Stettin ist eine interessante und aufregende Stadt, die man nicht an einem Wochenende vollkommen entdecken kann. Wer gerne einen Blick auf die Stadt werfen möchte, sollte die Aussichtspunkte in Stettin besuchen.
Wir haben einen Aussichtspunkt besucht, der einen tollen Panoramablick auf die Stadt ermöglicht und sind zu zwei Aussichtspunkten mit einem guten Überblick auf die nähere Umgebung gefahren.
Aussichtspunkte in Stettin mit gutem Überblick
Die Aussichtspunkte in Stettin mit Überblick führen hoch hinauf – in beiden Fällen sogar mit Hilfe eines Fahrstuhls!
Jakobskathedrale
Die Stettiner Jakobskathedrale ist einer der größten Kirchen Pommerns. Der Backsteinbau steht nicht weit vom Stettiner Hauptbahnhof entfernt.
Die imposante Kirche ist in mehreren Etappen in der Zeit vom 13. – 15. Jahrhundert errichtet worden. Um 1237 bestimmte Herzog Barnim I., dass die damals noch Jacobikirche heißende Kirche, von den in Stettin lebenden Deutschen genutzt werden sollte. Für die slawischen Bewohner sah er die Nutzung der Petrikirche vor.
Nach der Reformation nutzte die Pommersche Evangelische Gemeinde die Kirche. Seit 1945 ist die Kirche katholisch und Papst Johannes Paul II. erhob sie 1983 in den Rang einer Basilica minor. Seit dieser Zeit heißt die Kirche Jakobskathedrale.
Von außen betrachtet ist der Kirchenbau beeindrucken. Der Chor ist fast genauso groß wie das Langhaus und hat einen hohen Turm. Dieser Turm entstand 1456-1503 und hatte eine gotische Turmhaube. Als Stettin 1677 belagert wurde, zerstörte man diese Turmhaube und erst 1894 bekam der Kirchturm eine neue Spitze. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche große Schäden. Der Chor und der Turm, bis auf die Turmhaube, blieben aber unversehrt.
Die polnische katholische Kirche eignete sich 1945 die Kirchenruine an und setzte sie instand. Seit 1971 kann in der Kirche wieder ein Gottesdienst stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt war der Kirchturm allerdings noch nicht wieder vollständig Instand gesetzt. Erst 2007 bekam der Turm wieder einen neuen Helm aufgesetzt. Dieser ist der Turmspitze von 1677 nachempfunden und erreicht die stattliche Höhe von 110,18 Metern.
Aussichtspunkt Kirchturmspitze
Über einen kleinen Seiteneingang gelangt man zur Kasse für die Eintrittskarten in die Turmspitze. Von dort aus steigt man in einen Fahrstuhl, der einen in die 5. Etage auf 46,32 m hinauf fahrt. Dort geht man wenige Schritte zu einem zweiten Fahrstuhl, der dann weiter in die 6.Etage auf 56,18 m fährt. Es ist nicht möglich die Treppen hinauf zu steigen, diese dienen nur als Notausstieg.
Steigt man aus dem Fahrstuhl steht man in der Kirchturmspitze. Die Dachschrägen sind von einigen Fensterbändern unterbrochen und es fällt viel Licht in die Turmspitze. Man kann Dreiviertel des Turms umrunden und hat durch die Fenster einen tollen Blick über die Stadt. Für mich ein toller Blick, der uns die ersten Ausflugsziele in Stettin von oben zeigte.
Adresse:
Świętego Jakuba Apostoła 1,
70-543 Szczecin, Polen
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag: 10 – 18 h
Samstag – Sonntag: 10 – 19 h
Eintrittspreise:
Erwachsene: 15 zł
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Café 22 – Kuchenzeit mit Aussicht
Zu „den“ Aussichtspunkten in Stettin gehört der Besuch im Café 22 einfach dazu.
In dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Bürogebäude Pazim, befindet sich im 22.Stock das Café mit einem 360 Grad Rundblick auf die Stadt.
Man betritt das Gebäude und geht am Pförtner vorbei zu den Aufzügen. Über ein touchpad, dass in unserem Fall bereits bedient wurde, wählt man das gewünschte Stockwerk aus, in das man fahren möchte. Das Café befindet sich im 22.Stock!
Je nach Uhrzeit des Besuches sollte man einen Tisch reservieren. Besonders in den Abendstunden, wenn die Sonne langsam untergeht, kann es recht voll werden. Wir waren an einem regnerischen Tag, kurz nachdem das Café aufgemacht hatte dort. Es war sehr leer und uns wurde ein kleiner Tisch direkt am Fenster zugewiesen.
Auch wenn das Café laut Webseite das modeste Café in Stettin sein soll, muss ich ehrlich gesagt zugeben, die Innenausstattung könnte mehr Flair haben. Der Kuchen war wirklich einfach klasse und leider viel zu schnell aufgegessen!
Während unseres Besuches im Café 22 war die Aussicht eher bescheiden. Dicke Regenwolken hingen über der Stadt und es wirkte alles grau. Trotzdem finde ich den Blick einfach klasse. Da es recht leer war, konnte ich fast direkt an den Fenstern eine komplette Runde im Café drehen und die Stadt von oben entdecken. Super klasse fand ich, dass direkt an den Fenstern kleine Schilder Hinweise auf Sehenswürdigkeiten liefern.
Adresse
Plac Rodła 8
Stettin, Polen
22. Stock des Bürogebäudes Pazim
Panoramablick über die Oder
Ganz besondere Aussichtspunkte in Stettin befindet sich am Ufer der Oder. Geht man über die West-Oder Brücke von der Altstadt aus auf die andere Uferseite, kommt man auf den Stettiner Uferboulevard.
Wir sind zunächst an einem großen offenen Gelände vorbei gelaufen, auf dem am Abend vorher ein Konzert stattgefunden hatte. Während die Arbeiter die Bühne abbauten, konnten wir direkt am Ufer und den Hafenkränen entlang laufen und die Aussicht auf die Hakenterrassen genießen. Wer ganz bis zum Ende des Weges läuft, wird hier auch den Fotopunkt mit dem Stettiner Schriftzug entdecken. Von dort hat man dann auch einen kleinen Einblick in den Stettiner Hafen.
Wir sind den Weg am Ufer wieder zurück gelaufen, unter der West-Oder Brücke hindurch in Richtung Langebrücke. In diesem Teilabschnitt kann man gut das Schloss sehen. Hier befinden sich auch einige Restaurants, die in den Abendstunden öffnen.
Über die Langebrücke gelangt man dann wieder zurück auf die andere Oderseite.
Andy
Danke für die Ausarbeitung, ich werde einen der beiden Aussichtspunkte definitiv besuchen.
Susanne Jungbluth
Viel Spaß in Stettin!