Bei unserer Recherche über Zypern sind wir im Internet immer wieder auf Bilder einer Schlucht getroffen. Schnell war klar, die Avakas-Schlucht gehörte auf unsere ToDo-Liste für den Zypernaufenthalt.
Anfahrt zur Avakas-Schlucht
Wir sind mit dem Mietwagen von Paphos zur Schlucht gefahren. Das Navi zeigte uns den Weg, der zunächst auf wirklich guten Straßen entlang führte. An einer Stelle konnte man direkt an der Steilküste anhalten und den grandiosen Ausblick über die Küste genießen.
Der Weg wurde danach schlechter und schließlich eng, einspurig und eine Schotterpiste. Es ging steil bergab in eine kleine Bucht, in der ein Restaurant lag. Etwa 300 Meter weiter erreichten wir schließlich einem Parkplatz an und das Navi behauptete „Ziel erreicht“. Also sind wir ausgestiegen und in ein Tal hineingelaufen.
Es gibt zwei Wege zur Avakas-Schlucht.
Weg 1: Dem Hinweisschild zum Restaurant “The Last Castle” folgend geht es zunächst bergauf (es gab sogar Menschen, die diesen Weg mit dem Auto gefahren sind). Am Restaurant geht der Weg wieder bergab, bis man sich schließlich am Eingang zu der Schlucht befindet. Mit einem normalen Mietwagen würde ich hier nicht mit dem Auto entlang fahren. Ein 4×4 Jeep sollte keine Probleme haben und kann dann auf einem Parkplatz direkt am Schluchteingang parken.
Wir sind gelaufen und es war staubig und anstrengend.
Weg 2: Man geht vom Parkplatz aus direkt neben dem Weg zum Restaurant im Tal einen Trampelpfad entlang. Der Weg ist zwar etwas länger, aber nicht so anstrengend.
Nach etwa 30 Minuten erreicht man den „Eingang“ zur Schlucht. (Hier befindet sich auch ein Toilettenhäuschen, das bei unserem Besuch erstaunlich sauber war.)
Hinweisschilder weisen auf möglichen Steinschlag hin. Wichtig ist auch der Hinweis auf das Gewässer im Tal. Bei Regenfällen kann sich der sonst so beschauliche Bach in einen reißenden Fluss verwandeln. Man sollte sich also genau überlegen, wann man die Wanderung antritt.
Wanderung durch die Schlucht
Alleine ist man in der Avakas-Schlucht nicht unterwegs. Aber bei unserem Besuch war es dennoch recht ruhig. Die Wanderer genossen die herrliche Natur und waren mit fotografieren und gucken beschäftigt. An einigen Stellen wurden wir so auf Dinge aufmerksam gemacht, die wir vielleicht übersehen hätten. Einmal hat eine Frau sogar behauptet, in der Steilwand ein wildes Mufflon gesehen zu haben. Entdeckt haben wir es trotz Brille leider nichts.
Die Pflanzenwelt in der Avakas-Schlucht blühte wunderschön als wir vor Ort waren. Kiefern, Zypressen, Wacholderbeeren, wilden Feigenbäumen auch Centauria akamantis, eine einheimische Pflanze, die nur hier wächst, überall konnte man etwas interessantes entdecken. Das Wasser plätscherte und es sangen Vögel. Ab und zu lief eine Eidechse an uns vorbei und verschwand im dichten Grün. Wer sich die Zeit nimmt kann viele bunte Schmetterlinge entdecken, die zwischen den Pflanzen umher fliegen.
An einigen Stellen muss man den Fluss/Bach überqueren. Es gibt keine Brücken, nur Steine liegen im Wasser. Man sollte also schon etwas trittfest sein, oder auf die freundliche Hilfe von Wanderern hoffen. Im Winter oder bei viel Wasser ist der Weg nicht empfehlenswert!
Der Weg durch die Schlucht wird immer schmaler. Die Felswände rücken immer enger aufeinander zu. Ab und zu habe ich doch vorsichtig nach oben geschaut und gehofft, dass kein Stein fällt. Ausweichen wäre hier nicht mehr möglich gewesen.
Plötzlich verschwindet der Pfad ganz und man steht in einer nur wenige Meter breiten Schlucht, mit senkrechten Felswänden, die bis zu 250 Meter hoch ragen. Man kommt nur sehr langsam vorwärts, muss über Felsbrocken klettern und immer wieder über/durch das Wasser. Obwohl dieser Teil der Schlucht nur 500 Meter lang ist, braucht es seine Zeit hier entlang zu gehen.
Wir sind nicht bis zum Ende der Schlucht gewandert. Die immer näher kommenden Felswände gaben mir das Gefühl erdrückt zu werden. Also sind wir lieber umgekehrt.
Wir waren gut 3 Stunden gemütlich unterwegs, haben zwischendurch fotografiert und die Zeit einfach nur genossen.
Michael
Hallo Susanne,
danke für deinen tollen Bericht.
Aufgrund einer Straßensperre sind wir bis zur kleinen Kirche Nagia Matrona gefahren und haben dort geparkt. Etliche Mietwagen standen auch auf dem nächsten, das wäre trotz unbefestigter Straße noch gegangen. Der Parkplatz direkt beim Eingang der Schlucht ist nur für Offroad geeignet.
Die Schlucht ist toll und bietet auch an heißen Tagen viel Schatten. Blühende Büsche, plätscherndes Wasser und quakende Frösche. Nach ca. 1,5 Stunden sind wir umgekehrt und den selben schattigen Weg wieder zurück.
Hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Susanne Jungbluth
Hallo Michael,
wie schön, dass es dir dort gefallen hat. Die Schlucht hat uns auch sehr gefallen.
Anita
Hallo Susanne!
Ganz wunderbare Eindrücke von dieser Schlucht zeigst du da in deinem Bericht. Ich habe schon von der Durchwanderung der Samsara Schlucht auf Kreta gehört, dass es aber auch so etwas Ähnliches auf Zypern gibt wusste ich gar nicht. Sollte ich mal auf Zypern sein würde ich das auch machen. Danke für den Tipp.
GLG aus Kärnten,
Anita
Tanja
Auf Zypern war ich auch noch nicht… sieht wirklich toll aus.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dir etwas mulmig war. ;)
Wir waren im Frühling auf Korfu mit einem Wanderführer auf dem Corfu Trail unterwegs… und der hat uns zum Teil über Wege geführt, wo gar kein Weg war… ohne Wanderleitung hätte man den Weg ehrlich gesagt gar nicht gefunden. ;)
Liebe Grüße
Tanja
Sabine
Das ist ganz wunderbar und ich habe mir Zypern tatsächlich etwas anders vorgestellt. SO eine Schlucht-Wanderung finde ich sehr spannend!
Herzliche Grüße
Sabine
Gina | 2 on the go
Liebe Susanne,
die Schlucht sieht sehr beeindruckend aus. Das war bestimmt eine tolle Wanderung. Mit dem durchs-Wasser-Waten und Bach überqueren hört es sich auch ganz schön abenteuerlich an.
Das würde uns sicher auch Spaß machen.
Liebe Grüße
Gina
Helma Grimm
Hallo Susanne, ein sehr anschaulicher Bericht. Er verleitet dazu, vor Ort alles zu erkunden. Die Fotos sind beeindruckend und zeigen die Schönheit der Landschaft.