Forchheim ist eine alte Königsstadt in Oberfranken und gilt als Tor zur Fränkischen Schweiz. Nicht nur die Stadt, sondern auch die Umgebung lädt zu Entdeckungstouren ein.
Die Sehenswürdigkeiten von Forchheim liegen in der historischen Innenstadt und lassen sich gut bei einem Spaziergang erkunden. Am Abend darf man nicht verpassen, die Forchheimer Keller zu besuchen und bei einem Bier den Tag Revue passieren zu lassen.
Festungsanlage von Forchheim
1552 besetzten die Kulmbacher Truppen für drei Monate Forchheim. Nach der Rückeroberung der Stadt beschloss das Hochstift Bamberg, dass die Stadt in Zukunft besser geschützt werden müsste. Man entschied sich eine Grenzfestung nach italienischem Vorbild zu errichten.
1553 begannen die Bauarbeiten der St.-Veit-Bastion südlich der Forchheimer Pfalz (Burg). In den nächsten Jahren erweiterte sich der Festungsbau um die Bastion beim Saltorturm und es entstanden die Eingangstore : Bamberger Tor, Reuther Tor, Nürnberger Tor, Sattlertor. Zwei Wasserschlösser sicherten die Zu- und Abflüsse der Wiesent.
Die erste Bewährungsprobe hatte die Festungsanlage während des Dreißigjährigen Krieges. Die mittelalterliche Stadtmauer und die Neubauten waren anscheinend Abschreckung genug, die Stadt wurde kaum belagert. Nach der Beendigung der Kampfhandlungen ging der Festungsbau weiter. Es entstanden 10 Bastionen, die mit langen Kurtinen verbunden waren. Davor befand sich ein etwa 30 Meter breiter Graben. Zusätzlich bate man zahlreiche Verwaltungs- und Repräsentationsbauten innerhalb der Festungsanlage.
Nachdem 1838 die Festungsanlagen nicht mehr von der Armee genutzt wurden, kaufte die Stadt sie schließlich zurück. Sie verpflichtete sich zum Abriss der Anlage. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwand ein großer Teil der Festung von Forchheim. Das Material verwendete man zum Beispiel für den Bau des städtischen Gymnasiums. Einige Gräben gestaltete man in Parkanlagen um, die noch heute gerne von der Bevölkerung genutzt werden.
Welche Bauten der Festungsanlage sind heute noch im Stadtbild vorhanden?
Auf Spurensuche nach den „Überresten“ der Festungsanlage wird man in Forchheim schnell fündig. Bei einem Spaziergang durch die Stadt findet man zum Beispiel in der Nähe der Sattlertorstraße die mittelalterliche Stadtmauer. Von der ersten Ausbaustufe nach italienischem Vorbild sind heute noch zwei Bastionen im Nordwesten der Altstadt erhalten.
Vor der St.-Veit-Bastion kann man heute wunderbar spazieren gehen. Zufällig habe ich dabei auch ein Wappen entdeckt, dass auf der Mauer zu sehen ist. Die Kurtine zwischen den Bastionen ist noch fast vollständig erhalten. Nur am Amtsgericht fehlt sie und man hat einen wunderschönen Blick auf das Gebäude.
In der St.-Veit-Bastion befindet sich heute das Erlebnismuseum Rote Mauer-Veit Bastion. Es lohnt sich hier vorbei zu gehen. Zahlreiche Tafeln informieren über den Festungsbau und das Verteidigungssystem.
In dem kleinen Museum werden in Inszenierungen, Texten und Hörspielen der Alltag einer belagerten Stadt vorgestellt. Mich hat allerdings viel mehr der große Innenraum der Bastion, die Kasematte, mit seinen kleinen Schießscharten beeindruckt. Die Vorstellung, wie hier die Soldaten für die Stadtverteidigung zusammengesessen haben, ist schon spannend. Was muss das für eine Geräuschkulisse, ein Geruch gewesen sein….
