Die Sonne ist zwar schon aufgegangen, aber so richtig wärmen wollte sie noch nicht, als wir im Hafen von Kalamata ankamen. Der Wind wehte mäßig und so hofften wir, dass die See ruhig bleiben würde. Es ging mit dem Boot hinaus, um das traditionelle Angeln in Kalamata kennenzulernen.
Das Fischen und Angeln in Kalamata gehört zum Leben der Griechen dazu. Ob im Meer oder im Fluss, überall werden Fische gefangen und dafür benötigt man nicht einmal einen Angelschein! Wenn das kein Grund ist, eine Angelfahrt mit einem Boot zu unternehmen.
Der Hafen von Kalamata
Kalamata war in der Vergangenheit ein wichtiger Handelshafen. Heute fahren hier noch Fähren ab und der Bereich für die privaten Sportboot ist recht gut ausgebaut. Einige Fischerboot fahren noch täglich vom Hafen in die Bucht von Kalamata. Dort, im Messenischen Golf, gehen sie dann auf Fischfang und verkaufen ihre Ware an die Restaurants oder auf dem täglich stattfindenden Markt der Stadt.
Auf uns wartete ein Segelschiff, mit dem es heute aufs Meer hinaus gehen sollte. Etwa 20 Passagiere können bei den täglich stattfindenden Touren mitfahren. Unter Deck gibt es auch Kabinen und so ist es möglich, Mehrtagesfahrten zu buchen.
Nach einem kurzen Check, ob alles an Bord ist, hieß es Leinen los und von nun an den Blick auf Kalamata vom Meer aus genießen.
Das Segeln auf dem Messenischen Golf weckt Visionen von tiefblauem Himmel, klarem, azurblauem Wasser und atemberaubenden Landschaften. Leider ließ die Sonne fast den ganzen Tag auf sich warten und so war die Sicht oft leicht getrübt. Aber dennoch waren die Eindrücke atemberaubend und immer wieder entdeckten wir etwas Neues: interessante Küstenlinien von der felsigen Steilküste bis zu kleinen versteckten Badebuchten, kristallklares Wasser und ab und zu ein vorbei schwimmender Fisch. Herrlich, entspannend und Erholung pur.
Nachdem wir eine ruhige Stelle erreicht hatten, wurde der Anker ausgelegt und nun stand Angeln auf dem Programm.
Angeln mit Schnüren: Die traditionelle Art zu Angeln in Kalamata
Griechenland hat auch eine reiche Tradition im Bereich des Angelns. Schon in der griechischen Antike spielte das Angeln eine zentrale Rolle in der Ernährung und der Wirtschaft. Diese Tradition hat sich bis in die Gegenwart fortgesetzt. Eine der traditionellen Methoden des Angelns in Griechenland ist das Angeln mit Schnüren oder auch “Handangeln” genannt.
Das Angeln mit Schnüren, auch bekannt als Angeln auf die “alte Art”, ist eine einfache und dennoch effektive Methode. Es wird eine minimale Ausrüstung und eine gute Portion Geduld benötigt. Der Grundgedanke dieser Methode ist es, den Fisch mit einer Schnur und einem Köder zu fangen, ohne die Notwendigkeit einer Angelrute oder ähnlicher Geräte.
Die griechische Methode des Angelns mit Schnüren erfordert lediglich eine starke Schnur, Haken, Köder und vielleicht einen einfachen Blei- oder Steinwirbel, um den Köder tief genug ins Wasser zu bringen. Typische Köder könnten aus kleinen Fischen, Würmern oder Muscheln bestehen, abhängig von der Zielfischart.
Im Unterschied zu moderneren Angelmethoden, bei denen die Angler auf bestimmte Fischarten zielen, ist das traditionelle griechische Angeln mit Schnüren eine eher opportunistische Methode. Die Angler werfen ihre Leinen aus und hoffen, dass ein hungriger Fisch vorbei schwimmt und anbeisst. Diese Methode ist sehr vielseitig und kann von Land, vom Boot aus oder sogar beim Waten im flachen Wasser angewendet werden.
Obwohl diese Methode ziemlich einfach erscheint, erfordert sie doch eine Menge Geschick und Erfahrung. Der Angler muss den richtigen Köder wählen, die Schnur auf die richtige Tiefe bringen und dann geduldig warten, bis ein Fisch beißt. Sobald der Fisch beißt, muss der Angler die Schnur mit genau der richtigen Geschwindigkeit und Kraft einziehen. Dabei darf er den Fisch nicht verlieren. Zum Glück wurde uns das Angelprinzip sehr genau erklärt und so saßen wir bald aufgereiht an der Reling und hofften auf einen Fisch, der unsere Köder unbedingt verspeisen wollte.
Leider war das nur eine Hoffnung. Nicht ein Fisch wollte anbeißen und so blieb es bei dem Versuch das Mittagessen zu fangen. Damit wir an Bord aber nicht verhungern mussten, bereitete die Besatzung ein hervorragendes Essen zu.
Nach dem Essen ging die Tour wieder zurück nach Kalamata. Vorbei an wunderschönen Kiesel- oder Sandstrände, Steilküsten, malerische Dörfer, wilde Kaps, Höhlen bis zum Leuchtturm. Wir konnten Seevögel beobachten. Wäre das Meer etwas wärmer gewesen, hätte es sogar die Möglichkeit zu einem erfrischenden Bad gegeben.
Nach mehreren Stunden auf See erreichten wir Kalamata. Mit leicht schwankendem Gang verließen wir nach einem wundervollen Ausflug das Schiff.
Buchungsmöglichkeiten auf der Webseite des Anbieters
Die Angeltour fand im Rahmen der TBEX statt.
Schreibe einen Kommentar