Die Altstadt von Málaga lädt zu einem Bummel durch Fußgängerzonen mit zahlreichen Geschäften und Restaurants ein. Es lohnt sich aber auch, etwas durch die kleineren Nebenstraßen zu bummeln.
Bei einem Spaziergang vorbei an Palästen, Kirchen und Klöstern wird man bei der Anlage der Straßen noch heute die Handschrift der Mauren erkennen. Natürlich sollte man einige Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Málaga auf keinen Fall verpassen.
Die Altstadt umfasst eine Fläche von etwa 48 Hektar mit rund 1.319 Gebäuden. Sie steht komplett unter Denkmalschutz.
Plaza de la Constitución
Der autofreie Plaza de la Constitution (Platz der Verfassung) befindet sich mitten in der Altstadt.
Schon im 15.Jahrhundert befand sich hier das Zentrum der Stadt. Wunderschöne Bürgerhäuser schließen den Platz ein und ein altes Jesuitenkolleg befindet sich dort. Mitten auf dem Platz steht ein wunderschöner Brunnen.
Vom Platz aus führen zahlreiche Wege kreuz und quer durch die Altstadt von Málaga. Er bildet den idealen Ausgangspunkt, um die Stadt erleben zu können. Wer ein Café oder ein Restaurant sucht, wird in den umliegenden Gassen mit Sicherheit fündig. Wir haben hier nicht nur leckeren Kuchen, sondern auch eine gute Paella gegessen.
Iglesia de San Juan Bautista
In einer der kleinen Gassen haben wir zum Beispiel die Pfarrkirche San Juan Bautista (Johannes dem Täufer) entdeckt. Sie zog uns aufgrund ihrer auffälligen Farbgestaltung der Fassade an.
Der Ursprung der Kirche geht auf die Eroberung der Stadt durch die Katholischen Könige 1487 zurück. Damals teilte man die Stadt in 4 Pfarrgemeinen ein, eine davon war San Juan.
1680 gab es in dem Gebiet von Málaga in großes Erdbeben. Dieses beschädigte die Struktur der Kirche und man konnte sie nur noch vom Seitenschiff aus betreten. Bis heute wird dieses so beibehalten. Im 18. Jahrhundert restaurierte man das Gebäude und im 19.Jahrhundert baute man eine Hauptkapelle im neobarocken Stil an. Dort ist in wunderschönes Deckengewölbe von Miguel García Navas zu sehen.
Kathedrale von Málaga
Läuft man die verschlungenen Straßen der Altstadt entlang, gelangt man mit Sicherheit auch zu Kathedrale von Málaga.
Es lohnt sich hier etwas Zeit einzuplanen und einen Rundgang durch das Kirchenschiff zu unternehmen. Wir sind sogar auf das Dach der Kathedrale gestiegen und haben darüber einen Artikel geschrieben.
Atarazanas Markt Málaga
Mitten in der Altstadt von Málaga liegt der Mercado Central de las Atarazanas. Es soll der älteste und größte Markt der Stadt sein und uns zog es aufgrund seiner wunderschönen Architektur dort hin.
Ab 1876 begann man mit dem Bau des ersten Gebäudes für einen zentralen Markt auf dem Gelände einer ehemaligen Werft. Man wollte mit einer zentralen Markthalle erreichen, dass die vielen kleinen und oft sehr unhygienischen Verkaufsstellen im Stadtgebiet ihre Waren zentral anbieten konnten. Besonders auffällig war die Stahlkonstruktion der Halle, die mit gläsernen Kuppeln überdeckt und mit reichhaltiger Innendekoration ausgeschmückt war.
Nach einigen Sanierungsarbeiten und Umgestaltungen hat man in den letzten Jahren dem Dach eine neue transparente Abdeckung gegeben. Die wunderschönen 108 Bleikristallfenster mit Motiven aus der Stadt schmücken heute wieder die Halle.
Bei einem Bummel durch die Markthalle wird man nicht nur Touristen treffen, sondern auch viele Einheimische kaufen hier ihre Lebensmittel ein. Es gibt ein großes Angebot an täglich frischem Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse. Die Touristen gucken eher oder nehmen an den kleinen Restaurantständen Platz und genießen die spanische Küche.
Adresse:
Mercado Central de las Atarazanas
Calle Atarazanas, 10
29005 Málaga
Spanien
Öffnungszeiten:
Montag – Samstag: 8 – 15 Uhr
Stierkampfarena
Am Rand der Altstadt unterhalb der Alcazaba und des Gibralfaro liegt die Stierkampfarena der Stadt. Entstanden ist sie im Jahr 1874.
