Von Venedig aus fahren die Schiffe regelmäßig nach Murano, einer kleinen Stadt, die auf einer Inselgruppe vor Venedig liegt. Wir haben dieser Stadt während des Venedigaufenthaltes auch einen Besuch abgestattet.
Murano liegt nördlich von der Altstadt Venedigs und besteht aus sieben Einzelinseln, die durch acht Kanäle voneinander getrennt sind. Über diese Kanäle führen insgesamt 11 Brücken.
Die Stad ist für seine Glasherstellung bekannt.
1295 wurden aus Brandschutzgründen alle Glasöfen von Venedig aus nach Murano verlegt. Hauptsächlich versuchte man aber so, das Geheimnis der Glasherstellung zu bewahren. Die Glashersteller hatten die Todesstrafe zu befürchten, wenn sie das Geheimnis der Glasherstellung verraten würden. Die Glasmacher aus Murano waren bekannt für ihre verschiedenen Färbetechniken und die Herstellung des cristallo. Dieses farblose venezianische cristallo war lange Zeit die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung.
Die Vormachtstellung der Glasmacher von Murano endete im 18. Jahrhundert, als in Europa das barocke Schnittglas modern wurde, das unter anderem in Böhmen und Schlesien produziert wurde.
Anfang des 19.Jahrhunderts, mit Beginn des Tourismuses, lebte die Glasindustrie Muranos wieder auf. Heute finde man in Murano zahlreiche Geschäfte, die Glasarbeiten verkaufen. Neben den industriell hergestellten Massenwaren findet man auch Galerien, die wirkliche Kunstobjekte verkaufen.
Nach einem kurzen Bummel entlang der Kanäle sind wir auch dem Ruf des Glases gefolgt. Überall findet man kleine Glasbläsereien, in denen man die traditionelle Handwerkskunst entdecken kann. Glasbläser zeigen hier ihr Können und in angrenzenden Geschäften kann man zum Teil wirklich schöne Produkte aus Glas kaufen. Die wirklichen Künstlerprodukte haben dabei einen recht hohen Preis und sind wirklich Geschmackssache. In vielen Geschäften wirkten die Stücke wunderschön und verführerisch. Aber sind wir mal ehrlich, in die meisten Wohnungen passen sie optisch überhaupt nicht.
Die typischen Touristenläden bieten da schon eher etwas, was den Geschmack der großen Masse trifft. Trotz Industrieware empfand ich die Preise als nicht besonders günstig. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und habe kleine Schmuckstücke mitgenommen.
Ein Ausflug auf die Insel der Glasbläser ist wirklich empfehlenswert.
Tipp:
Wer gerne historische Romane liest findet mit dem Buch “Die Feuer von Murano” von Guiseppe Furno ein schönes Buch, dass nicht nur das Leben in Venedig, sondern auch die Glasherstellung aufgreift.
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