Hamm ist eine Industriestadt und das zeigt sich, wenn man sich auf Entdeckungstour in und um die Stadt begibt. Aber es gibt auch andere Orte, die Hamm von einer ganz anderen Seite zeigen. Einige interessante und schöne Sehenswürdigkeiten stelle ich hier vor.
Zeche Radbod
In einem Gewerbegebiet liegen heute die drei markanten Fördertürme der einstigen Zeche Radbod.
Anfang des 20.Jahrhunderst ist die Zeche in Bockum-Hövel gegründet worden und 1906 begann man mit der Förderung von Steinkohle. 1907 arbeiteten in der Zeche über 600 Mann und förderten über 49.000 Tonnen Kohle. Lange Jahre prägte sie das Leben in der unmittelbaren Region mit.
1989 förderte das Bergwerk über 1.300.000 Tonnen Steinkohle. Am 31.1.1990 endete die Kohleförderung der Zeche Radbod und ein Jahr später schloss man die Zeche endgültig.
Nachdem das Gelände durch den Bergbau gesichert worden war und man die Altlasten beseitigt hatte, konnte man beginnen das Gelände auf andere Weise zu nutzen. Die Schächte sind inzwischen zum großen Teil verfüllt. Die Fördergerüste und die Fördermaschinenhallen der Schächte I und II stehen heute als Industriedenkmäler unter Denkmalschutz. Es werden Führungen auf dem Gelände angeboten.
Mich haben diese riesigen Fördertürme sehr beeindruckt. Die Stahlgerüste sind einmalig und ich hätte nahezu an jeder Ecke Stunden stehen können, um zu fotografieren.
Die Haldezeichen
In und um Hamm stehen fünf spiralförmige orange Türme aus Stahl auf einer kleinen Anhöhe. Wer es nicht weiß, kann diese Türme für Aussichtstürme halten und sich darüber wundern, warum diese Spiralen an eigentlich recht unspektakulären Orten stehen.
Bei diesen „Türmen“ handelt es sich um Haldenzeichen, die etwas neueren Sehenswürdigkeiten in und um Hamm.
Jeder der fünf etwa 10 Meter hohen Türme steht auf einer ehemaligen Halde: Radbod, Schacht Franz, Kissinger Höhe, Humbert und Sundern und machen diese heute in der Landschaft sichtbar. Man kann bei gutem Wetter bis zu den benachbarten Haldenzeichen gucken, und sich so ein Bild von dem ehemaligen Abbaugebiet machen.
Maximilianpark
Auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Maximilian entstand 1984 zur Landesgartenschau das Freizeitgelände des Maximilianparks. Heute ist das Gelände einer der abwechslungsreichsten Freizeittipps für Hamm.
Weitere Informationen über den Besuch im Maximilianpark und dem einzigartigen Glaselefanten findet man in dem Beitrag “Freizeittipp für Hamm“.
Schloss Oberwerries – Hamm Sehenswürdigkeiten
In den Lippeauen liegt das Wasserschloss Oberwerries. Neben der zweiflügligen Herrenausanlage gibt es noch weitere Gebäude, wie den Marstall, das Torhaus und ein kleiner barocken Garten.
Um 1284 stand an gleicher Stelle eine Burg, die zur Grenzsicherung des Münsterlands errichtet worden war. 1667 begann man mit einem Neubau der Schlossanlage. Die Fertigstellung des Gebäudeensembles fand etwa um 1692 unter Freifrau Ida von Beverförde-Werries, geborene von Plettenberg, statt.
Nach dem Tod des letzte Familienmitgliedes der von Beverförders erbte die Familie von Elverfeldt die Schlossanlage. Diese nutzen das Anwesen nicht und so stand es fast 160 Jahre unbewohnt herum. 1942 verkaufte die Familie das Wasserschloss an die Zeche Sachsen in Heessen, die es anschließend der Stadt Hamm verkauften.
Ab 1952 sicherte man das Gebäude und sanierte/restaurierte es nach und nach. Das Herrenhaus wurde zum Berufslandschulheim und der Marstall die Heimat für den Westfälischen Turnerbund, der das Gebäude heute noch nutzt.
Im Torhaus befindet sich ein Hotelbetrieb und im Haupthaus Gruppenunterkünfte.
Wir haben uns im Herrenhaus etwas umgesehen. Hier gibt es neben den Zimmern der Gruppenunterkunft einige größere Räume für Veranstaltungen und einen ausgebauten Partykeller. Die Stadt Hamm nutzt das Wasserschloss Oberwerries gerne für repräsentative Empfänge.
Das Wasserschloss kann man nur von außen besichtigen.
Lippeaue und Lippefähre Lupia
Direkt hinter dem Wasserschloss Oberwerries kann man in das Naturschutzgebiet im Aueland der Lippe spazieren gehen oder auf gut ausgebauten Radwegen mit dem Fahrrad unterwegs sein. Der Erlebnisraum Lippeaue richtet sich an Menschen in der Region und soll den innerstädtischen Bereich aufwerten. Auf Stelltafeln bekommt man auf einer Strecke von 3,5 Kilometern Einblicke über die Flora und Fauna im Auenland.
