Nicht weit von unserem Hotel entfernt befand sich eine der bekanntesten Ausgrabungsstätten Zyperns. Die Königsgräber von Paphos locken Besucher von der ganzen Insel an und stehen seit 1980 auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe.
Der Begriff Königsgräber ist irreführend. Er entstand in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts, als die Größe der Felsengräber so richtig sichtbar wurde und man zunächst annahm, dass hier Könige bestattet worden waren. Hier wurden jedoch nie Könige beerdigt, hier befinden sich Grabstätten von Beamten der ptolemäischen Verwaltung oder von Staatsoberhäuptern.
Die Gräber entstanden etwa im 3. Jahrhundert v.Chr. während der ägyptischen-ptolemäischen Phase auf Zypern. Bis etwa ins 4. Jahrhundert n.Chr. wurden die Nekropole für Bestattungen verwendet.
Im Mittelalter, so hat man heraus gefunden, dienten sie als Notunterkünfte und als Gefängnis.
1870 führte man erste Ausgrabungen durch, die allerdings von dem Grabräuber und Schatzsucher di Cesnola, dem damaligen US-amerikanischen Konsul auf Zypern geleitet wurden. 1915 konnten die Ausgrabungen schließlich unter die wissenschaftliche Leitung gestellt werden. Nach und nach erfolgte die systematische Ausgrabung mit der Zielsetzung, mehr über den Brauchtum der hellenistischen Epoche zu erfahren.
Besuch der Königsgräber von Paphos
Wir kommen an dem großen Gelände der Ausgrabungsstätte an.
Vorab wichtig zu wissen – hier gibt es kaum Schatten. Selbst Ende März brannte die Sonne erbarmungslos. Nehmt auf jeden Fall etwas zu trinken mit. Hier gibt es keine Möglichkeit etwas zu kaufen!
Am Eingang weist ein Schild auf einen Rundweg hin, der an den interessantesten acht Gräbern vorbei führt. Was uns erstaunte, hier gibt es zwar einige befestigte Wege. Aber es stört keinen, wenn man sich seinen eigenen Weg sucht. Wir sind querfeld ein gelaufen und haben die wunderschöne grüne Blumenwiese bewundert. Überall summen Bienen, ab und zu lief eine Eidechse vorbei und man konnte seltene Vogelarten beobachten. Mitten in der Wiese stehen einige zunächst unscheinbar wirkende Felsformationen.
In den Felsen findet man überall kleine “Höhlen”, diese dienten als Grabkammern.
Umrundet man andere Felsformationen steht man plötzlich vor ausgearbeiteten Grabkammern. Hier kann man direkt bis zu den kleinen Kammern gehen und hinein gucken. Dabei wird der Größenunterschied einzelner Kammern deutlich. Leider steht an vielen Bereichen keine genaue Information und man erfährt recht wenig über die einzelnen Gräber.
Man findet aber nicht nur Grabstätten, die in Höhlen liegen. Es gibt auch Bereiche in der Ausgrabungsstätte der Königsgräber von Paphos, die trotz ihrer unterirdischen Lage eine interessante Architektur aufweisen.
Zum Beispiel das Atrium – Grab, das man über eine Treppe erreicht. Hier haben die Baumeister einen 21 m2 unterirdisch liegenden Hof geschaffen, in dem sogar einmal ein Brunnen stand. Dorische Säulen stützen den Rand des Lichthofes ab. Gänge führen zu unterirdisch liegenden Schachtgräbern und Nischengräbern.
Ausgrabungen haben gezeigt, dass man diesen Hof sogar noch im Mittelalter nutzte. Man hat zum Beispiel Keramiken aus dieser Zeit hier entdeckt.
Wer sich ein bißchen für Ausgrabungsstätten interessiert sollte die Königsgräber von Paphos nicht verpassen. Es ist zwar schade, dass es so wenige Informationstafeln gibt, aber ein Spaziergang über das weitläufige Gelände lohnt auf jeden Fall.
Anschrift:
Tombs of the Kings Avenue
Paphos
Öffnungszeiten:
16.9.- 15.4.:
Montag – Sonntag: 8:30 – 17:00
16.4. – 15.9.:
Montag – Sonntag: 8:30 – 19 Uhr
Geschlossen am 1. Weihnachtsfeiertag, am Neujahrstag und am Ostersonntag des griechisch-orthodoxen Osterfestes.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 2,50€
Elena
Liebe Susanne,
da hast du uns aber etwas Spannendes mitgeteilt! Diese Ausgrabung würde mir auf jeden Fall sehr liegen. Und wenn man noch dazu auch querfeldein gehen darf, dann macht das Entdeckungstouren noch interessanter! Super Tipp!
Liebe Grüße
Elena
Anita
Dass ist ja ein super interessanter Tipp ganz abseits vom Mainstream! Danke dass du das mit uns teilst, liebe Susanne! GLG Anita
Bruno
Das ist ja interessant, was sich da unterirdisch alles auftut. Vor allem würde ich es so oberirdisch gar nicht erwarten. War bestimmt sehr sehenswert.
Viele Grüße
Bruno
Charnette
Das sieht ja noch ziemlich unberührt und vor allem untouristisch aus! Das war sicher ein ganz toller und erholsamer Ausflug.
Danke für den Einblick.
LG
Charnette