Knapp 6 Kilometer ist die Wanderung lang, die uns von Hallerndorf nach Willersdorf führte. Natürlich nicht ohne unterwegs Zwischenstopps bei Brauereien oder auf den Kellern einzulegen.
Die Wanderung zum Kreuzberg ist keine Rundwanderung, endet aber in Willersdorf an einem Hotel, in dem man sehr gut übernachten kann. Wer gerne zurück zu seinem Auto wandern möchte, sollte den Startpunkt der Wanderung direkt nach Hallerndorf verlegen und sich dort einen Parkplatz suchen.
Unseren Tourverlauf kann man gut auf der Karte nachverfolgen.
Brauerei Rittmayer
Unsere Tour startete an der Brauerei Rittmayer, nachdem wir dort an einer Brauereiführung teilgenommen hatten.
Nachdem wir die Produktionsstätte und die Firmengeschichte etwas genauer kennengelernt hatten, konnten wir das Bier der Brauerei bei einem Biertasting probieren. Für uns die größte Überraschung – das alkoholfreie Kellerbier schmeckte nach Bier! Wir haben bisher viele verschiedene Brauereien und deren Angebote probiert, um eine Alternativ zum „normalen“ Bier zu finden.
Bisher hat uns kein Geschmack so wirklich überzeugt. Das alkoholfrei Kellerbier der Brauerei Rittmayer hat unseren Geschmack getroffen. Wir haben natürlich auch Biere mit Alkohol probiert, wie zum Beispiel das saisonale Annafestbier und das Landbier.
Beide Biere haben uns sehr gut geschmeckt und bildeten an diesem Tag den idealen Auftakt zu unserer Wanderung zum Kreuzberg.
Wanderung zum Kreuzberg
Unsere Wanderung verlief zunächst durch Hallerndorf, bis wir schließlich in die wunderschöne Natur abbogen. Der Weg führte uns an den goldgelb schimmernden Feldern vorbei. Eine Bank lockte uns mit einer kurzen Pause. Was für ein wunderschöner Blick über die Landschaft.
Wenig später entdeckten wir eine Kreuzwegstation mit einem wunderschönen Psalm am Wegesrand. Dann ging es auf einem gut befestigten Weg in den Wald des Kreuzbergs. Nach kurzer Zeit kamen wir unserem nächsten Bierstopp immer näher.
Auf dem Kreuzberg befinden sich einige Keller, die zu einem Zwischenstopp einladen. Wenn man sich hier etwas länger aufhalten möchte, fällt es nicht schwer, die wenigen Schritte von Keller zu Keller zu gehen. Hier wird schon seit dem 18.Jahrhundert Bier gelagert und natürlich auch ausgeschenkt.
Kreuzbergkeller Lieberth
Wir entschieden uns für den „zweiten Keller links“ (wenn man aus Hallerndorf kommt), den Kreuzbergkeller Lieberth.
Wir haben es unter schattenspendenden Bäumen an einem der rustikalen Bänke bequem gemacht und eine Fränkische Brotzeit mit Bier genossen. Im Biergarten/auf dem Keller finden etwa 300 Personen einen Platz. Regnet es und man möchte geschützt sitzen, braucht man etwas Glück. Innen können nur gut 45 Personen sitzen.
Die Brauerei Lieberth bietet hier verschiedene Biere aus der eigenen Produktion an, wie zum Beispiel das Kellerbier vom Fass, ein alkoholfreies Weizen und das alkoholfrei Flechterla Zwickl.
Das Kellerbier hat mir sehr gut geschmeckt. Es ist süffig und schmeichelt dem Gaumen auf eine sehr angenehme Art und Weise.
Man konnte auf dem Keller wirklich wunderbar sitzen und das Bier und eine Brotzeit genießen.
Öffnungszeiten
Mai bis Okt. (bei schönem Wetter):
Montag – Freitag: ab 15 Uhr
Samstag: ab 14 Uhr
Sonntag und an den Feiertagen: ab 11.30 Uhr
Herbst und Winter (in der Gaststube):
Samstag: ab 16 Uhr So
Feiertage: ab 11 Uhr
Anfang bis Ende November geschlossen (Feiern und Veranstaltungen buchbar).
Die Kreuzbergkirche bei Hallerndorf
Direkt neben den Bierkellern liegt die Kreuzbergkirche auf dem Kreuzberg. Es ist eine kleine Wallfahrtskirche, die schon immer das Ziel von Pilgerwanderern und Pilgerfahrern war.
Die Kreuzbergkirche wurde 1463 an Stelle einer bereits 1430 erwähnten Wallfahrtskapelle im Auftrag der Herren von Seckendorff auf Schloss Hallerndorf erbaut.
Es wird berichtet, dass zu Hochzeiten der Wallfahrerbewegung bis zu 23 Wallfahrten am Tag hier ankamen. Um den Besuchermenge, die in der kleinen Kirche keinen Platz fand, trotzdem einen Gottesdienst bieten zu können, baute man einen Außenaltar an der Nordwestseite der Kirche auf.
Geht man um die Kirche herum, fallen die Nischen auf. Es gibt insgesamt 15 Nischen, 14 von ihnen stehen für die 14 Kreuzwegstationen, von der wir eine gleich zum Beginn unserer Wanderung am Rand des Getreidefeldes entdeckt hatten. Die 15. Nische enthält die Darstellung der Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena.
