Wir haben eine weitere Tour mit dem Auto unternommen und sind in Richtung nordwestliche Spitze der Insel gefahren. Unterwegs haben wir einige kleinere Ziele angesteuert, von denen ich hier nur ein paar Orte vorstellen möchte.
Besonders gut haben mit die Schiffswracks vor Zypern gefallen. Den Besuch kann ich nur empfehlen.
M/V Demetrios II – ein Schiffswrack vor Zypern
Schon von unserem Hotel aus konnten wir einen Blick auf dieses Schiffswrack werfen und ich weiß nicht, wie oft ich gesagt habe – guck mal da fährt ein Schiff… Aber die sich dort brechenden Wellen haben auch fast immer den Eindruck einer Bugwelle vermittelt.
Die Demetrios II war mit 8 Besatzungsmitgliedern bei schwerer See am 23. März 1998 unterwegs nach Syrien. Kurz vor dem Leuchtturm von Paphos lief das Schiff auf Grund. Die Besatzung konnte gerettet werden. Spätere Untersuchungen ergaben, dass der Kapitän und der Erste Offizier gefälschte Kompetenzzertifikate hatten.
Die Ladung und alle umweltschädlichen Stoffe wurden später vom Schiff geborgen. Das Wrack selber liegt noch heute vor der Küste Zyperns. Von der Küstenstraße kann man das Schiff gut sehen.
Schiffswracks vor Zypern – EDRO III
Über eine kleine Straße gelangt man zu einem Küstenabschnitt, vor dem ein weiteres Wrack zu finden ist.
Es war der 8.Dezember 2011 bei schwerem Seegang, als die EDRO III auf dem Weg nach Rhodos unterwegs war. Geladen hatte das Frachtschiff Gipskarton und die neun Besatzungsmitglieder hatten bei dem Seegang schwer zu kämpfen. Vor der Insel Zypern, bei Pegeia lief das Schiff auf Grund. Die Besatzung konnte gerettet werden.
Freigeschleppt wurde das über 80 Meter lange Schiff nicht. Man hat das Frachtgut und alle umweltschädlichen Materialien entfernt. Das Wrack liegt bis heute in einem Winkel von etwa 11 Grad auf dem Felsen und hat sich zu einem Lebensraum für Vögel und Meerestiere entwickelt. Da das Schiffswrack nicht zu besichtigen ist, können die Tiere hier ungestört leben.
Man kommt zu Fuß recht gut bis zur Klippe und dort kann man über die Felsen etwas näher an das Schiff heran klettern. Während ich so auf dem Felsen stehe wünsche ich mir aufsteigenden Nebel und Sonnenaufgang. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Ort so eine tolle Filmkulisse ergeben würde. Bei Sonnenschein und blauem Himmel ist das Wrack zwar gut zu erkennen, aber nicht so mystisch, wie ich mir so einen Ort immer vorgestellt habe.
Kleiner Tipp am Rande: Hier kann man toll direkt an der Steilküste etwas spazieren gehen und einen wunderschönen Blick auf die Küstenstruktur genießen.
Bäder der Aphrodite
Schon im Hotel wurde uns der Besuch von den Bädern Aphrodite im nordwestlichen Zypern empfohlen. Also führte uns unsere Fahrt weiter in Richtung des Küstenabschnittes zwischen Polis und dem angrenzenden Naturschutzgebiet.
Von einem großen Parkplatz führt ein Fußweg vorbei an Eisdielen und kleinen Verkaufsständen zu dem abgezäunten Bereich, in dem das Bad liegen soll. Eintritt wurde nicht verlangt und ehrlich gesagt, hätte ich mich über einen Eintritt auch sehr geärgert.
Der Legende nach badete Aphrodite hier und traf auf Akamas. Die beiden verliebten sich. Ihre Liebe wurde an Zeus verraten, der Aphrodite bei der Heimholung in den Olymp bestrafte.
Am Bad angekommen, kommt für mich die Ernüchterung. Man sieht nicht viel, eine kleine Felsenhöhle, ein spärlich plätschernden Rinnsal und vor allem ein ungepflegtes “Wasserbecken” voller Laub und Müll. Dafür, dass das eins der Ausfluggsziele der Region sein soll, ist der Anblick ernüchternd, traurig, fast schon ein “Touristennepp”. (Vor allem , wenn man überlegt, dass teure Bustouren hier täglich Besucher hinfahren.)
Der positive Teil des Besuches beginnt für mich hinter dem Gelände. Hier verläuft ein Wanderweg, von dem man wirklich traumhafte Eindrücke von der Umgebung bekommt. Wir sind hier noch ein bißchen umhergewandert und haben so dem Ausflugsziel doch noch etwas Positives abgewinnen können.
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