Eine der Sehenswürdigkeiten von Málaga ist das Castillo de Gibralfaro. Die Ruine der Burganlage befindet sich hoch oberhalb der Altstadt.
Der Hügel, auf dem die Überreste der Burganlage liegen, ist etwa 135 Meter hoch. Man kann den recht steilen Weg entlang der Mauern der Alcazaba gut hinauf laufen. Der Blick auf die Stadt ist schon während des Aufstieges traumhaft schön und hat uns die Anstrengung schnell vergessen lassen. Mich hat besonders der Blick auf die Alcazaba beeindruckt, so groß wirkte die Anlage von der Straße aus nicht.
Wer nicht hinauf laufen kann oder möchte, findet am Eingang auch einen Parkplatz oder kann den stündlich fahrenden Bus nehmen. Wer mit dem Hop on-Hop off Bus unterwegs ist, kann an dem Castillo de Gibralfaro auch aussteigen.
Castillo de Gibralfaro – Geschichte
Der 135 Meter hohe Hügel bot sich schon in der Antike als Standort für eine Bebauung und als Aussichtspunkt an. Emir Abd ar-Rahman III. aus Córdoba (er regiert 912-961) ließ auf die vorhandenen phönizischen Mauerresten die erste Festung erbauen.
Im 14. Jahrhundert, in der Regierungszeit von Yusuf I. von Granada, baute man die bestehende Festung in eine Palastfestung um. Hier konnten nicht nur die Herrscher wohnen, sondern auch seine Soldaten untergebracht werden.
Das Castillo hatte zwei Mauerringe und acht Wehrtürme und galt aufgrund seiner Lage hoch oben auf dem Hügel als uneinnehmbar. Den Katholischen Königen Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón gelang es dennoch, aber erst nach einer dreimonatigen Belagerung, 1487 die Anlage einzunehmen. Málaga war eine der letzten Städte, die nach dieser Belagerung im Rahmen der Reconquista unter christliche Herrschaft fiel. Die Mauren wurden endgültig aus Spanien vertrieben. König Ferdinand zog als neuer Bewohner in die Burg Gibralfaro ein, während Königin Isabella es bevorzugte, eine Residenz in der Stadt Malaga zu beziehen.
Zwischen dem 15. und 18.Jahrhundert nutze man die Festung als Artillerie-Standort und Mitte des 19.Jahrhundert besetzten französische Truppen unter Führung Napoleons Málaga und somit auch die Burganlage. In den nächsten Jahren nutzte man das Castillo de Gibralfaro auch als Gefängnis, bevor große Teile der Festung während des Krieges zwischen Spanien und Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerstört wurden. Nach dem Abzug der Franzosen blieb das Castillo de Gibralfaro in dem zerstörten Zustand stehen und verfiel langsam. Erhalten blieben wenige Räume und Innenhöfe.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts versucht man die Bausubstanz durch viele Sanierungs- und Renovierungsarbeiten zu erhalten. Im Jahr 1931 hat man das Castillo de Gibralfaro zum nationalen Denkmal Spaniens erklärt.
Besuch der Ruine des Castillo de Gibralfaro
Geht man an den Außenmauern der Burg entlang, kann man an einigen Stellen noch den Maueraufbau nach antik-römischem Vorbild erkennen. Unbearbeitete Natursteine wechseln sich mit Mauerziegeln ab. Der Verlauf der Mauern ist sehr unregelmäßig. Man hat diese gut an die Topografie des Hügels angepasst. Die hohen und breiten Mauern sind schon beeindruckend und wir waren gespannt, was uns dahinter erwarten würde.
Durch einen kleinen Eingang mit Selfservice Kassen (keine Angst, es gibt jemanden, der bei Fragen weiterhilft) gelangt man in das Innere der Festungsruine. Ein kleines Stück geht man noch zwischen den mächtigen Mauern entlang und kommt dann in das Innere der Anlage.
Zunächst zog es uns in den ehemaligen Pulverturm. Hier befindet sich eine kleine Ausstellung. Die militärhistorische Dauerausstellung informiert über die Geschichte der Anlage. Zusätzlich kann man einige alte Rüstungen, Schwerter und Kettenhemden sehen. Man kann auch eine Miniaturansicht der Stadt Malaga, über der die Burg thront, bestaunen. Wer gerne geführt durch die Festungsanlage gehen möchte, sollte sich spätestens hier mit Hilfe des QR-Codes (hängt direkt am Eingang) den Audioguide herunter laden. Hier erhält man gut aufgearbeitete Informationen rund um das Castillo.
Uns zog es zunächst auf die doppelten Festungsmauern, die an einigen Stellen begehbar sind und zu Aussichtsplattformen führen. Früher liefen hier die Wachsoldaten über die Mauern, heute sind es Touristen, die die traumhafte Aussicht genießen.
Was für eine wunderbare Aussicht auf die Stadt! Da gibt es den Blick ins Landesinnere und die im Hinterland liegenden Bergen. Auf der anderen Seite guckt man in Richtung Hafen, Uferpromenade und die Costa del Sol. Ja und sogar der Blick von oben in die Stierkampfarena von Málaga ist möglich.
Bei guter Wetterlage kann man angeblich von der Aussichtsplattform die Ausläufer des Rifs-Gebirges in Marroko und die Meerenge von Gibraltar sehen. Ich habe die Aussicht sehr genossen, ist es doch einer der besten Aussichtspunkte der Stadt.
Anschließend zog es uns in die Innenhöfe. Hier wachsen heute Kiefern und Zypressen, sind Wege zum Spazierengehen angelegt und auf Bänken kann man etwas Erholung finden.
Ein kleines Café lädt zu einer Pause bei Getränken und Snacks ein. In der Anlage gibt es noch einige wenige Überreste der Vergangenheit zu entdecken, es lohnt sich hier auf jeden Fall dem Audioguide zu lauschen. Alleine wird man diese Punkte nur schwer entdecken, da die Beschilderung doch recht unauffällig ist.
Adresse:
Cam. Gibralfaro, 11,
29016 Málaga, Spanien
Öffnungszeiten:
April-Oktober
täglich 9-20 Uhr
November-März
täglich 9-18 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 3,50€
Erwachsene Kombiticket: Alcazaba & Gibralfaro: 5,50 €
(Dieses Ticket ist an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nutzbar)
Freier Eintritt jeden Sonntag nach 14 Uhr und mit dem Málaga Pass.
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