Albstadt liegt auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg. Ein Stadtrundgang durch Albstadt ist nicht so einfach, da das Stadtgebiet aus verschiedenen zum Teil doch recht weit auseinander liegenden Stadtteilen besteht.
Betrachtet man sich das Stadtgebiet etwas genauer, kann man eine ungefähre Eingrenzung geben: 614m – 966m Höhenlage, an der Nordwestgrenze des Albtraufs, in den Tälern der Eyach und Schniecha.
Albstadt entstand am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss der Städte Ebingen (mit Laufen an der Eyach, Lautlingen und Margrethausen), Tailfingen (mit Truchtelfingen) mit den Gemeinden Onstmettingen und Pfeffingen (mit Burgfelden).
Ein Rückblick
Aufgrund der zahlreichen Gemeinden und Städte, die heute das Stadtbild bestimmen, ist es natürlich nicht einfach, eine kurze Entstehungsgeschichte zu erstellen. Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, die das Leben prägte.
In einer Urkunde des Klosters St.Gallen findet man heute die ältesten schriftlichen Erwähnungen der Orte Ebingen, Laufen, Lautlingen, Pfeffingen und Tailfingen. 1285 erhielt Ebingen die Stadtrechte.
Mitte des 11. Jahrhunderts gehörte Ebingen den Zollern und ging später die Grafen von Hohenberg und ab 1367 an Württemberg über. Andere Orte und Gemeinden wurden im Laufe der nächsten Jahrhunderte auch württembergisch.
In der Region war Handwerk und Industrie immer ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Um 1770 entwickelte Philipp Matthäus Hahn hier Präzisionswaagen, die später industriell hergestellt wurden. Die Textilindustie ist ab 1750 ein weiterer wichtiger wirtschaftlicher Schwerpunkt der Region.
Ein wichtiger Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region ist die Eröffnung der Zollernbahn, die von Tübingen bis Sigmaringen verläuft. 1878 eröffneten die Bahnstationen in Laufen, Lautlingen und Ebingen und so schloss sich die Region an das Streckennetz der Eisenbahn an.
Ab 1918/19 lag das heutige Stadtgebiet im freien Volksstaat Württemberg und ab 1947 fiel es an das neu errichtete Land Württemberg-Hohenzollern. 1952 schlossen sich Baden, Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden zum Land Baden-Württemberg zusammen. Albstadt entstand schließlich 1975 durch den Zusammenschluss von Städten und Gemeinden.
Stadtrundgang durch Albstadt-Ebingen
Albstadt-Ebingen ist nicht nur aufgrund seines Bahnanschlusses einer der zentralen und der städtischste Bereich von Albstadt. Hier befinden sich die Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Krankenhäuser und Verwaltungseinrichtungen für das Stadtgebiet.
Wir sind ein wenig durch das Stadtgebiet geschlendert und haben einige interessante Orte entdeckt. Geht man durch die Fußgängerzone, stößt man vor dem Rathaus auf den Marktbrunnen mit Ritterfigur. Der Brunnen stammt aus dem Jahr 1545, der Renaissance-Ritter ist 1960 durch eine Kopie ersetzt worden. Das Original steht in der Stadtbücherei.
Das Ebinger Rathaus ist nach Entwürfen eines Stuttgarter Architekten 1912/13 erbaut worden. Das Gebäude im Reformstil zeigt Jugendstil-Einflüsse an der Fassade. Der Schaugiebel zur Marktstraße hin ist mit Schmuckelementen versehen, die Ebinger Bürgern gestiftet haben.
In der Fußgängerzone stehen einige Skulpturen, wie der Mann, der eine Zeitung liest oder der Brunnen mit dem Titel „Ausgrabungen“. Ein skuriller Brunnen, der auf die Politiker der jüngsten Vergangenheit hinweist. Diese werden als Fabelwesen dargestellt.
Besonders gefreut habe ich mich, als wir eine „Persiluhr“ entdeckt haben. Sie ist eine von 35 Persiluhren in ganz Deutschland und steht seid 2012 in der Sonnenstraße.
