Was kann man in Rotterdam besichtigen? Als erstes fallen einem da eine Besuch in der Markthalle, bei den Kubushäuser oder auf dem Euromast ein. Klar eine Hafenrundfahrt ist auch schon fast Pflicht, wenn man in einer so großen Hafenstadt ist. Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten und einen kleinen Teil davon möchten wir Euch gerne vorstellen.
Zentrale Bibliothek Rotterdam
Wir laufen an einem Bau vorbei, der von dem Anblick großer gelber Rohre an der Fassade dominiert wird. Die Rohre der Klimaanlage erinnern etwas an das Centre Pompidou in Paris.
Über sechs Stockwerke erstreckt sich ein eher hässlicher Bau, in dem sich die Zentrale Bibliothek von Rotterdam verbergen soll. Wir sind etwas unsicher, ob das überhaupt stimmt und betreten das Gebäude.
Wir kommen in ein Gebäude, dass sich nach oben öffnet. Rolltreppen verbinden die terrassenförmig angeordneten Etagen miteinander. So ein bißchen erinnert mich diese unübersichtliche Anordnung der Rolltreppen an das Treppenhaus bei Harry Potter, in dem die Treppen ständig ihre Standorte verändern. Wer hier nach oben möchte, muss sich auch erst einmal seinen Weg suchen.
Auffällig sind die vielen Leuchten, die dem offenen Raumkonzept etwas besonderes geben.
Wir fahren nach oben und werfen einen Blick auf die Büchersammlung, die etwa 400.000 Exemplare enthält. Zusätzlich findet man hier eine der größten CD- und Schallplatten-Bibliotheken von ganz Europa und die größte Sammlung der Werke von Erasmus (berühmter holländischen Renaissance-Humanisten und Theologe).
Es gibt ein Café und jede Menge Terminals, an denen man ins Internet gehen kann. Als wir dort waren gab es auch einen großen Bereich, in dem ältere Bücher für wenig Geld verkauft wurden. Hier standen die Besucher und blätterten begeistert in den Büchern.
Schade, dass ich kein niederländisch kann, hier könnte ich mich stundenlang aufhalten und in Büchern blättern und lesen.
Adresse:
Hoogstraat 110
3011 PV Rotterdam
Öffnungszeiten:
Montag: 13-20 Uhr
Dienstag – Freitag: 10-20 Uhr
Samstag: 10-17 Uhr
Sonntag: 13-17 Uhr
Erasmusbrücke
Die Erasmusbrücke gilt als ein Wahrzeichen und sehr beliebtes Fotomotiv in Rotterdam. Sie verbindet das Zentrum von Rotterdam mit dem Stadtteil Kop van Zuid.
Die 802 Meter lange Schrägseilbrücke überspannt die Neue Maas (Nieuwe Maas) und kann von Fahrzeugen, Straßenbahnen, Fußgängern und Fahrradfahrern genutzt werden. Beeindruckend ist der 139 Meter hohe und leicht angewinkelte Pylon der Brücke. Er wurde mit Hilfe eines Schwimmkrans errichtet und seine Form verhalf der Brücke zu dem Spitznamen „Schwan“. Von ihm aus verlaufen 40 Stahlseile zur Fahrbahnkonstruktion der Brücke und geben der Brücke eine interessante Optik.
Wir sind zu Fuß über die Brücke gelaufen. Es ist schon ein toller Blick über die Neue Maas, den man von hieraus bekommt. Mir hat besonders der Blick in Richtung Kop van Zuid gefallen – die riesigen Neubauten im modernsten Design sind schon beeindruckend.
Unterhalb der Brücken beginnen die Hafenrundfahrten, es ist ein ständiges Kommen und Gehen von Schiffen zu beobachten.
Hotel New York
Direkt auf einer kleinen Landspitze in Kop van Zuid an der Nieuwe Maas liegt das Hotel New York.