Vorbei an weidenden Rindern gelangt man auf einem gut ausgeschilderten Wanderweg zur Lippefähre Lupia.
Die Fähre über die Lippe wird von Hand betrieben. Zunächst zieht man die Fähre mit Hilfe der Ketten an das Ufer. Nachdem man an Bord gegangen ist und die Tore geschlossen hat, kann die Überfahrt beginnen.
Man muss dazu auf der Fähre kräftig an einer Kette ziehen und so das kleine Boot über das Wasser befördern. Maximal 8 Personen dürfen die Fähre, auf die auch Fahrräder passen, nutzen.
Die Fähre Lupia ist von April bis Oktober täglich ab 7 Uhr bis zur Dämmerung nutzbar.
Bahnhof Hamm
Das Empfangsgebäude des Hammer Bahnhofs ist schon beeindruckend. Das Gebäude ist 1920 eröffnet worden und steht seit 1990 unter Denkmalschutz.
Der repräsentative Bau ist im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden, man konnte das Gebäude aber denkmalgerecht wieder aufgebauen. Besonders gut gefällt mir die Uhr über dem Eingang des Gebäudes. Hier stehen zwei Arbeiter, die darauf hinweisen, welche Haupttätigkeiten hier einst ausgeübt wurden.
Gustav-Lübke-Museum
Das Gustav-Lübke-Museum in Hamm befindet sich ganz in der Nähe vom Bahnhof. Schaut doch einfach einmal in unserem Beitrag über das Museum vorbei: “Gustav-Lübcke-Museum“.
Hamm Sehenswürdigkeiten: Pauluskirche und Tierbrunnen
Im Zentrum der Stadt, auf dem Marktplatz, steht die Pauluskirche. Sie gehört mit ihrem fast 80 Meter hohem Turm zu den weit in der Stadt sichtbaren Orientierungspunkten und ist das älteste monumentale Bauwerk der Stadt.
Ihr genaues Alter ist nicht bekannt, sie hat allerdings zahlreiche Stadtbrände überstanden und man hat sie im Laufe der Zeit baulich verändert. So bekam die Hallenkirche nach dem Stadtbrand von 1741 eine barocke Haube aufgesetzt. Diese ist heute nicht mehr erhalten, da die Kirche im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Die Instandsetzung nach dem Krieg gab der Kirche das heutige Aussehen.
Vor der Kirche findet regelmäßig der Wochenmarkt statt. Ein Bummel über den Markt mit dem Einkauf regionaler Produkte lohnt sich.
Ein Hingucker ist der Brunnen vor der Kirche. Den Tierbrunnen aus dem Jahr 1990 errichtete die Sparkasse Hamm zu ihrem 150-jährigen Bestehen. Rund um dem Brunnen, auf dem achteckigen Rand stehen verschiedene Tiere, die alle bewegliche Elemente haben. So kann man zum Beispiel die Beine des Schweins bewegen.
Hinduistischer Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel
Ein Sehenswürdigkeit, die man in Hamm nicht verpassen sollte ist der hindiustische Tempel. Über diesen beeindruckenden Bau habe ich in einem eigenen Beitrag bereits geschrieb: “Hinduistischer Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm“.
Ampelmännchen
Bei einem Spaziergang durch die Stadt sollte man beim Überqueren an den Fußgängerampeln nicht nur auf den Verkehr achten. Es gibt eine Ampel mit ganz besonderen Ampelmännchen. Passend zur Stadt regeln hier Bergbau-Ampelmänner den Verkehr.
Streetart vom Feinsten
In Hamm-Mitte, in der Gegend um die Nassauerstraße, gibt es einige der schönsten Streetartbilder, die ich bisher gesehen habe. Verschiedene Künstler haben im Auftrag eines Vereins Hauswände, Mauern und Zäune in wahre Kunstwerke verwandelt. Eine Open-Air Galerie, die man in Ruhe besuchen sollte.
Elefanten
Hamm ist elefantös…. In Hamm steht im Maximilianpark nicht nur ein Glaselefant, nein überall in der Stadt findet man die unterschiedlichsten Elefanten: Blumenelefanten, Puzzleelefanten, gelbe Elefanten,….
Da fragt man sich doch glatt: Warum stehen in Hamm überall Elefanten?
Anlässlich des 20.Geburtstages des Maximilianparks (in dem ja der große Glaselefant steht), stellte die Stadt 35 von verschiedenen Künstlern gestaltete Elefanten in der Stadt auf. Die Elefantenparade wuchs im Laufe der Jahre immer weiter. Firmen bestellten ihren Elefanten und stellten ihn werbewirksam auf und zum Nordrhein-Westfalen-Tag 2009 zogen noch mehr Dickhäuter in das Stadtleben ein. Es sollen zur Zeit knapp 90 der bunten Tiere in der Stadt stehen – also wer Lust auf einen elefantösen Stadtrundgang hat, findet bestimmt eine tierische Stadtroute.
Der Besuch in Hamm fand im Rahmen einer Bloggerreise statt, die von Tanja vom Blog “Spaness” organisiert wurde.. Der Beitrag ist unabhängig zur Reise entstanden.
Helma Grimm
Ich liebe Elefanten!!!! Also auf nach Hamm, danke für die Anregung.