Das Gebäude ist mit einer 16-eckigen Außenwand versehen, von jeder Seite führen Türen zu den entsprechenden Tribünen im Innenraum. Bis zu 9000 Zuschauer passen in die Arena. Es gibt verschiedene Platzkategorien:
„sombra“ Sitze liegen im Schatten,
„sol“ Sitze liegen in der Sonne
„sol y sombra“ Sitze werden erst während des Kampfes allmählich beschattet
Im August finden hier während der Feria de Málaga zahlreiche Stierkämpfe mit bekannten Toreros statt. Der Stierkampf gehört zur Kultur der Spanier und besonders in Andalusien wird dieses oft sehr blutige Spektakel bis heute durchgeführt. Finden keine Stierkämpfe statt nutzt man die Anlage als Reitplatz. Hier bildet man Pferde aus, die der königlichen Kavallerie angehören.
In der Stierkampfarena von Málaga gibt es das Museum „Museo Tarino Antonio Ordoñes“. Es ist nach einem bekannten Stierkämpfer aus Ronda benannt, der in Málaga zahlreiche Siege gefeiert hat. Wer das Museum besucht wird viel über die Entstehungsgeschichte und Hintergründe des Stierkampfes erfahren.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 10 – 13 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene: 1,80 €
Alcazaba und Gibralfaro
Von der Stierkampfarena gelangt man sehr schnell zu den beiden wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Málaga. Hoch über der Stadt befindet sich die Ruine der ehemaligen Festung Gibralfaro, die einen wunderbaren Aussichtspunkt über die Stadt bietet. Einen Besuch in der Alcazaba, die auch gerne als kleine Alhambra bezeichnet wird darf man auf keinen Fall verpassen. Die angelegten Gärten zwischen den Mauern und die Architektur der Anlage sind beindruckend.
Wer gerne mehr über die Alcazaba und die Festung Gibralfaro wissen möchte erfährt dieses auf dieser Webseite in weiteren Berichten über Málaga.
Alameda Park
Der Alameda Park oder Park von Málaga liegt unterhalb der Alcazaba, ganz in der Nähe der Stierkampfarena.
Nachdem man das Gelände dem Meer abgewonnen hatte entstand hier ab 1899 eine wunderschöne öffentliche Parkanlage. Diese ist im Laufe der Jahre immer attraktiver geworden und heute kann man unter schönen subtropischen Baumarten spazieren gehen. Überall wird man Skulpturen, Brunnen oder Denkmäler entdecken und kann auf wunderschönen Bänken den Schatten unter den Bäumen genießen und sich an den vielen kleinen Papageien erfreuen.
Ein Tipp: Wer im Fachgebiet der Botanik etwas dazulernen möchte, findet an vielen Pflanzen Schilder mit Informationen. Es ist fast so, als würde man durch einen kleinen Botanischen Garten gehen.
Tipp am Rande der Altstadt von Málaga
Der Fluss Guadalmedina trennt die Stadt in zwei Bereiche. So sah es jedenfalls auf der Karte aus, als ich mir das Stadtbild vor der Reise angeguckt habe. Als wir im März in der Stadt waren, gab es nur keinen Fluss … dort wo sonst wohl das Wasser plätschert, war nur ein Betonbecken mit einigen Pflanzen am Rand zu sehen. Menschen gingen dort spazieren, aber es gab nicht einen Tropfen Wasser.
Trotzdem muss man natürlich von einer Flussseite zur anderen gelangen und da gibt es eine ganz besondere Brücke. Die Puente de Santo Domingo verbindet die Altstadt mit der Kirche Santo Domingo de Guzmán.
Im Volksmund wird diese Brücke nur Puente de los Alemanes (Brücke der Deutschen) genannt. Der Name geht auf die Havarie der deutschen Korvette SMS Gneisenau der Kaiserlichen Marine zurück. Im Dezember 1900 sank das Schiff als es bei einem Sturm auf die Hafenmole getrieben wurde. Bei diesem Unglück starben neben Kapitän Kretschmann weitere 39 Mann der Besatzung und 12 Bürger Málagas.
Als 1907 bei einer Flut des Guadalmedina fast alle Brücken zerstört wurden, stiftete Kaiser Wilhelm II. eine neue Brücke. 1909 konnte die 4,30 Meter breite stählerne Brücke eingeweiht werden. Auf der Brücke hängt eine Tafel mit der Inschrift „Alemania donó a Málaga este puente agradecida al heroico auxilio que la ciudad prestó a los náufragos de la fragata de guerra “Gneisenau” MCM -MCMIX“ (Deutschland stiftet Málaga diese Brücke zum Dank für die heroische Hilfe, die die Stadt den Schiffbrüchigen der Fregatte Gneisenau gewährt hat. 1900-1909).
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