In Brandenburg befindet sich das kleine Städtchen Beelitz. Hier findet man die Beelitz Heilstätten, eine denkmalgeschützte Anlage, die zwischen 1898 und 1930 errichtet wurde.
Auf einer Gesamtfläche von etwa 200 ha entstanden hier etwa 60 Gebäude für die Beelitz Heilstätten. Nördlich der Bahnlinie wurden die Lungenheilstätten erbaut, südlich entstanden Sanatorien zur Behandlung von nicht ansteckenden Krankheiten.
Die Gebäude waren nach Geschlechtern getrennt, westlich der Hauptstraße die Frauen und östlich die Männer.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude der Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten genutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden, die zum Teil schwer beschädigten Gebäude, von der Roten Armee übernommen. Hier entstand das größte Militärhospital der sowjetischen Armee im Ausland. 1994 wurde das Krankenhaus geschlossen.
Inzwischen sind einige Gebäude saniert worden. Man findet hier eine neurologische Rehabilitationsklinik, ein Parkinson-Fachkrankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder.
Leider ist durch die Insolvenz der Eigentümergesellschaft im Jahr 2001 die Sanierung nicht mehr weiter durchgeführt worden.
Heute bietet sich abseits der Straße ein unwirkliches, geheimnisvolles Bild. Verfallende Häuser, verwilderter Garten und fast vergessene Spuren der Vergangenheit.
Wir sind auf eigene Faust durch das Gelände gezogen und haben wirklich tolle Eindrücke sammeln können.
In die Gebäude haben wir uns nicht gewagt, sie sahen zum Teil wirklich sehr baufällig aus. Aber durch einige tieferen Fenster konnte man zum Beispiel gut die Fliesen in den Räumen sehen,die einen typischen Krankenhauscharme verbreiteten.
Sehr schade, dass die Bausubstanz so zerstört ist. Hoffentlich werden die Gebäude irgendwann wieder komplett saniert.
Unser Besuch in den Beelitzer Heilstätten fand zu einer Zeit statt, in der das Betreten der Gebäude untersagt war. Inzwischen werden offizielle Führungen durch die Heilstätten und die Gebäude angeboten. Ina von Genussbummler hat an einer Fototour durch die Gebäude teilgenommen und berichtet auf ihrem Blog darüber.
Helma Grimm
Einen umfassenden Eindruck des Geländes erhält man durch einen Gang über den Baumwipfelpfad. Dieser ist auch mit einem Fahrstuhl erreichbar und für Rollstühle geeignet.
Ein Besuch lohnt sich! Parkplatz ist vorhanden.