Zugegeben es ist schon recht sportlich, aber es ist machbar Saragossa an einem Tag zu erkunden. Wir waren zu Fuß unterwegs und haben die schönsten Orte entdeckt.
Unser Startpunkt war der Bahnhof von Saragossa, also der Ort,an dem die meisten Besucher in der Stadt ankommen. Für uns auch der Ort, an dem sich unser Hotel (Eurostars Saragossa) befunden hat.
Der erste Anlaufpunkt, der Palacio de la Aljafería, unserer Tour liegt etwa 20 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Wer sich diesen Fußweg sparen möchte, kann zum Beispiel mit dem Taxi (dauert etwa 5 Minuten) oder dem Bus (Linie 34 oder 51) dort hin fahren.
La Aljafería: Festung und Sitz des Parlaments
Schon als wir auf die Festungsanlage zulaufen, fällt uns auf, wie groß dies ist. Dicke massive Mauern und ein Festungsgraben umgeben die Anlage.
Die Eintrittskarten kann man vor Ort kaufen. Nur wer gerne an einer Führung (wird fast nur in spanischer Sprache angeboten) teilnehmen möchte, sollte vorab sein Ticket buchen. Während des ausgeschilderten Rundgangs besteht die Möglichkeit Informationen über kleine ausgelegte Karten zu bekommen. Eine App (QR-Code hängt am Kassenhaus) gibt weitere Informationen.
La Aljafería ist ein bedeutendes historisches Monument in Saragossa. Es ist ein Beispiel für die islamische und mudejarische Architektur und hat eine Historie, die von der muslimischen Herrschaft bis zur heutigen Nutzung als Sitz des Regionalparlaments von Aragon reicht.
La Aljafería wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts als befestigter Palast für die muslimischen Könige der Taifa von Saragossa erbaut und diente als Freizeitresidenz. Nach der Rückeroberung von Saragossa im Jahr 1118 durch Alfonso I. von Aragón wurde die Anlage zur Residenz der christlichen Könige von Aragón. Im 15. Jahrhundert ließen die Katholischen Könige Isabella und Ferdinand einen neuen Palast im Mudejar-Stil errichten. Im Jahr 1593 wurde der Palast in eine militärische Festung umgewandelt. Heute beherbergt La Aljafería das Regionalparlament von Aragon, die Cortes von Aragon und wird als Museum genutzt.
Lust auf weitere Informationen? Wir haben deinen Beitrag über den „Aljafería Palast in Saragossa“ geschrieben, der ausführlicher auf einen Besuch eingeht.
Iglesia de Nuestra Señora del Portillo
Nach der Besichtigung führte uns der Weg über den Plaza del Portillo. Der Weg zum historischen Zentrum dauert zu Fuß etwa 15 Minuten. Alternativ kann man diese Strecke natürlich auch wieder mit dem Taxi oder dem Bus (Linie 32 oder 33) zurücklegen. Allerdings verpasst man dann einige „kleinere“ Highlights am Wegesrand, wie zum Beispiel die Kirche Unserer Lieben Frau von Portillo.
Die Iglesia de Nuestra Señora del Portillo ist eins der vielen katholisches Gotteshäuser in Saragossa.
Die Kirche ist ein barockes Bauwerk mit drei Schiffen, wobei das zentrale Schiff breiter ist als die seitlichen. Die Innenausstattung ist im reinsten aragonischen Barock gehalten.
Vom Plaza del Portillo hat man einen tollen Blick auf die Kirche.
Plaza de Toros de Zaragoza „La Misericordia“
Von der Kirche sind es nur wenige Schritte bis zum Plaza de Toros. Hier steht die riesige Stierkampfarena der Stadt.
Die Plaza de Toros de Zaragoza ist die zweitälteste Stierkampfarena Spaniens und ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Saragossa. Sie wurde im Jahr 1764 eröffnet und bietet Platz für 10.072 Zuschauer. Die heutige Erscheinungsform der Arena ist das Ergebnis mehrerer Umbauten, zuletzt im Jahr 2002. Heute kann die Arena komplett mit einem Segeldach überdacht werden.
