Der Baumwipfelpfad in Heringsdorf ist mit Sicherheit eins der höchsten Ausflugsziele auf Usedom. Hier erleben Besucher jedes Alters einen unverwechselbaren Blick auf die Region.
Lust darauf Usedom mal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben? Dann ist der Besuch auf dem Baumwipfelpfad Usedom genau der richtige Ort. Wir waren kurz vor Sonnenuntergang im Winter dort. Es war zwar recht kalt, aber ein unvergessliches Erlebnis.

Vom Parkplatz, der außerhalb der Saison sehr leer war, ging es in das Eingangsgebäude. Hier befindet sich nicht nur ein kleines Restaurant und der Shop, sondern auch die Kasse für den Ticketkauf. Es besteht die Möglichkeit die Eintrittskarte direkt vor Ort zu erwerben, man kann aber auch vorab sein Ticket online kaufen.
Schnell ging es durch das Drehkreuz und dann konnten wir entscheiden: Fahrstuhl oder Treppen. Es geht die ersten Meter hinauf zum Start- und später auch Endpunkt des Pfades. Uns war kalt, also ging es die Treppen hinauf und oben angekommen war uns schon wärmer.

Der Pfad
Von nun an ging es stufenlos über den hölzernen Pfad bis zum Aussichtsturm. Der Pfad befindet sich in etwa 23 Metern Höhe und ist ohne den Turm mitzuzählen etwa 780 Meter lang. Sehr schön finde ich, dass er fast vollständig aus Holz besteht und sich so fast nahtlos in die Umgebung einfügt.

Umgebung ist genau das richtige Stichwort. Der Pfad führt auf der jetzigen Höhe der Baumkronen entlang. Im Winter war das recht spannend, da kein Laub die Sicht behinderte. So konnten wir nicht nur gut auf den Boden schauen, sondern auch in die Baumkronen blicken. Dabei entdeckten wir zum Beispiel ein etwas zugeschneites Vogelnest, dass vielleicht im Frühling wieder neue Bewohner aufnimmt.

Lern- und Erlebnisstationen nicht nur für Kinder
Wie wir es bei anderen Baumwipfelpfaden zum Beispiel in Tschechien, Bad Wildbad und im Naturschutzgebiet Wartburg-Hainich erlebt haben, versuchen die Anbieter den Weg zum Aussichtsturm etwas spannender zu gestalten.
Es gibt zum Beispiel Tafeln, auf denen wissenswertes rund um die regionale Flora und Fauna steht. Ein bißchen Geschichte und Geografie über Usedom ist auch dabei. Ich mag es sehr diese Tafeln zu lesen und erfahre dabei oft etwas Neues.

Besonders viel Spaß machen mir immer die kleinen Bewegungsangebote. In luftiger Höhe können nicht nur Kinder balancieren oder über wackelige Elemente laufen.


Es geht auf den Aussichtsturm
Der Pfad erreicht schließlich den Aussichtsturm. Der vierckige Turm hat eine Höhe von 33 Metern. Im Inneren führt eine Rampe mit einer maximalen Steigung von 6% nach oben. Immer im Viereck herum, jede Runde hat eine Länge von 96 Metern, erreichen wir nach 565 Metern den höchsten Punkt des Turms.


Schon während des Anstiegs eröffnet sich vor uns ein wunderbarer Ausblick und mit jedem Höhenmeter können wir mehr von Usedom entdecken. Oben angekommen befinden wir uns 75 Meter über dem Meeresspiegel und in alle vier Himmelsrichtungen ist der Blick unverbaut und einmalig. Über weite Waldflächen blicken wir in Richtung Achterland. Hier erwartete uns trotz Bewölkung der Sonnenuntergang.

Es war zwar nur ein dünner gelb-oranger Streifen zu sehen – es war trotzdem wunderschön und wäre es nicht Januar und kalt gewesen, hätte ich es sogar als romantisch beschrieben. Der Blick über Heringsdorf und die etwas entfernter liegenden Kaiserbäder Ahlbeck und Bansin gefiel mir auch. Das Highlight war aber der Blick über die Ostsee. Was für eine Aussicht, die bei mir ein Gefühl von Urlaub und Fernweh ausgelöst hat.