Der Saltorturm ist das letzte Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Von dort geht es weiter zur „neueren“ Stadtbefestigung von Forchheim. Die Verbindung zur mittelalterlichen Anlage ist durch eine Straße unterbrochen.
Das St.-Valentini-Werk (Zwingerbastion) und die darauf zulaufende Kurtine von 1657 sind vollständig erhalten. Die Bastion ist dreikantig und lädt zum Spaziergang ein. Im Rahmen einer Führung ist es auch möglich in die Bastion über den Eskarpengang zu gelangen.
Ein Stadttor, das Nürnberger Tor, ist noch erhalten. Das repräsentative Prunktor steht heute eher versteckt und hat keinen direkten Anschluss an die ehemalige Festungsanlage der Stadt. Besonders schön finde ich das Wappen, das von zwei Löwen gehalten wird.
Besuch in der Kaiserpfalz – die Burg in Forchheim
Im späten 14. Jahrhundert entstand die Burg in Forchheim, die eine der wichtigsten Stadtburgen des Bamberger Bischofs war.
Über eine Sandsteinbrücke gelangt der Besucher in eine annähernd quadratische Anlage. Früher konnte der Graben über eine Zugbrücke überwunden werden, die im Falle eines Angriffes hochgezogen werden konnte.
Große Teile des Hauptbaus und des Hofgebäudes stammen aus dem 14. Jahrhundert. Mitte des 16. Jahrhunderts hat man die Stadtburg umgebaut. Es entstanden Fachwerkgänge über den Verbindungsmauern. Später wurde vor den Hauptbau noch ein oktonaler Treppenturm mit einer steinernen Treppe gesetzt.
Die Burg beherbergt heute im Ostflügel das Pfalzmuseum mit drei Bereichen: Archäologiemuseum Oberfranken, Stadtmuseum Forchheim und das Museum zum Trachtenwesen der Fränkischen Schweiz. Der Westflügel ist ein Verwaltungstrakt.
Museumsbesuch
Ich konnte einen kurzen Blick in den Ostflügel der Kaiserpfalz werfen und war begeistert.
Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Säle, die für Sonderausstellungen genutzt werden. Da hier gerade umgebaut wurde, hatte ich einen ungehinderten Blick auf die Größe der Räume und die bemerkenswerte Decke, die von Sandsteinpfeilern getragen wird. An den Wänden sind heute noch Fragmente einer wunderschönen Malerei erhalten. Diese wurde um 1400 auf dem trockenen Putz aufgetragen und ist erstaunlich gut erhalten.
Mit einem Fahrstuhl, für den extra ein moderner Anbau an dem historischen Gebäude errichtet worden ist, geht es in die oberen Stockwerke,in denen sich die Spezialmuseen befinden.
Das Archäologiemuseum Oberfranken stellt Funde von der Steinzeit bis zur frühen Neuzeit aus. Vom Schmuck bis zu historischen Waffen kann der Besucher hier Informationen zum Leben in Franken bekommen.
Das Trachtenmuseum zeigt die Vielfalt der Trachten, die in dieser Region getragen wurden und zu besonderen Anlässen auch noch heute getragen werden. Auch wenn mir einige der farbenfrohen Kleider gut gefallen, möchte ich sie trotzdem nicht tragen. Sie wirken schwer und unbequem.
Besonders gut hat mir der Besuch im Stadtmuseum gefallen. Die Geschichte Forchheims wird hier multimedial vorgestellt und ich fühlte mich an einigen Exponaten zurückversetzt in die „gute alte Zeit“. Spannend – in Forchheim entstand 1961 der Filmklassiker „Stadt ohne Mitleid“, an den einige Exponate und Filmszenen erinnern.
