Die Gemeinde Aufseß liegt in der Fränkischen Schweiz. Hier befindet sich der Brauereienweg Aufseß, der es 2001 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat.
Die Gemeinde Aufseß verfügt mit 4 Brauereien über die höchste Brauereidichte pro Einwohner und 2001 schaffte man es so, in das Buch der Rekorde aufgenommen zu werden. Wenn das nicht ein Grund ist, auf dem knapp 13 Kilometer langen Rundwanderweg „Brauereienweg“ eine Bierwanderung zu unternehmen!
Brauereienweg – Streckenführung
Aber vorher haben wir uns den Brauereien-Weg-Wanderpass heruntergeladen. Diesen kann man an jeder Brauerei abstempeln und am Ende sich eine Urkunde ausstellen lassen.
Der Rundwanderweg teilt sich in 4 Etappen auf, die jeweils von Brauerei zu Brauerei führen:
- Aufseß: Brauerei Rothenbach – Sachsendorf: Brauerei Stadter
Streckenlänge: 5 Kilometer - Sachsendorf: Brauerei Stadter – Hochstahl: Brauerei Reichold
Streckenlänge: 5 Kilometer - Hochstahl: Brauerei Reichold – Heckenhof: Brauerei Kathi-Bräu
Streckenlänge: 2 Kilometer - Heckenhof: Brauerei Kathi-Bräu – Aufseß: Brauerei Rothenbach
Streckenlänge: 2 Kilometer
Den genauen Verlauf der Strecke kann man sich vorab auf unserer Karte angucken. Die Tour ist unterwegs auch sehr gut ausgeschildert.
Ganz wichtig! Vorher unbedingt nach den Öffnungszeiten der Brauereien gucken. Wir hatten bei unserer Wanderung das Pech, dass eine Brauerei geschlossen hatte.
Start der Wanderung auf dem Brauereienweg
Wir haben unsere Bierwanderung in Hochstahl begonnen und natürlich auch dort beendet. Hier befindet sich die Brauerei Reichold, die auch Übernachtungsmöglichkeiten anbietet.
Gleich vor der Brauerei befindet sich auch schon der erste Wegweiser, der natürlich in beide Richtungen zeigt, sonst wäre es ja auch kein Rundwanderweg. Unsere Wahl fiel auf die kürzere Strecke, die 2 Kilometer in Richtung Heckenhof zur Brauerei Kathi-Bräu führt.
Schnell wendet sich der gut ausgebaute Weg von der Straße ab und führt zunächst zwischen Feldern und Wiesen entlang. Ein traumhafter Blick über das Land mit seinem leicht welligen Profil eröffnet sich und schon hier zeigte sich, dass nicht nur das Bier, sondern auch die Landschaft ein guter Grund für die Wanderung ist.
Nach kurzer Zeit ging der Wanderweg weiter in ein kleines Waldgebiet. 2 Kilometer sind nicht weit und so erreichten wir unser erstes Ziel sehr schnell.
Brauerei Kathi-Bräu
Die Brauerei befindet sich in einem ehemaligen Lehngut, dem Schloss Heckenhof. Dieses war ab 1498 für über 300 Jahre in dem Besitz der Familie von Aufseß, bis es 1802 an den Wirt und Brauereipächter Seeger verkauft wurde. Nach einigen Eigentümerwechseln übernahm Kathi Meyer das Brauhaus und wurde so Chefin der Kathi-Bräu. 1993 verstarb sie und heute führen ihre Nachfolger das Brauhaus mit dem in der Region bekannten Namen weiter.
Wir haben bei wunderschönem Wetter einen Platz im Biergarten gefunden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, in der gemütlichen Gaststube zu sitzen. Plätze vorab reservieren ist allerdings nicht möglich und so kann es an den Tischen auch mal etwas enger werden.
Ein Blick auf die Karte verrät, hier geht es herzhaft zu. Es werden den ganzen Tag über Brotzeiten und warme Kleinigkeiten, also die richtige Grundlage für ein gutes Bier, angeboten.
Bei unserem Besuch standen zwei Biere auf der Karte, ein Lagerbier und das Kathi-Leicht.
Meine Entscheidung fiel auf das Kathi-Leicht – es war 11 Uhr morgens , noch 12 Kilometer Wanderung standen an und angeblich sollte das Bier 40% weniger Alkohol enthalten. 40% von ?? sind dann ?? Bekommen habe ich ein dunkles , leicht herb schmeckendes Bier mit einem feinporigen leicht bräunlichen Schaum. Es war gut, erfrischend und die 40% weniger Alkoholgehalt habe ich nicht bemerkt.
