Mitten in der idyllischen Bergstadt Zwönitz im Erzgebirge habe ich einen echten Geheimtipp entdeckt: das Brauhaus Zwönitz. Schon beim Eintreten in den urigen Gasthof war mir klar: Hier erwarten mich Gemütlichkeit, gutes Bier und herzhaftes Essen.
Handwerkstradition trifft auf Leidenschaft
Die Brauereirechte der sächsischen Stadt Zwönitz reichen bis ins Mittelalter zurück. Ganz so lange gibt es die Privatbrauerei noch nicht. Sie ist 1997 gegründet worden, mit dem Ziel in der Stadt die Braukunst wieder heimisch zu machen.

Im Brauhaus Zwönitz legt man größten Wert auf die Zutaten für das eigene Bier. Es kommen ausschließlich Spezialmalze aus der Bamberger Mälzerei Weyermann zum Einsatz. Auch beim Hopfen wird nichts dem Zufall überlassen. Für jedes Bier werden die Sorten sorgfältig ausgewählt. Ich finde, man schmeckt diese Sorgfalt sofort. Das macht jedes Bier einzigartig.
Mit rund 2.000 Hektolitern Jahresausstoß ist die Brauerei angenehm klein. Der Schwerpunkt liegt, zu meinem Glück, auf dem Ausschank im eigenen Gasthof – frischer geht’s nicht!

Frisch gezapft: Meine Bier-Verkostung im Brauhaus Zwönitz
Alle Biere der Brauerei Zwönitz sind naturbelassen, unfiltriert und nicht pasteurisiert. Neben den Klassikern, die ich probieren musste, gibt es auch spannende saisonale Spezialbiere.

Ein Pils der Extraklasse: Das Zwönitzer Pilsner
Im Glas hatte ich ein Pils in einem leuchtenden, sonnengelben Goldton, gekrönt von einer schneeweißen, feinporigen und stabilen Schaumkrone. In der Nase entfaltete sich ein vielschichtiges Bouquet. Die kräuterige Hopfennote, die von den Aromahopfen Perle und Herkules stammt fällt mir besonders auf.

Der Antrunk ist spritzig und frisch. Auf der Zunge entwickelt sich ein schlanker Malzkörper. Die Bittere ist markant, aber nicht aufdringlich. Im Abgang klingt die Hopfenaromatik lange nach, hinterlässt eine angenehme Trockenheit und macht sofort Lust auf den nächsten Schluck. Mein Fazit: Es schmeckt, ist süffig und verlangt nach mehr!
Eine rauchige Überraschung: Das Zwönitzer Rauchbier
Rauchbier kannte ich eigentlich nur aus der Bamberger Region. In Sachsen hatte ich es noch nie getrunken und war daher unglaublich gespannt.
Ein faszinierendes Farbspiel von dunklem Bernstein bis hin zu leuchtendem Kastanienbraun füllt das Glas. Unter einer cremefarbenen, festen Schaumkrone zeigt das Bier eine leichte, natürliche Trübung. Es ist unverkennbarer. Sofort steigt mir ein präsenter aber nicht zu aufdringlicher Duft von Buchenholzrauch in die Nase. Er erinnert an frisch geräucherten Schinken.

Wie bei jedem Rauchbier ist der erste Schluck eine „unerwartete“ Empfindung. Der Kopf sagt „ich trinke ein Bier“ – die Geschmacksknospen sagen „ich schmecke geräucherten Schinken“. Aber das kenne ich schon. Ein Rauchbier schmeckt mir immer erst beim zweiten Schluck! Und so war es auch hier. Die rauchige Note ist sofort präsent. Der Abgang ist rauchig-süß und hinterlässt eine wohlige Wärme.
Dieses mehrfach prämierte Bier ist ein tolles Rauchbier und zeigt, wie gut dieser Biertyp sein kann.
Fruchtig & Hopfig: Das Zwönitzer India Pale Ale (IPA)
Als Fan von Craft-Bier durfte das IPA nicht fehlen. In einem satten, trüben Orangeton stand dieses Craft-Bier im Glas. Gekrönt wird es von einer üppigen, elfenbeinfarbenen Schaumkrone. Schon der erste Atemzug über dem Bierglas bringt eine wahre Fruchtexplosion für die Sinne! Intensive Aromen von tropischen Früchten wie Mango, Maracuja und Grapefruit strömen in meine Nase.

Der erste Schluck ist mittelvollmundig mit einer sanften, fast samtigen Textur. Der Abgang ist fruchtig und angenehm bitter-trocken. Ein handwerklich exzellentes IPA.
Gut Essen im Brauhaus Zwönitz
Der urig-rustikale Gasthof im Brauhaus Zwönitz lädt einfach dazu ein, nicht nur ein Bier zu trinken, sondern auch etwas gutes zu Essen. Die Küche bietet deftige, erzgebirgische Speisen und traditionelle Brauhausgerichte, die hervorragend auf die hauseigenen Biere abgestimmt sind.

Meine Tischnachbarin hatte sich für eine Vesperplatte entschieden. Was für eine lustige Idee, den Schinken “auf eine Wäscheleine” zu hängen!
Ich selbst habe mich für einen Burger entschieden. Das Burgerfleisch war auf den Punkt so zubereitet und die Burgersoße war wunderbar würzig. Mir hat es hervorragend geschmeckt! Bei wärmerem Wetter ist sicher auch der idyllische Biergarten ein Highlight – das hebe ich mir für den Sommer auf.

Länger bleiben? Übernachten im Brauhaus Zwönitz
Das Brauhaus Zwönitz ist nicht nur ein Restaurant. Man kann dort auch direkt übernachten. Insgesamt stehen rund 25 Betten in Einzel- und Doppelzimmern sowie einer Ferienwohnung zur Verfügung. Eine tolle Option für ein Genuss-Wochenende im Erzgebirge.
Das Brauhaus Zwönitz ist ein absolutes Muss für jeden, der das Erzgebirge besucht und echtes Brauhandwerk in gemütlicher Atmosphäre schätzt. Ich komme definitiv wieder!
Adresse
Grünhainer Str. 15,
08297 Zwönitz
http://www.brauerei-zwoenitz.de/
Der Besuch in der Brauerei fand im Rahmen einer Pressereise statt.
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