Bei den Besuchen der drei Museen sollte man aber nicht nur einen Blick auf die Exponate werfen, sondern auch die Räume bewußt wahrnehmen. Überall an den Wänden kann man alte Wandzeichnungen entdecken, die etwas über die Geschichte und Kultur der Stadt erzählen. Die Bilder stammen, so verraten die Techniken, von verschiedenen Künstlern.
Auch, wenn der Besuch nur kurz war, konnte ich einen guten Eindruck zu den Museen gewinnen. Mir haben sie gefallen und ich habe die ein oder andere Information über Forchheim mitnehmen können.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Neben der Festungsanlage und der Kaiserpfalz konnten wir bei Spaziergängen durch die Forchheimer Altstadt den ein oder anderen Ort entdecken, den man nicht verpassen sollte.
Eins fällt sofort ins Auge, in Forchheim gibt es viele wunderschöne Fachwerkhäuser, die noch hervorragend erhalten sind.
Porta Vorchheimensis
In der Fußgängerzone steht eine Tür, dass der Rotary Club der Stadt geschenkt hat. Ein beeindruckendes Werk, dass man sich unbedingt genauer anschauen sollte. Auf den geöffneten Türblättern befinden sich wunderschöne Reliefarbeiten. Diese stellen die Geschichte Forchheims dar. Ich finde das Werk sehr gelungen und bei der Betrachtung der Bilder fallen mir jedes Mal wieder neue Details auf.
Konradbrunnen
Konrad I. hält in der linken Hand den Reichsapfel Der Brunnen in der unmittelbaren Nähe zur Pfarrkirche St.Martin ist zur Erinnerung an den Frankenherzog Konrad I. aufgestellt worden, der zum ostfränkischen König ernannt worden ist (911 in Forchheim).
Amtsgericht
Direkt neben der Pfalz steht ein Gebäude im Stil der Neorenaissance. Es wurde 1896 unmittelbar auf der Stadtmauer erbaut und ist heute das Gebäude des Amtsgerichts.
Salzmagazin
Der große Steinbau mit seinen drei Geschossen und dem hohen Dach diente bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Salzspeicher. Heute wird das Gebäude als Wohnaus genutzt.
Kammerers Mühle
Was für ein wunderschöner Fachwerkbau, der an der Wiesent liegt. Kammerers Mühle ist bereits im Barock erbaut worden. Im Laufe der Jahre neigte sich der Bau immer weiter zum Fluss und erhielt so den Namen „Schiefes Haus“.
Synagogendenkmal
Das Synagogendenkmal erinnert an die in der Reichskristallnacht geschändete und verwüstete Synagoge in Forchheim. Nur einen Tag später sprengte man das Bauwerk.
Fischkästen in Klein Venedig
Der Wiesent fließt nahezu malerisch durch Forchheim. Fast wirkt es so, dass man an den Kanälen Venedigs unterwegs ist. Hier in dem Klein Venedig von Forchheim stehen einfach Holzverschläge am Ufer.
Das sind keine Bootshäuser, sondern Fischkästen, die bis zur heutigen Zeit in Verwendung sind. Hier wässern die Forchheimer Fischhändler die Karpfen aus den Teichen der Region, bis sie sie schließlich verkaufen.
Forchheimer Kirchen
Bei einem kleinen Stadtrundgang ging es vorbei an wunderschönen Kirchen und Kapellen, die zum Teil im Inneren überrascht haben.
Pfarrkirche St. Martin
Die Pfarrkirche mitten in der Altstadt von Forchheim ist mit dem hoch aufragenden Turm ein idealer Orientierungspunkt in der Stadt. Die Türen waren offen und so konnten wir einen Blick in das Gotteshaus werfen.
Die Kirche ist eine alte Königskirche, die Otto II. seinem Vetter Bischof Poppo II. von Würzburg schenkte.1017 tauschte Bischof Eberhard von Bamberg die von nun an mit dem Hochstift Bamberg verbundene Pfarrkirche wieder ein. Etwa 1200 ersetzte man das Gebäude durch eine spätgotische Kirche.