Von der ehemaligen Stadtbefestigung Ebingens ist nur wenig erhalten. Der Bürgerturm aus der Zeit um 1500 gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt.
Einer der schönsten Brunnen steht am Beginn der Fußgängerzone. Auch wenn hier kein Wasser plätschert, lohnt es sich dort vorbei zu gehen und die liebevoll und sehr detailreichen Reliefs anzusehen. Jedes Bild stellt eine Szene aus Albstadt dar und gibt einen kleinen Einblick in das Leben in der Stadt.
Martinskirche
Die Martinskirche steht am Rand der Fußgängerzone.
1905 hat man das inzwischen baufällige und zu klein gewordene Kirchenschiff der damaligen Martinskirche abgerissen und eine dreischiffige Jugendstilkirche erbaut. Den spätgotischen Chor und den unteren Teil des Turmes konnte man erhalten und integrierte diese in den Neubau. Dabei erhöhte man den Turm um 50 Meter und setzte den Kupferhelm mit der Laterne auf.
Nachdem 1944, während des Zweiten Weltkrieges, eine Bombe große Zerstörungen an der Martinskirche angerichtet hatte, gestaltete man 1954 den Innenraum vollkommen neu.
Geht man heute in die Kirche fällt die mit Blattgold geschmückte Kanzel von 1682 sofort ins Auge. An der linken Seite des Chors befindet sich ein Hochrelief. Dieses stellt das Grabmal Ritters Heinrich von Ringelstein, genannt „Affenschmaltz“, von 1413 dar. Dieser soll seinen Lebensunterhalt als Reiterführer in Italien verdient haben.
Was gibt es außerhalb der Fußgängerzone zu sehen?
Wir haben einen Blick in die Josefskirche geworfen. Eine wirklich schöne Kirche, in der man in Ruhe seinen Gedanken nachhängen kann.
Das Stadtbild von Albstadt-Ebingen wird natürlich auch von zahlreichen Fabrikbauten aus der Zeit um 1900 bestimmt. Immer wieder kommt man an Gebäuden vorbei, die heute ganz anders genutzt werden, aber zur Industriekultur der Region zählen. Einige Villen, die früher Wohnhäuser der Fabrikbesitzer waren, erinnern sehr an das Villenviertel der Industriellen im Crimmitschau.
Sehenswert in anderen Stadtteilen von Albstadt
In Albstadt Lautingen befindet sich die Stiftung Nähmaschinen-Museum Sammlung Albrecht Mey. Wir haben das Museum besucht und die wunderschönen Nähmaschinen bewundert. Wer mehr darüber wissen möchte, findet hier einen ausführlichen Bericht dazu.
In Tailfingen befindet sich in einem ehemaligen Gebäude einer Textilmaschenfabrik das Maschenmuseum. Auf 1200 m² Ausstellungsfläche erfährt man alles rund um die Maschenmode. Ein Rundgang durch die umliegenden Straßen lohnt sich. Hier stehen Fachwerkhäuser neben alten Fabrikgebäuden. Ein sehr interessanter Mix.
Restauranttipp in Albstadt-Eblingen: Brauhaus Zollernalb
Direkt am Bahnhof von Albstadt-Eblingen, in einem ehemaligen Güterschuppen befindet sich das Brauhaus Zollernalb. Über eine Rampe erreicht man den Eingang in das gemütliche Brauhaus.
Man sollte unbedingt einen Tisch reservieren, auch wenn man zu Zweit unterwegs ist. Wir waren an zwei Abenden im Restaurant und es war immer jeder Tisch belegt. Aber das hat einen wirklich sehr guten Grund. Nicht nur das Bier, auch das Essen ist hervorragend.
Die Küche bietet zu bestimmten Uhrzeiten „Warme Küche“ mit überwiegend regionalen Gerichten an. Alles wird frisch zubereitet und so kann es etwas dauern, bis das Essen fertig ist. Wir haben Maultaschen, Spätzle und fleischige Gerichte probiert. Es war jedes Mal sehr gut, sehr reichhaltig und ein gelungener Tagesabschluss.