In Saragossa finden noch regelmäßig Stierkämpfe statt. Die Stierkampfsaison beginnt in der Regel Mitte März und endet Mitte Oktober, wobei die Kämpfe normalerweise um 17:00 Uhr beginnen und sich je nach Jahreszeit verschieben können.
Wir sind nicht lange stehen geblieben und haben nur ein paar Fotos von außen gemacht.
Iglesia de San Pablo
Diese Kirche ist eine der wichtigsten Kirchen in Saragossa. Ursprünglich befand sich an diesem Ort eine ehemaligen romanischen Wallfahrtskapelle. Die Kirche wurde im gotisch-mudéjaren Stil zwischen dem späten 13. und frühen 14. Jahrhundert erbaut. Seit 2001 steht sie in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes, als Teil der Mudéjar-Architektur von Aragón.
Neben dem achteckigen Turm aus Ziegelsteinen finde ich den recht verschachtelten Aufbau sehr interessant. Ich habe gelesen, dass im Zuge von Um- und Anbauten die etwas flacheren Teile nachträglich angebaut worden sind.
Der Besuch der Kirche ist kostenpflichtig. Besonders schön ist der Hochaltar aus vergoldetem, polychromem Holz mit dem Bildnis des hl. Paulus, der vom Künstler Damián Forment um 1515 gestaltet worden ist.
Mercado Central
Unser nächster Stopp lädt geradezu dazu eine, eine kurze Snackpause einzulegen. Wir erreichen den Zentralmarkt von Saragossa. Dieser ist auch unter dem Namen Lanuza bekannt.
Das Gebäude ist von einen aragonischen Architekten in Eisenbauweise entworfen und 1903 fertiggestellt worden. Es hat den alten traditionellen Marktplatz der Stadt ersetzt.
Von außen wirkt der Zentralmarkt sehr beeindruckend. Neben dem Eisengerüst dominiert Glas und Stein das Bild. Tritt man dann in den Markt fällt auf, dass dieser wie eine Kirche aus einem Haupt- und zwei Seitenschiffen besteht, die durch Eisenpfeiler abgegrenzt sind. Hoch oben, fast unter der Decke fallen mir Kacheln auf, die unter anderem Tiere zeigen. Später entdecke ich auf einer Informationstafel die Bilder noch einmal und kann sie so, ohne mir den Hals zu verrenken in Ruhe ansehen.
Der Markt selber bietet zahlreiche Stände mit den typischen Produkten von Obst bis Fisch an.
Monumento a César Augusto
Als wir aus der Markthalle treten fällt uns zuerst die Statue von Caesar Augustus auf. Er war der Gründer der Stadt Caesaraugusta und erste Kaiser Roms. Caesarauguste ist der alte Name von Saragossa.
Die Statue war ein Geschenk Mussolini an Saragossa. Das Original steht im Vatikanischen Museum in Rom.
Murallas Romanas de Zaragoza
Direkt hinter der Statue stehen die Überreste der Römischen Mauer von Saragossa. Sie schützte das antike Caesaraugusta zu Beginn der christlichen Ära. Einst bestand die Befestigung aus 120 Wehrtürmen und umgab etwa 44 Hektar. Sie erhob sich 10 Meter in die Höhe und hatte eine stattliche Breite von 7 Metern.
Als im 10. Jahrhundert die Stadt unter muslimischer Herrschaft stand, errichtete einer der Gouverneure einen Palast direkt an der Mauer. Von diesem ist heute nur noch der Torreón de la Zuda erhalten.
Bis ins 14. Jahrhundert war die Stadtmauer vorhanden. Mit dem zunehmenden Bevölkerungswachstum in der Stadt, reichte der Platz innerhalb der Stadtmauern schließlich nicht mehr aus und sie verlor ihre Funktion. Die Stadtverwaltung erteilte schließlich die Erlaubnis, das Material der Stadtmauer zum Bau von Häusern zu verwenden. So kommt es, dass man heute in den wunderschönen Renaissance-Häusern der Stadt Steine der Mauer und die Mudéjar-Kunst typischen Ziegelstein finden kann.