Von dieser Kirche ist heute noch das Querschiff und die darunter liegende Krypta erhalten. Die Krypta ist über eine Treppe in der Kirche zu erreichen. Hier steht ein kleinerer Altar und einige Kirchenbänke laden zum Gebet ein.
1354 wurde die Kirche in ein Kollegiatstift für Weltgeistliche umgewandelt, bauliche Veränderungen verwandelten das Gotteshaus in eine hoch-gotische Basilika. Erst mit der Säkularisierung 1803 wurde die Kirche zu einer gewöhnlichen Pfarrkirche.
Blick in die Kirche
Als wir die Kirche betreten, stehen wir vor einem beeindruckenden barocke Hochaltar. Dieser stammt aus dem Jahr 1698. Die wunderschön gestalteten Figuren hat ein Bamberger Hofbildhauer gefertigt. Die übergroßen Figuren stellen die Bamberger Bistumspatrone Heinrich II. und seine Frau Kunigunde dar.
Neben dem Altar entdecke ich eine wunderschöne Schnitzarbeit, die den heiligen Martin, den Schutzpatron der Kirche darstellt. Sie zeigt eindrucksvoll die Teilung des Mantels. Schade, dass sie in der Kirche einen „Platz in einer Ecke“ gefunden hat und so kaum ins Auge fällt.
An einer Säule zum Mittelschiff hängt eine prunkvolle Kanzel. Engelsfiguren schmücken das Dach. Zwischen den Säulen des Mittelschiffes hängen Tafelbilder, die zu dem Vorgängeraltar gehörten. Dieser stammte aus dem 15. Jahrhundert. Es lohnt sich die Bilder etwas genauer zu betrachten. Mir haben besonders gut die Szenen aus dem Leben des heiligen Martins gefallen.
Bevor ich die Kirche verlasse, fällt mir noch ein Pilgerstempel auf. Hier haben Pilger auf dem Jakobsweg die Möglichkeit, ihre Station auf dem Weg zu dokumentieren.
Spitalkirche St.Katharina
Direkt an einer kleinen Brücke über einen Kanal liegt die Spitalkirche. Sie entstand um 1490 im gotischen Stil. Leider konnte ich nicht in die Kirche schauen. Sie soll im Inneren den Barock-Rokoko-Stil entsprechen.
Die Spitalkirche gehörte zu einem Spital, dass vermutlich im 12. Jahrhundert entstanden ist. Sehr spannend finde ich, dass nachweislich seit über 200 Jahren eine Krippe zur Weihnachtszeit dort aufgestellt wird. Diese hat bewegliche Figuren und sechs wechselnde Darstellungen.
Kirche St.Johannis
Die Bevölkerung in Forchheim ist überwiegend katholischen Glaubens. In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand eine junge evangelische Gemeinde, der um 1861 etwa 150 Menschen angehörten. Ihre Gottesdienste hielten sie in der Gereonskapelle ab, die sie unentgeltlich nutzen durften. Im Zuge der einsetzenden Industrialisierung zogen viele Menschen in die Stadt. Die Anzahl der evangelischen Personen verzehnfachte sich in kürzester Zeit und so beschloss man eine neue Kirche zu bauen.
Ein Bamberger Architekt entwarf einen Kirchenbau. Auf Wunsch der Kirchenverwaltung musste er jedoch von seinen ursprünglichen Ideen abweichen und unter anderem mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln arbeiten. Das führte zum Beispiel dazu, dass die Kirche von außen sehr schlicht wirkt.
1895 feierte man Richtfest und bereits 1896 war das Kirchengebäude fertig und wurde eingeweiht. Benannt wurde die Kirche nach dem Apostel Johannes, dessen Name insbesondere für die brüderliche Liebe unter Christen steht.