Heute kommen nur noch wenige Wallfahrer zum Kreuzberg, allerdings sind Hochzeitspaare ganz begeistert von der kleinen Kirche. Leider war die Kirche verschlossen und so konnte ich mir das Kirchenschiff nicht ansehen. Auf Bildern habe ich aber gesehen, dass der Innenraum im Stil des Spätbarock um 1730-1738 ausgestaltet ist.
Nachdem wir uns rund um die kleine Kirche etwas umgesehen hatten, ging es auf unserer Wanderung zum Kreuzberg weiter. Wir folgten einem unbefestigtem Weg, der uns bergab führte und sollte man zu viel Bier auf den Kellern genossen haben, sicherlich nicht so einfach zu gehen ist, zu unserem nächsten Ziel. Die Strecke ist nicht wirklich weit und schon nach wenigen 100 Metern sahen wir den Bierkeller Roppelt.
Bierkeller Roppelt
Der Bierkeller Roppelt ist ein recht großer Keller. Zahlreiche Tische und Bänke stehen verteilt auf dem Gelände. Man findet Plätze in der Sonne, Plätze unter großen Bäumen, Plätze in der Nähe eines Kinderspielplatzes und bei schlechtem Wetter auch in einem Gastraum.
An zwei kleinen Hütten kann man sich mit flüssiger und fester Nahrung versorgen. Hier ist vor allem deftiges Essen angesagt. Schäuferla, Schweinehaxen, Salz-Knöchla und natürlich Hausmacher Brotzeiten und Schlachtschüsseln. Es roch verführerisch aus der Küche und das Essen auf den Nachbartischen sah zu gut aus. Wir mussten das Essen probieren und es war wirklich ausgezeichnet. Wer es lieber süßer mag, findet auf der Speisekarte auch selbstgebackenen Kuchen.
Auf dem Bierkeller Roppelt bekommt man natürlich auch Bier zu trinken. Es wird ein Kellerbier und ein Weizenbier angeboten.
Das Kellerbier ist ein helles, feinwürziges aromatisches und hopfenbetontes unfiltriertes Bier mit einem Alkoholgehalt von 4,9%. Es schmeckt leicht hopfig, ist aber sehr süffig.
Das Weizenbier ist ein fruchtiges und vollmundiges Bier. Saisonal bietet die Brauerei noch ein dunkles und kräftiges Festbier und ein helles Bockbier an.
Wer nicht zum Bierkeller Roppelt wandern möchte, findet einen großen Parkplatz vor. Noch besser ist es allerdings mit dem „Hallerndorfer-Keller-Express“, der VGN Buslinie 265, zu fahren. Diese hält nur wenige Meter entfernt.
Öffnungszeiten:
Kellersaison von April/Mai bis Oktober
Montag, Dienstag, Freitag, Samstag und Feiertage: ab 11 Uhr
Mittwoch und Donnerstag: ab 13 Uhr (ab 14 Uhr gibt es die Brotzeit, ab 15 Uhr Warme Küche)
Sonntag ist Ruhetag
Bei schlechtem Wetter geschlossen.
Wanderung weiter nach Willersdorf
Unsere Wanderung führte vom Kreuzberg weiter in Richtung Willersdorf. Gut 2 Kilometer ist die Strecke, die wieder entlang von Feldern und Wiesen führt.
Im Ort angekommen zog es uns zunächst zu einem der ältesten Gebäude des Ortes, der Kirche St.Bartholomäus Willersdorf.
St.Bartholomäus Willersdorf
Im 14. Jahrhundert existierte bereits eine Kapelle in Willersdorf. Es dauerte nicht lange und man erhob die Kapelle zur Pfarrkirche. Bekannt ist, dass 1457 ein Kirchenneubau mit Kirchhofbefestigung geweiht worden ist.
Anfangs kam noch ein Pfarrer aus Forchheim, um an Sonn- und Feiertagen mit den Gläubigen die Messe zu feiern. Als diesem der Weg zu beschwerlich wurde, versuchte man regelmäßig eine geistliche Aushilfe aus den Nebenorten zu bekommen. Die Bewohner von Willersdorf waren mit dieser Lösung allerdings nicht zufrieden.
Es gelang Abhilfe zu schaffen. Friedrich Bernhard ist 1558 in Willersdorf geboren worden und empfing 1581 die Priesteweihe. Er erreichte, dass in seinem Ort eine Pfarrstelle eingerichtet wurde. Nach seinem Tod wurde er in der Willersdorfer Pfarrkirche vor dem Hochaltar begraben. Direkt neben dem rechten Seitenaltar gibt es ein Bild, dass ihn in Lebensgröße darstellt.
Die Kirche ist dem heiligen Bartholomäus geweiht, dessen Bild den barocken Hauptaltar im gotischen Chor, dem ältesten Teil der Kirche, schmückt. Wunderschön sind die beidenSeitenaltäre mit ihren geschnitzten Figuren und die hölzerne Kanzel von 1610.
Geht um um die Kirche herum, kann man einen Blick auf den Kirchturm mit der Zwiebelhaube werfen. Hier hatte bei unserem Besuch ein Storch sein Nest gebaut und guckte auf uns herunter.
Uns zog es weiter zu unserem letzten Anlaufpunkt des Tages, dem Landgasthaus und Hotel Rittmayer in Willersdorf. Hier haben wir in einem gemütlichen Zimmer übernachtet und ein tolles Frühstück genossen.
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