Heute ist nur noch sehr wenig von der Stadtmauer zu sehen. Ich finde es lässt sich schon anhand dieser wenigen Reste erahnen, wie mächtig die Mauern einst waren.
Torreón de la Zuda
Geht am an den Überresten der Stadtmauer entlang erreicht man einen kleinen Turm. Der Torreón de la Zuda stammt aus der muslimischen Zeit der Stadt. Heute befindet sich hier das Touristenbüro der Stadt.
Nicht nur wegen der Informationen über die Stadt, die man hier erhalten kann, sollte man in den Turm gehen. Steigt man die Stufen im Turm empor, erreicht man in der obersten Etage eine kostenlose Aussichtsplattform. Für Fotografen vielleicht nicht ganz so schön, da die Fenster alle verglast sind, aber um die Aussicht über die Stadt zu genießen ist es einfach klasse. So konnten wir vom Turm aus die alte römische Stadtmauer von oben betrachten und über die Dächer in Richtung der sicherlich bekanntesten Kirche El Pilar gucken. Diese haben wir zu einem späteren Zeitpunkt unseres Rundganges besucht.
Kirche San Juan de los Panetes
Direkt neben dem Turm befindet sich eine Kirche. Die Kirche San Juan de los Panetes ist eine Barockkirche mit Elementen, die an die Gotik erinnern und den Mudéjar-Stil.
Der Bau entstand 1725 als Ersatz für die zerstörte Kirche des Ordens des Heiligen Johannes von Jerusalem. Besonders schön finde ich den achteckigen Turm. Der Einfluss der maltesischen Kirche ist hier sehr deutlich zu erkennen. Das Symbol dieses Ordens ist das Malteserkreuz mit seinen acht Spitzen. Guckt man etwas genauer hin wird man bemerken, dass der Turm schief steht. Ein Fehler im Fundament ist dafür verantwortlich. Der Einfluss der Malteser ist auch in der Kirche zu sehen. Im Fußboden befinden sich zahlreiche Malteser Kreuze.
Iglesia de Santa Isabel de Portugal
Unserer Route folgend geht es nun weiter zum Plaza del Justicia. Hier steht die Kirche Santa Isabel de Portugal. Sie ist auch unter dem Namen San Cayetano bekannt. Errichtet wurde das Gotteshaus Ende des 17. Jahrhunderts zu Ehren der Infantin von Aragonien.
Für mich ist diese Kirche von außen eine der schönsten Kirchen in der Stadt. Die barocke Fassade ist kunstvoll aus Alabaster gestaltet. Leider ist die Kirche nur sehr selten geöffnet. Wenn man also Glück hat, weil zum Beispiel gerade eine Hochzeit, eine Taufe oder Ausstellung stattfindet, sollte man die Gelegenheit unbedingt nutzen.
Besonders schön ist das barocke Altarbild aus dem späten 18. Jahrhundert und die wunderschönen Kuppeln. In der Kirche findet man auch die Embleme des Aragon-Rundschildes, eigentlich ein politisches Symbol.
Plaza de San Felipe
Einer der vielleicht ursprünglichsten Plätze der Stadt ist der Plaza de San Felipe. Der Platz ist umgeben von wunderschönen Häusern, der Kirche San Felipe und dem Museum Pablo Gargallo. Hier kann man in Straßencafés sitzen und den Flair der Stadt genießen.
Vor dem Museum stehen zwei große Reiterstatuen. Es handelt sich um Werke des Künstlers Gargallo, die 1929 für das Olympiastadion in Barcelona gestaltet worden sind. Das Werk mit dem Titel „Olympische Begrüßung“ zeigt Athleten zu Pferd. Die kunstvollen Arbeiten machen Lust darauf das Museum zu erkunden.
Das Museo Pablo Gargallo gibt es seit 1985 in der Stadt. Hier werden Werke des Künstlers gezeigt, die zum Teil von seinen Erben zur Verfügung gestellt worden sind. Zu sehen sind Skulpturen, Zeichnungen und bibliografische Dokumente, die das Leben und die Werke dokumentieren.