Besonders interessant finde ich, dass die wichtigsten Inneneinrichtung der Kirche zu dieser Zeit fast ausschließlich durch Schenkungen zusammengekommen sind. In den folgenden Jahren erweiterte die Gemeinde die Ausstattung dann zum Beispiel um elektrisches Licht, bemalte Fenster und einen Schalldeckel für die Kanzel.
Während des Zweiten Weltkrieges waren die entstandenen Schäden an der Forchheimer Kirche recht gering, es gingen hauptsächlich Fenster kaputt. In den folgenden Jahren modernisierte und sanierte man das Kirchengebäude nach und nach. Dabei veränderte sich auch der Charakter des Kirchenraumes vollkommen. Erst 1978 besann man sich darauf den historischen Kirchenbau erhalten zu wollen und so versuchte man einige Veränderungen rückgängig zu machen. Mir gefällt die eher schlicht gehaltene Kirche sehr.
Läuft man auf die Kirche zu, kann man sehr gut den kreuzförmigen Grundriss erkennen. An einer Schmalseite steht der etwa 50 Meter hohe Glockenturm, der rechts und links von zwei niedrigen Treppentürmen flankiert wird. Besonders gut gefällt mit die farbliche Gestaltung. Der Baumeister hat zwei Steinarten verwendet, den grünlichen Zeiler Schilfsandstein und den weißen Forchheimer Rhätsandstein. Das dunkelgraue Schieferdach bildet einen wunderbaren Kontrast.
Marienkapelle
Direkt gegenüber der Forchheimer Kaiserpfalz steht die Marienkapelle. Sie gilt als die Nachfolgerin der Pfalzkapelle.
Von außen ist das Gebäude mehr als schlicht. Eigentlich verraten nur die Fensterformen und der kleine Glockenturm, dass es sich um ein kirchliches Gebäude handelt.
Wer die Möglichkeit hat in Innere der Kapelle zu gucken, wird eine wunderschöne Decke und einen aufwendig vergoldeten Hochaltar vorfinden. Diese wurden bei der barocken Umgestaltung zwischen 1720 und 1730 in die Kirche gebaut.
Kulinarisch durch Forchheim
Bei unserem Besuch in Forchheim haben wir uns auch auf eine kulinarische Entdeckungstor durch die Stadt begeben. So einigen süße Versuchungen, aber auch herzhaftem Essen konnten wir dabei nicht widerstehen.
Chocolaterie Forchheim
In der Chocolaterie in Forchheim erwarten den Kunden wahrhafte süße Versuchungen. Der kleine Laden in der Hauptstraße bietet ein abwechslungsreiches Sortiment an Pralinen und anderen Köstlichkeiten.
Die Nougat Pralinen mit dem Forchheimer Logo war eine sehr gute Wahl bei unserer kulinarischen Reise durch die Stadt.
Eine Bratwurst in der Metzgerei Schweizer + Reif
Franken ist bekannt für seine Bratwürste. In der Forchheimer Fußgängerzone befindet sich eine der Metzgereien der Region, die noch hausgemachte Spezialitäten anbieten. Es besteht die Möglichkeit, aus einem Fenster zur Straße Würste und Steaks zu kaufen.
Wir konnten nicht widerstehen und haben gleich zweimal dort eine gegrillt Bratwurst vom Holzgrill gegessen. Meine etwas gröbere Wurst im Brötchen mit extra viel Senf war sehr schmackhaft.
Kaffee Rösterei Bogatz
Ein besonderer Tipp ist die Kaffee-Rösterei Boganz in der Innenstadt von Forchheim. Hier bekommt man frisch gerösteten Kaffee, der in einem Trommelröster direkt vor Ort veredelt wird. Wer Lust hat, kann den schonend zubereiteten Kaffee direkt vor Ort genießen oder fertig abgepackt mit nach Hause nehmen.
