Mit dem Fahrrad kann man wunderschön die Umgebung von Schwerin erkunden. Unsere Fahrt führte uns die knapp 15 Kilometer lange Strecke zum Schloss Wiligrad am Schweriner See.
Unser Weg führte uns entlang des Pfaffenteiches. Hier kann man am Südufer an der Treppe einen wunderschönen Blick über den See werfen und die Drachenskulptur Nandolino entdecken. Die Holzskulptur stammt von dem Künstler Nando Kallweit und steht in Verbindung mit den Drachenbootrennen, die auf dem Pfaffenteich stattfinden.
Fährt man etwas weiter, hat man einen wunderschönen Blick über den See auf den Schweriner Dom St.Marien und St.Johannis.
Danach fuhren wir mit den Fahrrädern am Ziegelsee entlang. Hier kann man weite Strecken direkt am Ufer entlang radeln. Besonders schön der Blick zum Hotel Speicher am Ziegelsee, in dem ich eine erholsame Nacht verbringen konnte.
Eine Weile folgten wir der viel befahrenden Hauptstraße mit dem Ziel, einen kurzen Zwischenstopp auf dem Hof Medewege einzulegen. Hier am Rande Schwerins befindet sich ein Bio-Bauernhof mit Hofladen und Hofcafé. Wir sind ein wenig auf dem großzügigen Gelände unterwegs gewesen und haben die Ruhe und entspannte Atmosphäre genossen.
Die Fahrradtour ging weiter zum Schloss Wiligrad am Steilufer des Schweriner Sees.
Schloss Wiligrad – sehr kurzer geschichtlicher Einblick
Nach einer kulinarischen Pause im Gartencafé Wiligrad, wurden wir durch die schöne Schlossanlage geführt.
Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg ließ 1896 – 1998 das Schloss Wiligrad erbauen. Bis 1945 blieb es in herzoglichem Besitz und beherbergte im Laufe seiner Geschichte viele Adlige und Staatsmänner. So weilte zum Beispiel 1904 die Kaiserin hier und der Kronprinz Wilhelm zu Preußen gab im Schloss seine Verlobung mit Cecilie von Mecklenburg-Schwerin bekannt.
1920 verstarb Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg in Wiligrad. Nur ein Jahr später eröffnete man in den unteren Räumen des Schlosses ein Museum, die herzogliche Familie bewohnte weiterhin das Schloss. Andere Gebäudekomplexe des Schlosses wurden später zum Beispiel von der Bauernhochschule genutzt.
Ab 1947 war das Schloss Wiligrad Sitz der Landesparteischule des SED und später Sitz der Volkspolizei Schwerin.
Nach der Wende übernahm 1991 das Land Mecklenburg-Vorpommern die Verwaltung des Schlosses.
Schloss Wiligrad
Das Schloss Wiligrad ist ein zweiflügliges Schloss, mit einem Treppenturm. Es gleicht von der Baustruktur den Bauprinzipien englischer Herrenhäuser, mit einer Trennung von Herrschafts- und Wirtschaftsflügel.
Was ich sehr interessant fand, dass der Herzog schon beim Bau der zusätzlichen Gebäude, wie Waschhaus und Maschinenhaus darauf achtete, dass seine Bediensteten nicht durch den Garten laufen mussten. Er ließ unterirdische Gänge anlegen, die genutzt werden mussten.
Die Gebäude des Schlosses hat man damals unterschiedlich gestaltet. Die Wirtschaftsgebäude und der Wirtschaftsflügel sind im Backstein-Stil erbaut worden, der Herrschaftsflügel weist einen Terrakotta-Stil auf.
Wir konnten auch einen Blick in das Erdgeschoss des Schlosses werfen, hier finden heute Ausstellungen statt. In der Eingangshalle führt eine große repräsentative Treppe in das Obergeschoss. Beeindruckt hat mich der Blick aus einem der Räume auf den Schweriner See.
Bummeln im Schlossgarten
Besonders schön ist der Schlossgarten, der sich rund um das Schloss erstreckt. 1930 zählte er zu den drei schönsten Parkanlagen in Mecklenburg-Vorpommern und war für die Rhododendren weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
2014 gestaltete man den Landschaftsgarten neu und versuchte sich an alte Strukturen zu halten. Altlasten wie Bunkeranlagen entfernt man und legte das Wegenetz möglichst getreu der alten Vorgaben an. Auch Rhododendren pflanzte man wieder an. Heute findet man etwa 13 verschiedene Arten im Schlosspark.
Der Schlossgarten ist wunderschön. Hier kann man an seltenen Bäumen und schönen Blumen vorbei bummeln, die Ruhe und den Blick auf das schöne Schloss genießen. An einigen Stellen ist der Blick auf den Schweriner See einfach wunderschön!
Nicht verpassen sollte man den Besuch der Elisabeth-Quelle, die sich am Steilufer unterhalb des Schlosses befindet. Hier hat man 2014 eine Quelle entdeckt, die heute aus einem Hahn in einer gemauerten Nische sprudelt. Das Wasser ist klar und rein, man kann es gut trinken.
Adresse:
Wiligrader Str. 17,
19069 Lübstorf
Öffnungszeiten (Schloss):
Dienstag – Sonntag: 10-18 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittspreise (Schloss):
Erwachsene 3,50€
Der Garten kann kostenfrei besucht werden.
Offenlegung: Der Besuch des Schlosses und der Parkanlage war Teil einer Bloggerreise in Mecklenburg-Vorpommern. Der Bericht entspricht ausschließlich meiner eigenen Meinung und ist unabhängig zur Reise entstanden.
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