In Sonderausstellungen zeigt das Museum auch moderne und zeitgenössische Skulpturen.
Lust auf eine ungewöhnliche Perspektive? Dann ist die Statue des sitzenden Jungen mitten auf dem Platz genau der richtige Ort. Die Statue ist nicht nicht sehr alt (Ende letzten Jahrhunderts) und wurde vom Künstler Gimeno llop gefertigt. Der Junge sitzt dort und schaut auf den Neuen Turm am Platz.
El Tubo
Für uns war bei unserem Stadtrundgang in Saragossa nun Zeit zum Mittagessen. Der Weg führt uns in ein Labyrinth kleiner Straßen, dass hier nur El Tubo genannt wird. Die Gegend ist bekannt für die unzähligen Bars und Restaurants, die nur zu gerne von Touristen und ab und zu von Einheimischen besucht werden. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen hochpreisigen Menüs und kleinen Tapas zu recht fairen Preisen in kleinen Bars.
Wir haben hier in verschiedenen Bars gegessen und können den Besuch wirklich empfehlen. Da nahezu jede Bar hier seine eigene Spezialität hat, sollte man immer nur wenig probieren und sich von „Tapas Bar zu Tapas Bar essen“.
- El Champi – Pilze als Schwerpunkt
- Taberna Dona Casta – Kroketten
- El 7 Golpes – Tapas
Museo del Teatro de Caesaraugusta
Nach dem Mittagessen ging es für uns weiter zum römischen Theater in Saragossa. Es entstand in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts, zu der Zeit, als Saragossa noch Caesaraugusta hieß.
Das römische Theater hatte eine Kapazität von 6.000 Zuschauern. Ein riesiger Bau, den gut 1/3 der Bevölkerung der Stadt besuchen konnte.
Erst 1972 entdeckte man bei Ausgrabungen die Überreste des Baus. Nach und nach legte man die Mauern und die zum Teil gut erhaltenen Sitzplätze frei. Seit der Museumsbau fertig gestellt ist, kann man sich nicht nur in einer interaktiven Ausstellung über Caesaraugusta und das Theater erkundigen, sondern auch auf einem Rundgang das Theater entdecken.
In unserem Beitrag „Ein Römisches Theater in Saragossa“ erfährt man mehr über den kostenpflichtigen Besuch und ob es sich wirklich lohnt!
Museo de los Faroles y Rosario de Cristal
Nur wenige Schritte entfernt, in einer Kirche, befindet sich eine der Ausstellungen, die ich bisher so noch nirgendwo gesehen habe. Der Eintritt ist kostenpflichtig. Wer sich die Kombi-Eintrittskarte für die 6 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Saragossa kauft, kann damit die Ausstellung besuchen.
Im Museo de los Faroles y Rosario de Cristal stehen Laternen und Wagen, die jedes Jahr bei einer kirchlichen Prozession durch die Stadt getragen werden. Es handelt sich um wunderschöne Bleiglas Laternen und Aufbauten, wie ich sie bisher noch nie gesehen habe.
Mir hat besonders das große Schiff aus Bleiglas gefallen. Die wundervolle Arbeit war von innen beleuchtet und überstrahlte für mich alle anderen Ausstellungsstücke.
Für mich der Tipp in Saragossa, den man nicht verpassen sollte!
Catedral del Salvador – La SEO
Unser Rundgang führt uns weiter zum Plaza de la Seo, einer Verlängerung des Plaza del Pilar. Hier befinden sich einige interessante Orte, die man durchaus in einen Stadtrundgang in Saragossa einbauen kann. Allerdings bei nur 24 Stunden in Saragossa wird das kaum zu schaffen sein. Ein bißchen Zeit benötigen die Besuche des Museo del Foro Romano de Caesaraugusta und das Museo Diocesano schon.
Unserer Schwerpunkt hier war der Besuch der Catedral del Salvador, die Kirche, die auch nur La SEO genannt wird. Das Kirchengebäude gehört zum UNESCO Welterbe als ein Beispiel für die Mudejar Kunst in Saragossa.