Eine Spezialität aus der Fränkischen Schweiz kann der Kunde hier auch entdecken. Der Urrädla wird hier hergestellt und verkauft. Urrädla ist ein Schmalzgebäck, dass zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen oder Kirchweih gebacken wird. Traditionell verteilte der Gastgeber das runde etwas gekräuste Gebäck an die Nachbarn und Verwandten, jede Familie erhielt aber immer nur ein Exemplar. Dieses lag daran, dass pro Gebäckstück ein Ei verwendet wurde, die immer recht teuer waren. Wenn eine Familie zwei Urrädla bekam, war das eine besondere Ehre.
Walk of Beer
Forchheim und Bier gehören einfach zusammen. Der Walk of Beer ist eine Themenroute, die durch die Forchheimer Innenstadt bis zum Kellerwald verläuft. Das Thema dieses Weges verrät schon der Name – Bier!
Forchheim war über viele Jahrhunderte vom Braugewerbe geprägt. 1850 gab es zum Beispiel 38 Schankstätten und mehr als 20 Bierkeller in der Stadt, in der etwa 3000 Menschen lebten. Es gab 12 private und 2 Kommunbrauhäuser, das das Bier herstellten. Heute gibt es nicht mehr ganz so viele Anbieter. In der Stadt gibt es noch aktive 3 Brauereien und auf 23 Bierkellern können Besucher ihren Bierdurst stillen.
Damit die „Biersuchenden“ auch fündig werden, hat die Stadt Sterne in den Boden eingelassen, die einen Standort im Walk of Beer kennzeichnen. Jeder Stern ist mit einem QR Code versehen, über den man Informationen zu den Braugaststätten abfragen kann.
Das schöne am Walk of Beer ist, dass man diesen zu jeder Zeit ablaufen kann. Wer allerdings in den Brauereien Hebendanz, Neder oder Greif oder in der Brauereigaststätte Eichhorn und den Kellern einkehren möchte, sollte gut auf die Öffnungszeiten gucken.
Wir haben das Bier der Brauerei Neder probiert. Ein leicht schmeckendes Helles, mit wunderbar porigem Schaum. Das Bier holt man sich am besten selber an einem kleinen Ausschank im Gebäude. Bei schlechtem Wetter kann man dort an Stehtischen oder im Gastraum sein Bier genießen. Ist das Wetter schön gibt es einige Plätze im Freien.
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich die Brauerei Hebedanz. Hier habe ich ein „Helles“ getrunken. Das Bier schmeckte sehr süffig mit nur wenig Bitternote. Der Seidla trank sich einfach so weg.
Fränkischer Wein
Franken hat nicht nur Bier, sondern auch hervorragenden Wein. Das Weinanbaugebiet liegt zwischen Aschaffenburg und reicht fast bis nach Bamberg. Produziert wird vor allem Weißwein und Silvaner.
Bei einer Weinprobe konnte ich einige sehr gute Weine probieren und war erstaunt, dass ganz gegen meinem üblichen Geschmack ein trockener Wein mein Favoriten ist.
Stadtlockal Forchheim
Abends zog es uns in eine historische Traditionsgaststätte in der Fußgängerzone der Innenstadt. Von außen steht noch der Schriftzug „Fränkische Bierstube“ am Haus, heute heißt die Gaststätte Stadtlockal.
Ein uriger Gastraum und bei unserem Besuch sehr nettes Personal gab sich alle Mühe eine große Gruppe mit unzähligen Einzelwünschen zu managen. Neben herzhaften fränkischen Spezialitäten lockte uns ein ganz besonderes Getränk „Der Tod von Forchheim“.
Zünftig auf einem Brett servierte man uns verschiedene Schnäpse:
schneller Tod – Kräuterschnaps mit 38%
langsamer Tod – Pflaumenlikör mit 20%
süße Tod – Orangenlikör mit 40%
Na, was werden wir wohl getrunken haben???? Auf jeden Fall haben sie geschmeckt!
Einige der besuchten Orte konnten wir während des ReiseBlogger Barcamps mit Unterstützung von Franken Tourismus und Forchheim erleben besuchen.
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