Warum fährt man eigentlich immer in die Ferne? Es gibt so viele schöne Orte in der Nähe…Das Kloster Chorin liegt in der Brandenburger Schorfheide in der Nähe des Ortes Chorin im Landkreis Barnim. Wir haben uns relativ spontan entschlossen dort vorbei zu fahren und einen wunderschönen Tag ausklingen zu lassen.
Etwa 10 Minuten Fußweg vom Kloster entfernt befinden sich riesige Parkplätze, die extra für Klosterbesucher angelegt worden sind. Zum Glück waren hier kaum Autos, denn sonst hätte ich mir den Besuch bestimmt überlegt. Die Parkplätze sind aber notwendig, da im Kloster Chorin große Veranstaltungen stattfinden. Hier werden zum Beispiel Konzerte und auch ein Weihnachtsmarkt angeboten.
Nach einen kurzen Spaziergang auf einem gut ausgeschilderten Weg gelangt man zum Kloster. Dabei kann man immer wieder erste Eindrücke des wunderschönen Baus durch die Büsche erhaschen.
Das Kloster Chorin ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster, dass im Stil der frühen Backsteingotik 1273 erbaut wurde. Auffällig an der Bauweise ist, dass hier versucht wurde Baustile großer Kirchen und Dome aufzugreifen und in den Backstein zu transformieren. So findet man zum Beispiel gotische Ornamente, die sonst für Klosterbauten eher untypisch sind.
Die Zisterzienser hatten eine sehr strenge Bauverordung. Skulpturen, Malereien und Bilder waren in ihren Gebäuden verboten. Nur Altarkreuze aus bemaltem Holz waren gestattet. Helle Glasfenster durften nur ohne Kreuze und Malereien eingebaut werden. 1157 wurde dann noch die Errichtung von Glockentürmen verboten.
1542 wurde das Kloster aufgelöst, als der damalige Fürst von Brandenburg zum Protestantismus wechselte. Mit dem beginnenden 19.Jahrhundert begann das Kloster zusehends zu verfallen. Karl Friedrich Schinkel nahm sich diesem Gebäude an, sicherte die Ruinen und rekonstruierte die Gebäude.
Heute werden in dem Baudenkmal Führungen, Konzerte, Märkte und Ausstellungen veranstaltet. Man kann das Gelände aber auch ganz privat besichtigen und sich an der Schönheit erfreuen.
Kommt man auf das Gelände des Klosters geht man erst einmal über eine große freie Wiese, bis man zum eigentlichen Gebäudekomplex gelangt. Auf der Wiese spielten die Kinder, saßen Familien in der Sonne und genossen den Tag. Endlich mal ein “Betreten erlaubt”!
Das Klostergebäude hat mich beeindruckt. Die Schlichtheit bildet einen krassen Gegensatz zu vielen anderen Kirchenbauten, wo man vor glitzern und blinken im Kirchenschiff geblendet wird. Hier ist die Ruhe zu spüren und die mächtigen Mauern wirken beschützend.
Der Bereich des Kirchenschiffes ist zur Hofseite offen gestaltet. Lange nummerierte Bank- und Stuhlreihen füllen den Raum aus. Hier in warmen Sommernächten einem Konzert zu lauschen muss wirklich schön sein!
Das schöne Wetter hat uns dann noch zu einem Besuch im Klostercafé verführt. Hier werden Bioprodukte der Region angeboten. Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee sollte man sich hier ruhig genehmigen und dabei die Ruhe genießen, die das Kloster Chorin auf den Besucher ausstrahlt.
Wir haben uns entschlossen dem Kloster auf jeden Fall noch einmal ein Besuch abzustatten, um hier ein Konzert zu hören oder auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.
Adresse:
Kloster Chorin,
Amt Chorin 11a,
16230 Chorin
http://www.kloster-chorin.org/
Öffnungszeiten:
April – Oktober:
täglich 9.00 – 18.00 Uhr
November – März:
täglich 10.00 – 16.00 Uhr
geschlossen: 24.12. und 31.12.
Eintrittspreise (2020):
Erwachsener: 6,00 €
Ermäßigt: 3,50 €
Kinder ab 7 Jahre: 3,50 €
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