Wacklig über das Netz
Die Aussichtsplattform des Turms ist, wenn man es genau nimmt keine Plattform. Eigentlich sind es vier Wege, die um ein riesiges Netz verlaufen. In der Mitte des Turms, mit freier Sicht bis zum Boden, ist ein 50m2 großes Netz gespannt. Dieses darf man betreten! Mit etwas mulmigem Gefühl habe ich das ausprobiert. Das Netz ist nicht vollkommen starr gespannt und sind noch andere Personen mit auf dem Netz wackelt es. Sehr zum Spaß anderer Besucher versuchte ich vorsichtig einmal das Netz zu überqueren. Gut dass die Löcher recht klein sind – aber ehrlich gesagt, die Kinder waren beweglicher unterwegs und hatten eindeutig mehr Spaß als ich.

Nach einer Weile machten wir uns wieder auf den Weg und verließen den Turm. Unser Weg führte uns weiter auf dem Pfad entlang, der schließlich wieder am Treppenhaus und Fahrstuhl endete.
Winter-Highlight
Der Baumwipfelpfad Usedom bietet seinen Besuchern im Winter ein ganz besonderes Highlight. Mit dem Einsetzen der Dämmerung wird der Pfad und der Aussichtsturm wunderschön beleuchtet. Mir hat die Beleuchtung im Turm besonders gut gefallen. Die Kinder, die wir beobachten konnten fanden die beleuchteten Tierfiguren besonders schön.

Spaß für Kinder
Für Kinder bietet der Baumwipfelpfad Usedom eine Comic-Ralley an. Bevor man seinen Besuch beginnt, kann man im Shop ein kleines Aufgabenheft für 2,50€ kaufen.

Während des Besuches passiert man verschiedene Aufgabentafeln. Die Lösungen der Aufgaben trägt man in seinem Heft ein. Hat man alle Aufgaben möglichst richtig erledigt und gibt am Ende des Besuches das Heft im Shop ab, erhalten die Kinder eine kleine Überraschung.
Lohnt sich der Besuch im Baumwipfelpfad Usedom?
Wir finden, der Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit und vor allem auch mehrfach. Im Winter hatten wir ein einmaliges Erlebnis und im Sommer wäre der Blick über Usedom bestimmt wieder ein vollkommen neuer Eindruck. Wir kommen bestimmt wieder!