Zu lange sollte man sich bei seinem ersten Stopp während der Bierwanderung nicht aufhalten… es ist nicht nur noch etwas Strecke, sondern auch noch einige Brauereien zu bewältigen und so zogen wir schon nach einem Bier weiter…
Adresse:
Heckenhof 1
91347 Aufseß
Zweiter Streckenabschnitt bis zur Brauerei Rothenbach
Wir waren kaum losgelaufen, da fiel mir ein Mülleimer ins Auge. Fest montiert auf dem normalen Mülleimer steht eine Bierkiste. Diese Bierflaschen-Sammelstation begleitete uns die gesamte Wanderung. Immer gut 500 Meter vor und nach der Brauerei waren die Kisten zu finden. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass nicht wenige Bierwanderer ihre Getränkeverpflegung doch recht schnell austrinken und die Flaschen nicht mittragen.
Der zweite Streckenabschnitt ist mit 2 Kilometern auch wieder recht kurz. Noch immer ging es entlang von Feldern in Richtung Aufseß. Es dauerte nicht lange und der Ort kam in Sicht.
Brauerei Rothenbach
Die Brauerei Rothenbach liegt direkt an einer Durchgangsstraße. Durch den gemütlichen Gastraum gelangten wir in den ruhigen Biergarten. Es war um die Mittagszeit und um uns herum aßen die Gäste. Es roch verführerisch…
Die Brauerei Rothenbach braut schon viele Jahre in Aufseß ihr Bier. Bereits 1823 erwarb Jean Rothenbach ein Grundstück in dem Ort. Sein Enkel erbaute dort eine Brauerei. Mit 10 Ochsenfuhren transportierte er eine Brauereieinrichtung aus dem Franziskanerkloster Gößweinstein nach Aufseß. 1886 konnte der erste Sud unter Anleitung eines Franziskaner Mönches angesetzt werden und damit der Grundstein des Biers aus der Brauerei Rothenbach gelegt werden. Anfangs war die gebraute Biermenge noch recht gering und man konnte es hauptsächlich im eigenen Brauhaus und bei in der Nähe befindlichen Zapfwirten trinken. Inzwischen ist die Produktion so groß, dass nicht nur verschiedene Sorten Bier, sondern auch Limonaden verkauft werden und noch immer ist die Brauerei im Besitz der Familie Rothenbach.
Die Brauerei Rothenbach bietet seinen Gästen eine große Bierauswahl an:
- Seidla Hell – untergäriges goldgelbes Lagerbier, schmeckt leicht würzig, vollmundig
- Lager naturtrüb – unfiltriertes naturtrübes, kupferfarbenes Lagerbier, leichte Karamellnote, sehr süffig
- Zwickl naturtrüb – filtriert, bernsteinfarbend, malziger Geschmack
- Hefeweizen – filtriert, bronzefarbend, voller weicher Geschmack, bananiges Aroma
- Aufsesser Pils – hellgolden, aromatisch
- Dunkel – filtriert, kastanienbraun, malzig
Getrunken hat unsere Wanderbegleitung das Seidl Hell und das Spezialbier „Wisky Bock“ (helles Bockbier im Wiskyfass gereift). Sie fanden das Seidla Hell sehr gut, das Bockbier hätte noch mehr Wiskynote vertragen können.
Wir waren neugierig auf die zweite Spezialität des Hauses – die Limonade mit dem tollen Namen Gluggerla. Diese werden seit 1996 in Bügelverschlussflaschen mit gelbem Kopf angeboten.
Meine Wahl fiel auf Gluggerla Grapefruit. Diese Limonade ist zuckerfrei und schmeckte herrlich frisch und leicht säuerlich nach Grapefruit. Patrick entschied sich für die Gluggerla Zitronenlomodade, die im Gegensatz zur Grapefruit Limonade viel süßer schmeckte, aber trotzdem richtig erfrischte und den Durst löschte.
Nachdem der Durst gelöscht war, ging es weiter auf dem Brauereienweg Aufseß zu unserem dritten Anlaufpunkt.
Adresse:
Im Tal 70
91347 Aufseß
Auf dem Brauereienweg Aufseß in Richtung Sachsendorf
Der dritte Streckenabschnitt auf dem Brauereienweg ist etwa 5 Kilometer lang. Anfangs führte der Weg entlang der Straße, bog dann aber auf kleinere Wege ab.
Es ging entlang des Flusses Aufsess auf naturbelassenen Wegen durch waldige Abschnitte, die traumhaft ruhig und schattig waren. Frische leicht kühle Waldluft und das Laufen auf dem Waldboden – herrlich!
