Bari liegt am Meer und so gehört ein Spaziergang am Meer entlang der Strandpromenade von Bari bei einem Aufenthalt in der Stadt einfach dazu.
Die Altstadt von Bari liegt auf einer Halbinsel, dessen Spitze eine Art „Grenze“ darstellt. Geht man nach Osten gelangt man an die Strandpromenade von Bari(Lungomare) und geht man nach Westen, läuft man vorbei an den Hafenanlagen. Unsere Entdeckungstour begann im Hafen von Bari.
Faro Borbonico
Um in die Hafenanlage zu gelangen, muss man an einem kleinen Häuschen mit Wachpersonal vorbei. Hier fahren auch die Autos zu den Fähren auf das Gelände, Fußgänger gehen fast überhaupt nicht dort hinein. Auf unsere Frage, ob man zum Leuchtturm laufen könnte, wurde heftig diskutiert und dann entschieden, wir könnten hinlaufen. Nach 500 Metern erreichten wir den Fuß des Molo Borbonico: er teilt die Biegung des Meeres in zwei Becken, die Darsena di Ponente und die Darsena di Levante. Der Leuchtturm steht am Ende des Molo Borbonico.
Der kleine steinerne Leuchtturm im Hafen von Bari stammt aus dem 19.Jahrhundert, genauer seit 1887. Vorher stand dort nur ein mobiles Gerät. Das Licht war allerdings nicht ausreichend und ein Handelsschiff lief auf einem Felsen auf Grund. Der neue Turm wurde etwas höher erbaut und hatte zunächst eine Acetylenlamp. Er besteht aus einem Sockel aus geschwungenen weißen Steinblöcken, die von einigen Fenstern unterbrochen werden. Der Leuchtturm wird von einer Glaskuppel mit einer Aluminiumabdeckung und einem weißen Geländer gekrönt.
Es gibt oder gab, so habe ich gelesen, wohl die Möglichkeit im Rahmen einer Führung den Turm auch von innen zu besichtigen.
Ursprünglich stand der Leuchtturm direkt am Wasser, die Verlängerung der Kaianlage erfolgte erst später. Vor dem Leuchtturm steht heute noch ein Poller aus dem 19.Jahrhundert, an dem einst Schiffe angelegt haben.
Täglich fahren unzählige Schiffe an dem Turm vorbei und bis heute weist sein rotes Licht den Kapitänen den Weg in den Hafen der Stadt.
An der Küste von Bari unterwegs nach Westen
Der Fußweg in westliche Richtung führt am Zaun des Hafens und der Hauptstraße entlang. Ehrlich gesagt ist der Weg weniger schön und zwischendurch wollten wir schon mehrfach umdrehen, wenn wir nicht das Ziel, den großen Leuchtturm der Stadt genauer sehen zu wollen, gehabt hätten.
Der Turm befindet sich auf der Halbinsel San Cataldo .
Faro di San Cataldo
An der Molo San Cataldo auf der Westseite des Hafens steht der große Faro di San Cataldo.
Erbaut wurde der Turm 1869. Er ist achteckig und 62 Meter hoch. An der Spitze befindet sich ein zweistöckiges Wärterhäuschen mit einem Balkon und einer Laterne. Hier musste der Leuchtturmwärter früher 380 Stufen hinauf steigen. Zur Seeseite zeigen sechs Fenster. Das Licht des Leuchtturms scheint 66 Meter über dem Meeresspiegel. Innerhalb von 20 Sekunden sendet es drei weiße Blitze, die noch in einer Entfernung von über 40 Kilometern gesehen werden können. Heute wird der Turm vollautomatisch betrieben.
Fakt am Rande: Der Faro di San Cataldo soll der 24. höchste „traditionelle Leuchtturm“ (was immer das bedeutet) der Welt sein.
Geht man am Leuchtturm vorbei, kommt man wieder direkt zum Meer. Wir konnten Ruderboote aus den nahgelegenen Vereinen beim Training beobachten. Leider war es noch keine Essenszeit, die Restaurants direkt am Wasser waren noch geschlossen.
Eher zufällig zog es uns noch etwas weiter zu einem imposanten Tor. Dahinter erstreckte sich das Gelände Fiera del Levante, ein Messe- und Veranstaltungsgelände.
Dort befinden sich nicht nur zahlreiche Ausstellungsgebäude, sondern auch das Planetarium von Bari. An einem zentralen Platz mit einem imposanten Springbrunnen befindet sich die Brauerei Birrifico Bari, in der wir ein hervorragendes Bier trinken konnten.
Auf der Strandpromenade von Bari
Geht man auf der spitzen Halbinsel, auf der Baris Altstadt liegt nach Osten, geht man auf einer der schönsten Strandpromenaden Italiens und einer der längsten Uferpromenaden in Europa entlang. Die Lungomare Imperatore Augusto ist in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts entstanden und zählt zu Baris Sehenswürdigkeiten.
Wir haben unseren Spaziergang entlang des Meeres an der Mauer zum Hafen begonnen. Nach etwa 3 Kilometern erreicht man dann den Strand Pane e Pomodore (Brot und Tomaten). An sonnigen Tagen ist es trotz der Meeresbriese auf dem Weg kaum auszuhalten. Schatten ist hier sehr selten. Traumhaft schön fand ich unseren Spaziergang während eines Sturms. Nicht nur der Wind pfiff uns um die Nasen, auch das Meer klatschte an der ein oder anderen Stelle kräftig an die Befestigungsmauern und so musste man ab und zu aufpassen nicht nass zu werden.
Unterwegs kommt man natürlich auch an dem ein oder anderen interessanten Ort und einigen schönen Aussichtspunkten vorbei.
Es gibt am Hafen zwei Fischereimärkte. Der erste war eher enttäuschend. Alles war verschlossen und es sah auch nicht danach aus, dass dort noch etwas verkauft wird. Allerdings konnte man über eine Treppe auf das Gebäude gehen und hatte von dort eine schönen Blick auf die Stadt.
Der zweite Fischereimarkt an der Molo San Nicola, direkt an der Strandpromenade von Bari, ist sehr klein. Hier verkaufen die Fischer, die mit ihren kleinen Booten unterwegs waren, ihre Waren. Vom Seeigel (ich wusste nicht mal, dass man diese essen kann) bis zum Tintenfisch reichte das Angebot.
Ein Fakt am Rand: Die Straßenlaternen an der Strandpromenade von Bari sind wunderschön. Es gibt 197 Laternen, die am Abend die Meeresküste in ein einzigartiges Licht tauchen.
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