In der Nähe des Hafens in Paphos befindet sich der Haupteingang zu einer bemerkenswerten Ausgrabungsstätte. Der Archäologische Park Paphos ist für mich ein kultureller Höhepunkt während unserer Zypernreise.
In Paphos befindet sich rund um den Leuchtturm das Gebiet der antiken Stadt Paphos, deren Ruinen man heute besichtigen kann. Entdeckt wurde diese eher zufällig, als bei Bauarbeiten alte Mosaikböden zum Vorschein kamen. Nach und nach wurden hier Ausgrabungen vorgenommen und wunderschöne Entdeckungen gemacht. Noch heute dauern die Arbeiten an.
Die Ursprünge des UNESCO Weltkulturerbes stammen vermutlich schon aus dem 4.Jahrhundert vor Christus, die zu besichtigenden Überreste stammen aus der nachfolgenden römischen Zeit.
Archäologische Park Paphos – ein Rundgang
Der erste Stopp auf unserem Rundgang über das Gelände war das kleine Besucherzentrum direkt hinter dem Eingang. Hier bekommt man einige allgemeinen Informationen zur Ausgrabungsstätte und kann einen kleinen Film gucken. Eine Tafel am Anfang des Rundweges zeigte uns einen möglichen Weg durch das Gelände.
Ein kleiner Tipp vorab: Es gibt hier wenig Schatten, also gut vor der Sonne schützen. An einigen wenigen Punkten stehen Getränkeautomaten. Die Preise sind in Ordnung, wir waren jedoch froh unsere Wasserflaschen dabei zu haben.
Wir waren während des zypriotischen Frühlings hier. Neben den Ausgrabungsstätten konnten wir auch die blühende Natur genießen und ich habe Vögel beobachten können.
Die Burg der 40 Säulen
Unser erstes Ziel war Saranta Kolones. Den Namen erhielt dieses Bauwerk nach den 40 monolithischen Säulen, die man dort gefunden hat. Diese sind damals beim Bau des Kastells wiederverwendet worden. Sie sind zum Beispiel als Unterbau des Zuganges zum äußeren Hof oder als Türschwellen eingesetzt worden.
Über eine kleine Rampe, sie durchschneidet die etwa 3 Meter dicke Außenmauer, gelangt man in die äußeren Burganlagen.
Heute sieht man noch einzelne Torbogen, Mauerreste und natürlich Säulen.
Dieser Bereich der Ausgrabungsstätte ist nicht besonders besucht, obwohl ich gerade die Überreste der Torbogen besonders (aus architektonischer Sicht betrachtet) interessant fand.
Odeon von Paphos
Die Archäologische Park Paphos ist sehr weitläufig. Wir sind in Richtung Leuchtturm gelaufen, da sich hier laut Plan ein interessantes Bauwerk befinden sollte.
Direkt unterhalb des Leuchtturmes befindet sich das Odeon. Ein Odeon ist ein Bauwerk, in dem in der Antike Aufführungen und Wettkämpfe stattgefunden haben. Es war nicht überdacht und hatte meistens einen halbkreisförmig Grundriss.
Das im wesentlichen rekonstruierte Bauwerk besteht aus behauenen Kalksteinblöcken.
Archäologische Park Paphos – Mosaike
Die Höhepunkte der Ausgrabungsstätten sind eindeutig die Mosaike in dem Haus des Dionysos, dem Haus des Theseus, dem Haus des Aeon und dem Haus des Orpheus entdeckt worden sind. Während der Entstehungsphase der Häuser war die Gestaltung den Böden mit Mosaiken weit verbreitet. In den noch frischen Mörtel wurden, solange er noch feucht war, die Mosaike eingearbeitet.
Datiert sind die Mosaike auf die Zeit vom 3. bis 5.Jahrhundert nach Christus. Man findet hier wunderschöne Mosaike mit Szenen aus der griechischen Mythologie, aber auch Abbildungen von Alltagsgegenständen, Tieren oder Muster. In der Villa des Aion, ein kleineres Bauwerk, hat man zum Beispiel Bodenmosaike gefunden, auf denen Zeus zu sehen ist.
Ich habe bisher keine so schönen Mosaike gesehen.
Einige Mosaike befinden sich in einem überdachten Gebäude, dem Haus des Dionysos. Diese sind besonders gut erhalten.
Hier ist das Fotografieren verboten, was ich aber auch nur zufällig entdeckt habe – das Schild stand versteckt hinter einer Tür.
Über Stege wird man über die Bodenmosaike geleitet. Man kann sehr gut einzelne Räume erkennen, die genaue Funktion der meisten Räume ist bis heute nicht bekannt. Einige Räume konnten aber als Schlafräume, Bäder, Küche oder Empfangshalle identifiziert werden.
In diesem Haus haben mich besonders die Tierdarstellungen begeistert. Mit welcher Genauigkeit zum Beispiel das Fell dargestellt worden ist und wie lebendig die Figuren wirken, einfach beeindruckend.
Einige Mosaike liegen unter freiem Himmel. Ich war etwas erstaunt, dass man zum Teil sogar über die Bilder läuft und wie wenig wirklich abgesperrt ist, um diese Kunstwerke zu schützen.
Besonders begeistert hat mich ein kreisrundes Mosaik, dass man besonders gut von einer kleinen Aussichtsplattform sehen kann.
Mich hat der Besuch der antiken Stätte sehr beeindruckt. Ich habe während unserer Reisen schon einige Ausgrabungsstätten besichtigt, aber ich habe bisher noch nie so schöne und beeindruckende Mosaike entdeckt. Man sollte sich bei einem Besuch die Zeit nehmen und die Bilder genauer betrachten. Es gibt viele Feinheiten und Details zu entdecken. Für mich waren die Erschaffer dieser Bilder echte Künstler!
Anschrift:
Paphos
Öffnungszeiten:
14.April bis 15. September, täglich: 08:30 – 19:30 Uhr.
16.September bis 15. April, täglich: 08:30 – 17:00 Uhr.
geschlossen: an einigen kirchlichen Feiertagen
Eintrittspreise:
Erwachsene: 4,50€
Anke
Oh, das hört sich spannend an. Zypern ist eh ein Land, in das ich supergerne mal reisen wollte – du machst mir echt Lust auf mehr :)