Errichtet wurde die Kirche ab Ende des 12. Jahrhunderts an dem Ort, an dem einst das römische Forum von Caesaraugusta und später die Hauptmoschee von Saragossa stand. Zahlreiche Anbauten, Renovierungen und Umgestaltungen lassen heute einen großen Stilmix erkennen. Von Elementen der Gotik, Renaissance bis zum Barock ist alles vertreten.
Der Besuch der Kirche ist kostenpflichtig. Es lohnt sich hier das Ticket zu nehmen, mit dem man 6 der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen kann. Eine der Sehenswürdigkeiten befindet sich gleich in der Kirche – das Museo de Tapices.
Museo de Tapices
Durch eine Tür in der Kirche erreicht man drei große Säle, die heute vom Museo de Tapices genutzt werden. Das Museum zeigt Wandteppiche aus verschiedenen Epochen.
Wandteppiche waren lange Zeit beim Adel sehr beliebt. Es waren oft nicht nur „einfache“ Wandbehänge sondern kunstvoll gestaltete Teppiche mit wunderschönen Bildern. Auch dem Klerus gefiel diese Kunst und so gestalteten auch sie ihre Räume damit. Das Museum in Saragossa zeigt einen Teil der Sammlung der wirklich außergewöhnlich gut erhaltenen Teppiche.
Der Besuch ist kostenpflichtig und in der Eintrittskarte für die 6 wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt enthalten.
Plaza de Nuestra Señora del Pilar
Nach dem Besuch der Kirche überqueren wir eine Straße und stehen auf dem wohl bekanntesten Platz der Stadt – dem Plaza del Pilar.
Zu Zeiten Caesaraugusta befand sich hier das Forum. Heute ist es der Platz der Kathedralen und ist noch immer das religiöse, politische und soziale Zentrum der Stadt. Der rechteckige Platz ist der größte Fußgängerplatz Europas, ein Marienwallfahrtsort und ein Treffpunkt für Einwohner und Besucher gleichermaßen.
An diesen großen und wirklich beeindruckenden Platz kann man sich sehr lange aufhalten. Es gibt so viel zu sehen: Denkmäler, Skulpturen, Kirchen, Brunnen und zum Teil imposante Gebäude.
An der Westseite befindet sich zum Beispiel der Hispanidad-Brunnen. Er hat die Form Lateinamerikas und die drei Marmorblöcke sollen die Schiffe von Kolumbus darstellen. Auf dem kleinen Platz hinter dem Brunnen befindet sich die Kirche San Juan de los Panetes mit ihrem charakteristischen schiefen Turm, die wir auf unserem Rundgang bereits gesehen haben.
Ein weiterer sehr charakteristischer Bau ist das Rathaus. Es entstand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vor dem Eingang stehen zwei Skulpturen des aragonischen Bildhauers Pablo Serrano. Sie stellen den Heiligen Valerius (den Schutzpatron der Stadt) und einen Schutzengel dar.
Die zwei für mich beeindruckendsten Orte am Platz El Pilar sind für mich ein Skulputurendenkmal und die Basílica del Pilar, die unsere nächsten Punkte auf unserem Stadtrundgang sind.
Monumento a Francisco de Goya
Es ist erstaunlich, dass Saragossa erst 1960 ein Denkmal für diesen brillanten Maler, der hier geboren wurde, erhielt. Es soll unzählige Anläufe gegeben haben, aber umgesetzt worden ist keine der Ideen. Erst als die Banco Zaragozano zu ihrem 50. Geburtstag beschloss einen Wettbewerb für eine Denkmal auszuschreiben, kam Bewegung in das Projekt. Auch en die 14 eingereichten Ideen qualitativ den Wünschen entsprach, war die Bank anscheinend nicht zufrieden und erklärte den Wettbewerb für ungültig. Sie beauftragten einen katalanischen Bildhauer mit der Aufgabe.
Auf dem Platz El Pilar steht nun eine Bronze-Statue von Goya und zwei Figuren der Majos. Mir gefallen die Figuren sehr und sie bieten sich ideal als Fotospot an.
