Forchheim ist unter anderem für seinen Kellerwald bekannt. „Nauf auf die Keller“ hieß es auch für uns, als wir uns zu Fuß zum Forchheimer Kellerwald machten.
Vom Bahnhof aus läuft man etwa 30 Minuten, das Auto blieb stehen, denn wer auf den Keller geht, trinkt mit Sicherheit das ein oder andere Bier. Die Aussage „Nauf auf die Keller“ trifft es wirklich, denn der Kellerwald liegt auf einer Anhöhe am Rand der Stadt mitten im Wald.
Auf etwa 20.000 m² haben sich dicht an dicht über 20 verschiedene Bierkeller angesiedelt. Einige werden das ganze Jahr über betrieben, andere öffnen nur in der Bierkellersaison von April bis Oktober. Jeder Keller hat etwas einzigartiges. Sei es das eigene unverwechselbare Bier, leckeres fränkisches Essen oder die gemütliche Atmosphäre, in der man sich selber gerade wohl fühlt. Mir haben regelmäßige Kellerwaldbesucher erklärt, dass es Lieblingskeller gibt, die immer wieder aufgesucht werden und andere Keller bisher unbeachtet geblieben sind. Es ist aber auch nicht leicht sich zu entscheiden ….
Welche Keller gibt es im Forchheimer Kellerwald?
1. Nürnberger-Tor-Keller
Der Keller wird nur während des Anna-Festes geöffnet.
2. Birgit´s Schindlerkeller
Der Schindlerkeller gehört zu den Kellern, die das ganze Jahr über geöffnet haben.
3. Greif Keller
Der Greif Keller wird von einer Forchheimer Brauerei betrieben.
Öffnungszeiten:
April-September: Di-Fr ab 16 Uhr, Sa ab 15 Uhr, So/Feiertag ab 11 Uhr, Mo Ruhetag
November-März: Fr-Sa ab 16 Uhr, So/Feiertag ab 11 Uhr, Mo-Do Ruhetag
4. Schäffbräu Keller
Dieser Keller öffnet nur während des Anna-Festest und schenkt dann Bier der Weißenoher Klosterbrauerei aus.
5. Hebendanz Keller
Bei Hebendanz bekommt man von April – September Bier aus Forchheim. Ein helles leuchtendes Pils, dass sehr weich schmeckt. Ich finde es sehr süffig.
6. Mahrs Bräu Keller
Die Brauerei Mahrs habe ich bei meinem Besuch in Bamberg bereits kennen gelernt. Hier habe ich „a U“, ein ungespundetes, unfiltiertes Bier (5,2% Alkohol) mit Hefetrübung und einem runden malzbetontem Geschmack getrunken. Mir hat es sehr gut geschmeckt.
Der Keller öffnet nur während des Anna-Festes.
7. Fritz-Schneider-Keller
Dieser Keller bietet sein Bier nur während des Anna-Festes an.
8. Rappen Keller
Der Rappen Keller öffnet immer während der Sommermonate.
9. Winterbauerkeller
Immer abe Ende April öffnet dieser Keller und bietet in der Gaststätte und Feierscheune viel Platz zum Feiern.
10. Schaufel Keller
Das Bier der Brauerei Löwenbräu Buttenheim kann man immer am Donnerstag und Freitag von 17-22 Uhr im Schaufel Keller trinken.
11. Fässla Keller
Die Biere der Veldensteiner Brauerei können in diesem Keller während des Anna-Festes getrunken werden.
12. Kaiser Keller
Der Kaiser Keller öffnet immer zum Anna-Fest.
13. Brauwastl Keller
In diesem Keller kann der Besucher des Anna-Festes sein Bier trinken.
14. Schlössla Keller
Der Schlössla Keller bietet Bier der Brauerei Hebedanz an.
15. Glockenkeller
Diesen Keller haben wir bei unserem Besuch getestet. Mehr dazu erfährtim Verlauf dieses Berichtes.
16. Stäffala-Keller
Von Ende April bis Ende August (immer Donnerstag bis Sonntag) gibt es hier das Bier der Brauerei Veldensteiner.
17. Eichhornkeller
Im Eichhornkeller wird im Sommer das Bier eines Forchheimer Brauers angeboten. Von April bis September öffnet bei schönem Wetter der Keller immer von Mittwoch bis Freitag (16:00 – 22:00) und an den Wochenenden und Feiertagen (12:00 – 22:00) für die Besucher im Kellerwald von Forchheim.
18. Weiß-Tauben-Keller
Einer von den ältesten Bierkeller im Forchheimer Kellerwald mit rund 800 Sitzplätzen. Hier bekommt man das Bier der Brauerei Rittmayer ausgeschenkt.
19. Hofmann´s Keller
Während des Anna-Festes können die Besucher hier hier Bier genießen.
20. Schwanen-Keller
Der Keller öffnet während des Anna-Festes seine Türen.