Das Gebäude stammt aus den Jahren 1901-1917 und passt heute optisch eigentlich nicht mehr so wirklich in das moderne Neubaugebiet, das rund herum entsteht. Aber genau das macht den Charme des Gebäudes aus. Früher muss es schon beeindruckend gewesen sein, wenn man mit einem Schiff die Nieuwe Maas herunter fuhr und an diesem wunderschönen Gebäude, das als Hauptgebäude der Holland Amerika Lijn (HAL) genutzt wurde, vorbei kam.
Die Holland Amerika Lijn war für den Schiffsverkehr zwischen Holland und Amerika zuständig. Viele Auswanderer verließen mit den Schiffen das Land und warteten hier auf ihre Abreise. 1971 fuhr das letzte Schiff von Rotterdam mit seinen Passagieren ab.
Nachdem die HAL ihren Hauptsitz verlegt hatte, stand das Gebäude eine zeitlang leer. 1993 eröffnet dann schließlich das Luxushotel, das damals noch völlig alleine auf der kleinen Halbinsel stand. Mit dem Erfolg des Hotels wurde das Land für Investoren interessanter und so entwickelte sich das Gelände um das Hotel nach und nach.
Das Hotel verfügt über 72 Zimmer, zwei davon sollen in den kleinen Türmen liegen. Es gibt Konferenzräume und ein großes Restaurant. Es wird vom Hotel aus ein Wassertaxi Service angeboten, der in das gesamte Stadtgebiet fährt.
Fenix Food Factory
Direkt gegenüber des Hotel New Yorks,über eine Brücke erreichbar, befindet sich die Fenix Food Factory. Diese alternative Markthalle haben wir gleich zweimal besucht und die Stimmung hier genossen.
In einer Lagerhalle hat sich eine etwas andere Szene angesiedelt, als in der großen durchgestylten Markthalle in Rotterdam. Hier kann man im Sommer toll in der Sonne sitzen und gutes Essen und Getränke genießen.
Besonders für Bierliebhaber lohnt sich der Besuch in der Fenix Food Factory. Hier braut die Kaapse Brouwers super süffiges und geschmacklich sehr ansprechendes Bier. Das Angebot wechselt je nach Fassanstich und Jahreszeit.
Es gibt natürlich auch etwas zu Essen in der Fenix Food Factory. Es wurde frisch gegrillt, es gab frisches Brot, Käse- und Wurstplatten …
Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, hatten aber leider vorher vergessen auf die Öffnungszeiten zu achten. Das Bier gab es etwas länger, aber die Essensstände schlossen sehr pünktlich und wir waren leider noch hungrig.
Adresse:
Veerlaan 19D
3072 AN Rotterdam
Öffnungszeiten:
Dienstag – Donnerstag: 10-19 Uhr
Freitag: 10-20 Uhr
Samstag: 10-18 Uhr
Sonntag: 12-18 Uhr
Montag geschlossen
Museumshafen
Der Museumshafen liegt direkt am Maritimen Museum in Rotterdam.
Wir sind eigentlich eher zufällig bei einem Spaziergang an dem Hafenbecken vorbei gekommen. Was für ein glücklicher Zufall. Das Gelände kann man ohne Eintritt besichtigen und jede Menge interessanter Schiffe entdecken. Hier stehen auch alte Krananlagen.
Het Witte Huis
Das Witte Huis oder auch Weiße Haus in Rotterdam ist ein 1898 entstandenes Hochhaus in Rotterdam und gilt als erstes Hochhaus in Europa.
Für damalige Zeiten ein Bau mit einer enormen Höhe – das Haus ist 43 Meter hoch und hat 10 Stockwerke. Beachtlich ist die statische Leistung, die hinter diesem Bau steckt. Der Boden an dieser Stelle ist extrem weich. Es wurden 1000 Pfähle in den Boden getrieben, die das Gewicht des Hauses tragen.
Die Fassade besteht aus weiß glasierten Ziegelsteinen und lässt das Gebäude noch heute wunderschön in der Sonne glänzen.
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