Basílica de Nuestra Señora del Pilar
Sicherlich das wichtigste und auffälligste Gebäude am Plaza El Pilar ist die Basílica de Nuestra Señora del Pilar, die von den Bewohnern der Stadt nur El Pilar genannt wird.
Der Besuch der Kirche ist kostenfrei möglich, auch wenn die auf den Hinweisschildern für die Kombinations-Eintrittskarte für die 6 Sehenswürdigkeiten aufgeführt wird. Es gibt zwei Eingänge zur Kirche. Steht man vor der Kirche, ist der linke Eingang häufig verschlossen. Hier kommt man in den Bereich, in dem die Gottesdienste abgehalten werden. Der rechte Eingang ist für Besucher geöffnet.
Der Legende nach erschien im Jahr 40 die Jungfrau Maria dem Apostel Santiago (St. Jakob), der zu dieser Zeit in der Stadt war. Sie gab ihm einen Pfeiler (Pilar) damit er einen Tempel bauen konnte. Dieser Pfeiler, der der Namensgeber für die Kirche wurde, steht bis heute mit einem Bild der Jungfrau in der Kirche. Alle Kirchenerweiterungen baute man um diesen herum.
Das Innere der Basilika ist sehr beeindruckend. Besonders gut hat mir die Santa Capilla gefallen. Diese Kapelle zählt zu den Meisterwerken des spanischen Barocks.
Nicht vergessen sollte man den Blick zur Decke des Kirchenbaus. In einer der Kuppeln befindet sich ein wunderschönes Fresko von Goya.
Museo Pilarista
In der Basilika El Pilar befindet sich ein kleines Museum. Hier ist der Eintritt kostenpflichtig (enthalten im Ticket der 6 Sehenswürdigkeiten).
Das Museum besteht aus nur einem Raum, in dem zahlreiche Vitrinen mit wunderschönen Kunstgegenständen stehen. Diese sind Teil des Kirchenschatzes, der sich im Laufe der Jahre aus Schenkungen und Käufen „angesammelt“ hat.
Unser Tipp: Wer eine entsprechende Eintrittskarte besitzt sollte ruhig die Ausstellung besuchen. Ich würde allerdings nicht extra dafür ein Ticket bezahlen.
Torre de San Francisco de Borja
Den Abschluss des Stadtrundganges bildet der Besuch des besten Aussichtspunktes der Stadt. Der Torre de San Francisco de Borja oder auch Torre del Pilar ist einer der Türme der Kathedrale El Pilar. Der Eingang befindet sich auf der Rückseite der Kirche.
Der Besuch des Turms ist kostenpflichtig möglich. Man benötigt ein Zeitfensterticket! (enthalten im Ticket für die 6 Sehenswürdigkeiten der Stadt).
Mit dem Fahrstuhl und über einige Treppen geht es auf 80 Meter Höhe. Von dort oben hat man einen 360-Grad-Blick über die Stadt. Ein traumhafter Ausblick, bei dem man die ein oder andere Sehenswürdigkeit entdecken kann, die wir in den 24 Stunden in Saragossa besucht haben. Für uns ein gelungener Abschluss eines abwechslungsreichen Tages in Saragossa.
Tipp für den Sonnenuntergang: Puente de Piedra
Die Puente de Piedra ist die älteste Brücke in Saragossa und führt über den Ebro.
Schon im 1. Jahrhundert soll genau an dieser Stelle eine Brücke gestanden haben. Diese ermöglichte den Zugang zur Stadt. 1401 begann man dann die Brücke, so wie wir sie heute in Saragossa sehen können, zu errichten. Es dauerte fast 40 Jahre, bis die 225 Meter lange Flussüberquerung eingeweiht werden konnte. Die Bronzelöwen, die die Brücke bewachen gibt es noch nicht so lange. Sie sitzen erst seit 1991 auf ihrem Wachposten.
In der Mitte der Brücke befindet sich ein wunderbarer Aussichtspunkt, von dem man über den Fluss zur Stadt blickt. Uns wurde gesagt, dass man hier einen tollen Sonnenuntergang erleben kann.
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