Bei einem Kurzbesuch der Sächsischen Schweiz zog es mich zur Festung Königstein. Mein letzter Besuch war bestimmt mehr als 10 Jahre her, bei grauenhaftem Wetter – dieses Mal schien die Sonne und so konnte ich den Ausflug in vollen Zügen genießen.
Von Bad Schandau bin ich mit der S-Bahn bis zum Bahnhof Königstein gefahren. Eigentlich wollte ich ja zur Festung laufen. Aber ein Blick nach oben und der abfahrbereite Festungs-Express ließ den Vorsatz schwinden. Mit dem Bus ging es also in Richtung Festung, allerdings muss man am Parkhaus in eine kleine Bimmelbahn umsteigen.
Schnell zur Kasse, die Karte lag schon bereit (Vielen Dank!) und mit dem Fahrstuhl nach oben direkt in die Festung gefahren. Es war noch recht früh und bisher nur wenige Besucher in der Festungsanlage, also ideal zum Fotografieren!
Wissenswertes zur Festung Königstein
Auf einem Tafelberg hoch über der kleinen Stadt Königstein im Elbsandsteingebirge liegt die Festung Königstein.
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1233. Wahrscheinlich gab es schon zu dieser Zeit eine steinerne Burg. Die Burgkapelle ist das heute älteste Gebäude auf den Gelände (Ende 12.Jahrhundert).
Kurfürst Christian I. von Sachsen ließ 1589-1597 die Burg zu einer der stärksten Festungsanlagen Sachsens ausbauen. Es entstanden hohe Mauern mit Brustwehr und runden Beobachtungstürmchen. Auch in der Festungsanlage entstanden neue Bauwerke.
Die exponierte Lage machte die Festung Königstein über viele Jahre während Kriegszeiten zu einem sicheren Zufluchtsort für die sächsischen Herzöge und Kurfürsten. Sie nutzten die Anlage in Friedenszeiten als Lust- und Jagdschloss, zwischenzeitlich war hier sogar ein Gefängnis (1922 Staatsgefängnis von Sachsen, später Gefängnis für Kriegsgefangene und zu DDR Zeiten ein Ort der Umerziehung straffälliger Jugendlicher) untergebracht.
Eins hat die Lage der Festung und ihre „stabile“ Bauweise über all die Jahre bewirkt. Sie konnte nie vom Feind eingenommen werden!
Heutige Nutzung
Seit 1955 ist die Festung Königstein ein Museum. Dem Ministerium für Kultur der DDR gelang es, trotz großer Schwierigkeiten, nach und nach das Gelände nutzbar zu machen.
Seit 1991 ist die Festung Eigentum des Freistaates Sachsens und wird abschnittsweise saniert.
Die Festung Königstein ein militärhistorisches Freilichtmuseum. In vielen Gebäuden werden Sonder- und Dauerausstellungen gezeigt, die jedes Jahr etwas eine halbe Million Besucher anlocken.
Unterwegs auf der Festungsmauer
Ich beginne meinen Rundgang auf der Festungsmauer. Als ich das letzte Mal hier war, konnte man aufgrund des Wetters nicht einmal die Elbe richtig erkennen. Das ist zum Glück dieses Mal anders.
Bei strahlendem Himmel hat man eine grandiose Aussicht auf den Flussverlauf. Unterhalb der Burg fließt die Elbe in Richtung Dresden. Man kann einige Paddler erkennen, die kaum paddeln müssen. Die Strömung ist so stark, dass sie eigentlich nur das Boot gerade halten müssen. Große Schiffe fahren nicht. Es hat in der letzten Zeit kaum geregnet und die Elbe ist nicht schiffbar. Ich finde, dass hat einen gewissen Reiz, den Fluss ohne Lastkähne oder Ausflugsschiffe zu sehen, es wirkt so ruhig.
Während ich so den Weg auf der Festungsmauer entlang laufe, falle ich von einem Ah ins Oh. Von jeder Ecke sieht das Tal anders aus und man entdeckt immer wieder etwas Neues. Besonders schön ist der Ausblick auf den Lilienstein, einem Tafelberg, der auf dem anderen Elbufer liegt.
Aber nicht nur der Blick in das Tal und in das Elbsandsteingebirge bietet seinen Reiz.
Auch auf der Mauer der Festung Königstein gibt es viel zu entdecken. So hat man an einer Stelle einen tollen Blick auf den eigentlichen Eingang der Festung. Man kann beobachten, wie die Besucher über die schwere Zugbrücke gehen und wenig später in einem Gang verschwinden, der durch die Mauern und den Felsen in den Burghof führt.
An einer anderen Stelle bekommt man einen guten Eindruck davon, wie die Festungsmauern in die vorhandene Felsstruktur eingepasst sind. Es ist schon beeindruckend, wenn man sich überlegt, dass die Arbeiter damals nicht die technischen Voraussetzungen hatten, wie wir heute und trotzdem diese Mauern so stabil errichten konnten.
Schon alleine der Rundgang auf den Mauern der Festungsanlage hat eine Länge von 2,2 Kilometern und man sollte schon etwas Zeit einplanen, um die Schönheit der Umgebung und die Baukunst auf sich wirken zu lassen.
Entdeckungen im Festungshof
Nach dem Rundgang auf der Wallanlage ist es Zeit, das Innere der Festung zu entdecken.
Ein Großteil der Gebäude wird heute für unterschiedliche Ausstellungen genutzt. Einige davon sind Dauerausstellungen, wie zum Beispiel im Torhaus die Ausstellung „In lapide regis –Auf dem Stein des Königs“ 800 Jahre Leben auf der Festung Königstein. Klar bin ich auch in einige der Ausstellungen gegangen, die mir wirklich gut gefallen haben. Aber ehrlich gesagt, alle Angebote kann man nur schwer wahrnehmen, es ist wirklich viel Input, der erst einmal verarbeitet werden muss.
Nicht verpassen sollte man auch die Festungskapelle und den Weinfasskeller.
Den Weg aus der Burg zurück nach Königstein kann man natürlich auch mit dem Fahrstuhl und der Festungsbahn unternehmen. Ich habe mich für den Fußweg entschieden.
Zunächst geht man durch das imposante Festungstor und über die Zugbrücke. Nach wenigen Metern kann man dann einen der zahlreichen Wanderwege wählen, die die Möglichkeit bieten die Umgebung um die Festung zu erkunden.
Ich habe mich für einen Weg entschieden, der schließlich direkt in Königstein endete. Ein schöner Weg, der ab und zu einen Blick nach oben zur Festung zulässt.
Adresse:
Festung Königstein
01824 Königstein
Öffnungszeiten:
April – Oktober: 9-18 Uhr
November – März: 9-17 Uhr
Eintrittspreise (2018):
Erwachsene:
Ende März – Ende Oktober: 10€
Weihnachtsmarkt an den Adventswochenenden: 10€
Anfang November-Ende Dezember: 8€
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Offenlegung: Der Eintritt zur Festung Königstein wurde mir im Rahmen einer Kooperation kostenfrei ermöglicht. Vielen Dank!
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