
AroundWorld
Ich überlege auch die ganze Zeit ob man noch in die Türkei reisen sollte oder nicht, eine Bekannte von mir tut es auch noch regelmäßig und berichtet stets nur gutes. Aber … ist es das Risiko wert? Ich bin mir un”sicher”.
Liebe Grüße,
Tobias
Susanne Jungbluth
So geht es uns auch. Wir würden gerne für eine Woche in der Wärme sein und nur kurze Flugzeiten haben. Da ist die Türkei einfach ideal. Aber zur Zeit?
Katharina
Hallo Susanne,
sicher ein Beitrag, der nichts an Aktualität verloren hat. Ich muss gestehen, dass die Türkei aufgrund der aktuellen politischen Situation für mich nicht als Reiseland in Frage kommt. Dabei würde ich unheimlich gerne mal Istanbul erkunden – und ich liebe die türkische Küche.
Liebe Grüße
Katharina
Susanne Jungbluth
Hallo Katharina,
Istanbul würde mich auch total reizen. Aber definitiv nicht zur Zeit!
Barbara (Barbaras Spielwiese - Reiseblog)
Interessant, viele trauen sich ja zurzeit nicht in dieses schöne Reiseland.
Wann wart Ihr denn dort, jetzt gerade eben? Freunde meinten letzten Sommer, dass sie viel zusätzliches Sicherheitspersonal und -kontrollen gesehen hätten. Aber sie fühlten sich auch sicher.
Susanne Jungbluth
Wir waren im Feb 2016 dort, kurz nach dem Anschlag in Istanbul war. Vielleicht war es aufgrund der vielen “winterschlafenden” Hotels noch etwas ruhiger, wir haben uns damals auf jeden Fall gut gefühlt. Ob ich heute aufgrund der politischen Lage hinfahren würde -eher nicht.
Julia
Ich muss gerade an unsere Nicaragua-Reise 2005 denken. Da haben wir vor allen Banken und sogar vor einer Bäckerei Männer im Militärdress mit einem fetten Gewehr im Arm stehen sehen. Mir hat diese Waffenpräsenz eher Unbehagen verursacht als Sicherheit vermittelt. Gut, am Flughafen würde ich nach einem Anschlag schon strengere/mehr Kontrollen erwarten. Aber die Erfahrung zeigt ja: Absolute Kontrolle und Sicherheit gibt es nicht.
Susanne Jungbluth
Da hastdu recht, es ist schon merkwürdig, wenn man überall auf stark bewaffnete Polizisten trifft. Mir ging es in den letzten Wochen so, wenn ich in Berliner Shoppingzentren plötzlich auf Plizei mit Maschinengewehren traf. Man guckt plötzlich ganz anders seine Mitmenschen an.