Friedensreich Hundertwasser gehört für mich zu den Künstlern, die mit ihren Formen und Farben beeindrucken. Bei unserem Besuch in der österreichischen Hauptstadt war klar, dass ich das Hundertwasserhaus in Wien sehen musste.
Über Friedensreich Hundertwasser
Friedrich Stowasser, oder besser bekannt unter Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, wurde 1928 in Wien geboren.
Der Künstler beschäftigte sich hauptsächlich mit der Malerei, wurde aber auch als Architekt und Umweltschützer bekannt. Bis zu seinem Tod im Jahr 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2 gestaltete Hundertwasser zahlreiche fantasievolle und sehr individuelle Werke. Er malte nicht nur Bilder, er entwarf Briefmarken, ein Plakat für die XX. Olympischen Sommerspiele, beschäftigte sich mit Dachbegrünungen, Sonnenkollektoren und Wasserrädern und entwarf Häuser.
Das Hundertwasserhaus in Wien wurde auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers Kreisky und des Wiener Oberbürgermeisters Gratz 1977 in Auftrag gegeben.
Es stellte sich heraus, dass es keine einfache Angelegenheit werden sollte. Alleine die Suche nach dem passenden Grundstück in Wien dauerte mehrere Jahre. Zusätzlich wurde ein Architekt benötigt. Hundertwasser konnte zwar zeichnen, aber seine Pläne mussten von einem Fachmann bearbeitet werden. Die Zusammenarbeit mit dem Architekten Josef Krawina war konfliktbelastet.
1979 gelang es Hundertwasser Ausnahmen zu den in Wien existierenden Bauvorschriften zu erwirken und so stand seinem Konzept eines begrünten Terrassenbaus eigentlich nichts mehr im Wege. Dennoch wurde die Zusammenarbeit mit Krawina beendet, da beide sich nicht einigen konnten. (Laut Gerichtsurteil muss Krawina mit als Miturheber des Hauses genannt werden, was ich hiermit ausdrücklich tue.)
Erst mit dem Architekten Peter Pelikan gelang es Hundertwasser schließlich, seine Pläne zu realisieren.
1986 wurde das Hundertwasserhaus in Wien fertig gestellt.
Unser Besuch beim Hundertwasserhaus in Wien
Unser Weg zum Hundertwasserhaus führte uns durch viele kleine Straßen. Wir waren mal wieder zu Fuß unterwegs und hatten etwas die Entfernung unterschätzt. Aber das hat uns bisher noch nie aufgehalten, so entdeckt man eine Stadt.
Als wir dann zu der Straßenecke kamen, an der sich das Haus befinden sollte, mussten wir erst einmal gut hingucken.
Klar waren einige Wienbesucher zu sehen. Aber das Haus… die unzähligen Bäume und Sträucher, die von Hundertwasser geplant und gepflanzt wurden, haben die Sicht auf das Haus doch etwas versperrt.
Erst auf den zweiten Blick kann man die geschwungenen Formen, die farbige Fassade und einige der Terrassen erkennen. Für den Besucher ein kleiner Nachteil, für die Bewohner des Hauses ein riesiger Vorteil. Wer mag sich schon ständig präsentieren.
Im Haus befinden sich 52 Wohnungen, 4 Geschäfte, 16 private Dachterrassen und 3 gemeinschaftliche Dachterrassen. Vor dem Haus läuft man über einen wellenartigen, künstlich angelegten Untergrund und kann es sich an einem kleinen Springbrunnen bequem machen.
In einen kleinen Innenhof kann man auch gehen, sollte aber nicht vergessen, dass hier Familien leben, die auch etwas Privatsphäre haben möchten. Deshalb werden auch keine Führungen durch das Haus angeboten. Wer dennoch wissen möchte, wie es im Haus aussieht kann im Kaffeehaus „Kunst und Café” im Erdgeschoß des Hundertwasserhauses kostenlos einen Film sehen, in dem Friedensreich Hundertwasser persönlich durch das Haus führt.
Mir hat unser Besuch am Hundertwasserhaus in Wien gut gefallen. Die Architektur, die farbenfrohe Gestaltung und die geschwungenen Linien lockern das Straßenbild auf. Ich finde, dass es eine viel freundlichere Wohnatmosphäre schafft.
Gegenüber des Wohnhauses befindet sich die Hundertwasser Village. Die ehemalige Reifenwerkstatt dient heute als Anlaufpunkt für die vielen Touristen, um in Shops und Galerien ihre Erinnerungen an den Urlaub zu kaufen. Der Eintritt ist frei.
Adresse:
1030 Wien,
Österreich
Kunst Haus Wien
Nicht weit vom Hundertwasserhaus entfernt befindet sich das Kunst Haus Wien. Auch dieses Haus wurde von Hundertwasser umgestaltet und 1991 eröffnet. Die frühere Holzmöbelfabrik ist nicht wieder zu erkennen.
Die Ausstellungsfläche ist einmalig. Es gibt kaum gerade Linien, man läuft über wellenartig angelegte Böden. Glas, Metall, Ziegel, Holz und Keramikfliesen in den unterschiedlichsten Farben gestalten die Räume völlig neu.
In der Ausstellung kann man ein Querschnitt der Werke Hundertwassers sehen. Es gibt Druckgrafiken, seinen angewandte Arbeiten, architektonische Entwürfe und Zeugnissen seines ökologischen Engagements zu entdecken.
Im zweiten Stock kann man eine Hundertwasser Ausstellung und wechselnde Ausstellungen besuchen.
Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Museumsshop auch ein Bistro. Hier haben wir eine Weile gesessen und einen Kaffee genossen. Dabei konnten wir in Ruhe die Raumgestaltung auf uns wirken lassen.
Adresse:
Untere Weißgerberstraße 13 ,
1030 Wien
Österreich
Öffnungszeiten:
täglich 10-18 Uhr
Eintrittspreise:
Hundertwasser-Ausstellung:
Erwachsene: € 11,-
Kinder bis 10 Jahre: Eintritt frei
Kinder / Jugendliche 11-18 Jahre: € 5,-
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Viel Spaß in Wien!
Merz
Sehr schön gestaltete Seiten, ich war im Vorjahr in Wien und habe mich dort am hundertwasser Haus sowie im Village umgeschaut. Deine Seite führt zu schönen Erinnerungen!
Kaja
Das Hundertwasser-haus sieht super interessant aus! Wir haben zwar einen Druck zu Hause hängen, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie etwas von diesem Haus gehört habe. Danke, da hab ich was gelernt! :)
Liebe Grüße,
Kaja
Susanne Jungbluth
Na dann wird es Zeit! Auf nach Wien!