Das Bier im Brauhaus Zollernalb wird direkt vor Ort gebraut. Die Sudkessel, in denen der Braumeister die Biere herstellt, stehen im Brauhaus. Die Zutaten für die Biere werden möglichst regional gekauft. So kommt das Malz zum großen Teil von der Zollernalb. Neben einigen saisonalen Angeboten braut man im Brauhaus Zollernalb vorwiegend drei verschiedene Biere.
Das Pils schmeckt wie ein Pils sein muss: feinherb, angenehm nach Hopfen und nicht zu malzig. Das kellertrübe, goldig schimmernde Bier hat eine Stammwürze von 11,7% und einen Alkoholgehalt von 4,9%.
Das Weizen hat einen Alkoholgehalt von 5,3% und eine Stammwürze von 12,3%. Das obergärige Bier ist sehr kohlesäurehaltig und prickelt fruchtig im Abgang. Ich fand den Geschmack weich und angenehm.
Das Export, ein kellertrübes Bier, hat mir am besten geschmeckt. Das Bier ist süffig und vollmundig. Man merkt die 5,3% Alkoholgehalt kaum.
Übernachtungstipp in Albstadt-Eblingen: Apartments by Intermezzo
Mitten in Albstadt-Eblingen, an der Fußgängerzone, befinden sich die Apartments by Intermezzo. Den Schlüssel zur Wohnung konnten wir uns im Café Intermezzo auf der gegenüberliegenden Straßenseite abholen und dann die moderne 2-Zimmer Wohnung beziehen.
Die Wohnung Nummer 1 befindet sich im ersten Stock und ist bequem mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Das Apartment ist groß und sehr hell. Das Schlafzimmer verfügt über einen großen Kleiderschrank und ein bequemes Doppelbett. Der kombinierte Wohn-Küchenraum ist mit einer Sofaecke (Schlafsofa) mit Fernseher, einem Esstisch und einer modernen Küchenzeile eingerichtet. Ideal für einen längeren Aufenthalt. Das WLAN ist kostenfrei und funktionierte sehr gut.
Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Wer mit dem Auto anreist kann den kostenfreien Parkplatz wenige Schritte von der Haustür entfernt nutzen (vorher anmelden!). Fahrräder kann man im abschließbaren Fahrradraum parken.
Buchungsmöglichkeiten Apartments by Intermezzo
Reiseinformationen zu Albstadt
Anreise
Mit dem Flugzeug
Vom Flughafen Stuttgart aus erreicht man Albstadt in etwa 75 Minuten mit dem Auto.
Bei Albstadt liegt der Flugplatz Albstadt-Degerfeld. Er ist für Flugzeuge bis 1500 kg zugelassen. Das Gelände dient dem Segelflug und gehört dem Luftsportverein Degerfeld e. V..
Mit der Bahn
Albstadt liegt an der Bahnstrecke der Zollernalbbahn, die von Tübingen nach Sigmaringen fährt. Es fahren etwa stündliche Züge in Richtung Tübingen, etwa alle zwei Stunden nach Sigmaringen. Darüber hinaus verkehrt zweistündlich ein Interregio-Express in Richtung Stuttgart bzw. Aulendorf.
Mit dem Bus
Das Stadtgebiet ist durch Stadt- und Regionalbuslinien an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Auf allen Verkehrsmitteln gilt der einheitliche Tarif des Verkehrsverbundes Neckar-Alb-Donau (NALDO).
Mit dem Auto
Man erreicht die Stadt über die B 463 Pforzheim-Sigmaringen. Von der Bundesautobahn A 81 kann man über die Landstraße in die Region fahren.
Der Besuch in Albstadt fand im Rahmen einer Recherchereise mit Unterstützung von Albstadt Tourismus und piroth.Kommunikation statt.
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