21. Neder Keller
Beim Neder gibt es Bier aus Forchheim. Der Keller ist von Freitag bis Dienstag ab 17 Uhr geöffnet.
22. Schützenkeller
Der Schützenkeller öffnet auf Anfrage.
23. Blümleins Keller
Hier gibt es während des Anna-Festes Bier.
Bier trinken auf dem Forchheimer Kellerwald
Eins haben die Forchheimer Keller gemeinsam. Sie liegen einfach wunderschön unter Schatten spendenden Bäumen und ich fand, dass sie auch alle recht einladend wirkten. Eine Entscheidung wo das erste kühle Bier die durstige Kehle herunterfließt ist deshalb nicht so einfach…
Glockenkeller
Der Glockenkeller besitzt einen der ältesten erhaltenen Felsenkeller. Dieser stammt aus dem Jahr 1697 und dient seit dieser Zeit zur Lagerung von Bier. In den Kalksteingängen herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur von 6 Grad. Wir durften einen Blick in die Gänge werfen. An einigen Stellen kann man kaum aufrecht stehen und überall stehen unzählige Bierfässer und Bierkästen. In der Saison lagern hier 2000-3000 Liter Bier und warten darauf getrunken zu werden.
Was mir gleich auffiel, der Glockenkeller bietet kein eigenes Bier an. Hier wird von den Betreibern des Bierkellers das Bier der Brauerei Rittmayer aus dem benachbarten Hallerndorf ausgeschenkt. Wir haben uns bei dem Besuch der Brauerei Rittmayer ein wenig in das Bier verliebt. Ob alkoholfreies Bier oder Festbier, uns schmeckt es sehr gut. Umso mehr hat es mich natürlich gefreut, dass ich im Glockenkeller das unfiltrierte 1422 trinken konnte.
1904 entstand das Gasthaus auf dem Glockenkeller. Hier gibt es fränkische Küche, die wir bei unserem Besuch ausprobiert haben. Uns hat es geschmeckt und das deftige Essen bildete die ideale Grundlage für das Bier.
Der Glockenkeller ist ganzjährig geöffnet und bietet seinen Besuchern Innen- und Außenplätze an. Wer hier ein Bier trinken möchte kann dieses zu folgenden Öffnungszeiten tun:
Mo/Mi/Do/Fr 16:30 – 22:30 Uhr, Sa 11:00 – 22:30 Uhr, So/Feiertag 10 – 22:30 Uhr, Di Ruhetag
Hebendanz Keller
In der Zeit von April bis September kann der Bierliebhaber im Hebendanz einkehren. Wir haben es uns auf einer Terrasse mit Blick auf die Nachbarkeller bequem gemacht und das Bierangebot getestet.
Das Bier stammt von der Brauerei Hebendanz aus Forchheim. Es werden ein Kellerbier, ein Weizenbier und alkoholfreies Bier angeboten. Ich habe mich für das Weizenbier entschieden. Ein wunderbar weicher und bananig fruchtiger Geschmack,erfrischend und passend für den Sommer.
Öffnungszeiten:
April-September: Mo-Sa 12-22 Uhr, So/ Feiertag ab 11- 22 Uhr, kein Ruhetag
Birgit´s Schindlerkeller
Der Schindlerkeller gehört zu den Kellern, die im Forchheimer Kellerwald das ganze Jahr über geöffnet haben. Der Außenbereich bietet Platz für 400 Gäste, zusätzlich gibt es einen überdachten Bereich mit 100 Plätzen. Hier kann man auch bei etwas kühleren Temperaturen hervorragend sitzen. In einer Gaststübe mit Kamin finden zusätzlich etwa 50 Personen einen Sitzplatz.
Wir waren in Birgit’s Schindlerkeller und haben eine hervorragend zubereitete riesige Portion Schäuferla gegessen. Das Fleisch war wunderbar zart und ließ sich leicht vom Knochen lösen.
Öffnungszeiten:
Mai-September: Montag – Freitag: 15 – 23, Sa/So/Feiertag 11:30 – 23, kein Ruhetag
Oktober-April: Mo/Di/Do/Fr 15 – 23, Sa/So/Feiertag 11:30 – 23, Mi Ruhetag
Hinweis: nur Barzahlung!
Rückweg nach Forchheim
Einen Teil des Rückweges, nämlich vom Kellerwald bis zum großen Parkplatz sind wir mit dem Kellerwald-Express gefahren. Während der Kellerwaldsaison fährt die kleine Elektrobahn die Kellerwaldbesucher kostenfrei an den Wochenenden und Feiertagen von den Biergärten zum Parkplatz.
Von dort ging es für uns zu Fuß zurück zum Bahnhof nach Forchheim.
Der Besuch in Birgit’s Schindlerkeller fand im Rahmen des ReiseBlogger Barcamps in Zusammenarbeit mit Franken Tourismus und Forchheim erleben statt.
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