Besucherinformationen
Adresse
Am Bahnhof 12,
17424 Heringsdorf
Anreisemöglichkeiten
zu Fuß
Aus den Kaiserbädern und der näheren Umgebung erreicht man den Baumwipfelpfad am besten zu Fuß.
• Von der Promenade in Heringsdorf über den Damenbadweg, die Delbrück- und Friedenstraße bis zur Hauptstraße.
• Dort weiter in Richtung Bahnhof Heringsdorf.
• Auf dem Bahnhofsvorplatz kann man den Eingangsbereich des Baumwipfelpfads sehen.
mit dem Fahrrad
Der Weg mit dem Fahrrad führt bis zum Bahnhof Heringsdorf.
Am Baumwipfelpfad stehen zahlreiche Fahrradständer kostenlos zur Verfügung.
mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Baumwipfelpfad Usedom befindet sich am Bahnhof Heringsdorf. Hier halten verschiedene Buslinien und die Bahn.
Die auf der Insel Usedom verkehrenden Regionalbahnen halten alle am Bahnhof Seebad Heringsdorf. Aus Swinemünde/Świnoujście fährt die Bahn ab der Haltestelle Świnoujście Centrum direkt zum Bahnhof Seebad Heringsdorf.
Die Regionalbuslinien Linien 281, 284, 285 und 286 halten am Bahnhof Heringsdorf.
Die Kaiserbäderlinie 290/291 hält ebenfalls am Heringsdorfer Bahnhof.
Mit der Bimmelbahn/Ausflugsbahn
Innerhalb der Städte Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin und aus Swinemünde/Świnoujście kommend fahren Ausflugsbahnen. In Heringsdorf halten alle Bahnen am Hotel Kaiserhof, der etwa 900 Meter vom Baumwipfelpfad entfernt liegt.
Mit dem Auto
Die Anfahrt mit Auto ist ebenfalls möglich. Am besten bis zum Bahnhof Heringsdorf fahren. Und von dort die wenigen Meter zu Fuß gehen.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten variieren nach Jahreszeit. Bitte auf der Webseite des Anbieters die aktuellen Zeiten nachsehen.
Eintrittspreise
Erwachsene: 13,50€
Er werden Ermäßigungen angeboten.
Die Karten kann man vorab online kaufen.
Parken
Am Bahnhof Heringsdorf gibt es einen kleinen öffentlicher Parkplatz (gebührenpflichtig). Dieser ist in der Hauptsaison immer sehr gut besucht.
Es gibt in der Nähe zwei gebührenpflichtige Parkhäuser:
Parkhaus Heringsdorf
- Anschrift: Bülowstr. 8, 17424 Heringsdorf
- 500 m zu Fuß entlang der Hauptstraße in Richtung Ahlbeck
Parkhaus OstseeTherme Usedom
- Anschrift: Lindenstr. 60, 17419 Ahlbeck
- 850 m zu Fuß entlang der Hauptstraße in Richtung Heringsdorf
- Parktickets an der Kasse der Therme bezahlen
Barrierefreiheit
Der Baumwipfelpfad Usedom ist rollstuhlgerecht und für Familien mit Kinderwagen geeignet.
Rollstühle und Rollatoren können nach telefonischer Voranmeldung unter +49 38378 / 48 82-0 kostenlos ausgeliehen werden.
Eine behindertengerechte Toilette ist vorhanden.
Gut zu wissen
Der Baumwipfelpfad Usedom ist ein Baumkronenpfad, der sich im Kurort Heringsdorf auf der Insel Usedom in Deutschland befindet. Er bietet Besuchern die Möglichkeit, das Blätterdach des Waldes zu erkunden und Ausblicke auf die Umgebung zu genießen.
Eintrittskarten können direkt vor Ort an der Kasse oder vorab online erworben werden.
Ja, der Baumwipfelpfad Usedom ist so konzipiert, dass er für alle Besucher zugänglich ist. Mit einer maximale Steigung von 6% ist es möglich mit Rollstühlen und Kinderwagen den Weg zu bewältigen. Eingerichtete Ruhebereiche machen Pausen möglich. Die Aussichtsplattform des Turms ist über eine spiralförmige Holzrampe erreichbar, die einen allmählichen Aufstieg ermöglicht.
Die Anlage ist bei Regen geöffnet. Bei Schneefall wird der Pfad geräumt und ist begehbar.
Bei Gewitter, Hagel, Sturm und Eis kann es vorkommen, dass der Pfad aus Sicherheitsgründen geschlossen wird. Dieses wird dann auf der Webseite veröffentlicht.
Die Futterkrippe ist ein Restaurant im Eingangsbereich des Baumwipfelpfades.
Vom Aussichtsturm aus können Besucher beeindruckende Ausblicke genießen auf:
Buchen- und Kiefernwälder
Seebrücke von Heringsdorf
Strand und die Ostsee
Hunde bzw. Tiere aller Art sind auf dem Pfad leider nicht erlaubt. Eine Ausnahme besteht nur für medizinisch notwendige Assistenzhunde.
Kinder unter 14 Jahren müssen von einer erwachsene Person begleitet werden.
Der Baumwipfelpfad Usedom bietet verschiedene Bildungselemente an. Entlang des Pfades sind Informationstafeln angebracht, die Details über die lokale Flora und Fauna liefern.
Es gibt zwei Abenteuerstationen, an denen Besucher mit Schaukelelementen interagieren und ihre Höhentauglichkeit testen können
Die Dauer des Besuchs kann je nach individuellem Tempo und der Zeit, die an jeder Station verbracht wird, variieren. Besucher sollten etwa 1-2 Stunden einplanen, um den 785 Meter langen Weg und den Aussichtsturm vollständig zu erleben.
Fotografieren ist für private Zwecke erlaubt. Überflüge sowie Aufnahmen mit Drohnen sind aber verboten.
Der Besuch auf dem Baumwipfelpfad Usedom war Teil einer Recherchereise mit Usedom Tourismus.
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