Leicht bergauf gehend erreichten wir einen tollen Aussichtspunkt (inklusive Gipfelkreuz). Von dort hat man einen guten Blick in das Tal. Wer eine Pause benötigt, findet hier auch Sitzgelegenheiten.
Dieser Streckenabschnitt hat mir am Besten gefallen und ich hätte noch ewig weiterlaufen können. Aber uns erwartete ja die nächste Brauerei.
In Sachsendorf befindet sich der Brauerei Gasthof Stadter, in dem seit 1884 nach einem „Familienrezept“ ein bernsteinfarbenes Landbier gebraut wird. Ob es schmeckt – wir wissen es leider nicht. Der Gasthof war geschlossen, es gab keine „Notfall Biertankstelle“ in Form eines Automaten / Kühlschranks und so mussten wir durstig weiterwandern.
Adresse:
Schlossstr 26
91347 Sachsendorf
Die letzten 5 Kilometer auf dem Brauereienweg Aufseß
Die letzten 5 Kilometer der Wanderung waren zugebener Maßen hart. Nicht nur aufgrund des fehlenden Biers, sondern an diesem Tag auch aufgrund des Wetters. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und Schatten war in diesem Streckenabschnitt sehr selten.
Dennoch gefiel mit der Weg ausgesprochen gut. Die Landschaft verzauberte mich. Goldgelbe Felder und grüne Wiesen erstreckten sich so weit das Auge reichte und manchmal stand ein Baum einsam in der Mitte.
Mit jedem Schritt und immer durstiger werdend näherten wir uns schließlich dem Startpunkt unserer Wanderung, der Brauerei Pension Reichold in Hochstahl.
Brauerei Reichold
Die Brauerei Pension Reichold war für uns genau der richtige Aufgangspunkt für die Wanderung auf dem Brauereienweg. Hier kann man auf dem Wohnmobil Stellplatz oder in der Pension übernachten und die Wanderung mit einem oder zwei Bieren ausklingen lassen.
Die Brauerei existiert seit über 100 Jahren als Familienbetrieb und braut Hochstahler Lagerbier, Zwick’l, ein dunkles Bier und Weizen.
Das Lagerbier ist leicht gehopft und sehr süffig – es war genau das richtige Bier nach der Wanderung.
Das Zwick´l Bier ist ein bernsteinfarbiges, unfiltriertes Kellerbier und wie fast alle Zwick’l Biere mein Favorit.
Vor der Brauerei befindet sich ein Automat, an dem man auch außerhalb der Öffnungszeiten seinen Bier- und Limonadendurst löschen kann. Wir haben am nächsten Morgen hier noch ein Bier „gezogen“, das sehr gut gekühlt als Wegzehrung für den nächsten Tag diente.
Wer noch etwas Lust hat, kann im Ort noch einen kleinen Spaziergang unternehmen. Wenn man an dem schmucken Häuschen der Freiwilligen Feuerwehr vorbei läuft, kommt man zur Dorfkirche des Ortes. Diese hatte glücklicherweise geöffnet und so konnten wir einen Blick hinein werfen. Uns hat es gefallen!
Adresse:
Hochstahl 24
91347 Aufseß
Informationen zum Brauereienweg Aufseß
Von der Autobahn A 73 die Ausfahrt Forchheim-Süd abfahren und auf der B 470 nach Ebermannstadt fahren. Abbiegen in Richtung Heiligenstadt und dort Ausschilderung Richtung Aufseß folgen.
Wer mit der Bahn anreist, kann die Bahnhöfe Bamberg, Bayreuth und Ebermannstadt anfahren und von dort mit dem Bus weiter nach Aufseß fahren.
Der Rundweg ist 14 km lang. Man benötigt etwa eine Gehzeit von 4 Stunden. Zusätzlich sollte man die Bierpausen einplanen.
Brauerei Stadter
Tel. 09274 8193
November – März: Do – So ab 10 Uhr
April – Oktober: Di – So ab 10 Uhr
www.brauereigasthof-stadter.jimdofree.com
Brauerei Reichold
Tel. 09204 271
wochentags: Getränkeverkauf an der Brauerei
Ostern bis Oktober: samstags Außenausschank
zusätzliche Öffnungszeiten siehe Homepage
www.brauerei-reichold.de
Brauerei Kathi Bräu
Tel. 09198 277
April bis Oktober kein Ruhetag
Sa, So, Feiertage bis 19 Uhr geöffnet,
wochentags bis 21 Uhr
www.kathibraeu.de
Brauerei Rothenbach
Tel. 09198 92920
Mitte April bis Mitte Oktober ohne Ruhetag
https://brauereigasthof-rothenbach.de/
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