In Regensburg treffen sich vier Flüsse: Naab, Regen, Donau und, wenn auch kein “echter” Fluss der Main-Donal-Kanal. Wir haben uns am Flussufer der Donau in Regensburg etwas umgesehen und sind auch mit den Schiff über die berühmten Donaustrudel gefahren.
Ein Spaziergang am Flussufer ist wirklich wunderschön. Nicht nur das glitzern der Sonne auf dem Wasser, auch die Gebäude am Ufer sind sehenswert.
Wahrzeichen von Regensburg: Steinerne Brücke
Die Steinerne Brücke ist eins der Wahrzeichen von Regensburg. Ein Spaziergang über die Brücke, die die Altstadt mit dem Stadtteil Stadtamhof verbindet, gehört zu einem Besuch in der Stadt dazu. Mir hat allerdings der Blick aus dem Salzturm am Ufer der Altstadtseite fast noch besser gefallen. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf das Bauwerk.
1135 errichteten Baumeister in Regensburg eine Brücke aus Stein. Sie gilt heute als älteste steinerne Brücke in Deutschland und ist ein Meisterwerk der Baukunst im Mittelalter.
Lange Zeit war diese Brücke die einzige Brücke auf dem Streckenabschnitt zwischen Ulm und Wien über die Donau und damit gerade für Händler mit ihren Fuhrwerken oft die einzige sichere Stelle zur Überquerung des Flusses.
Im Laufe der Zeit veränderte sich die Optik der Brücke immer wieder. Ursprünglich gehörten drei Türme zum Bauwerk dazu, heute steht nur noch ein Turm auf der Südseite.
Auf der Brücke steht das Denkmal des Brückenbaumeisters, der zum Dom schaut. Er steht genau an der Stelle, an der die Steinerne Brücke in Regensburg einen „unerklärlichen Knick“ aufweist.
Wobei eine Erklärung gibt es in einer Sage…
Sage über den Bau der Brücke
Der Dombaumeister und der Brückenbaumeister hatten der Sage nach eine Wette abgeschlossen, wer von ihnen den Bau zuerst beenden würde. Leider verlief der Brückenbau nicht so, wie es sich der Baumeister gewünscht hatte und es sah danach aus, dass der Dom eher fertig werden würde.
Der Brückenbaumeister schloss daraufhin einen Pakt mit dem Teufel. Sollte er ihm helfen und die Brücke zuerst fertig werden, würden die ersten drei Seelen, die über die Brücke überqueren dem Teufel gehören.
Der Teufel lies sich auf den Handel ein und tatsächlich stellte der Baumeister den Brückenbau vor dem Dom fertig. Es kam der Tag der Einweihung und der Teufel wartete gespannt auf seine drei Seelen. Der Baumeister, garnicht dumm, trieb als Erstes einen Hund, eine Henne und einen Hahn über die neue Steinerne Brücke. Oh, wie ärgerte sich der Teufel über diesen Schachzug des Brückenbauers. Er war so wütend, dass er die Brücke wieder abreißen wollte.Der Teufel stellte sich unter die Brücke und versuchte sie anzuheben – die Brücke hielt und es entstand nur ein kleiner Buckel. Daraufhin trat der Teufel voller Wut gegen die Brücke. Das Resultat – die Brücke hat seit dieser Zeit einen Knick in ihrem Verlauf, den man noch heute sehen kann.
Oder liegt es eher an den Strömungsverhältnissen und der Untergrundbeschaffenheit der Donau an dieser Stelle? Heute, bedingt durch den Brückenbau ist Regensburg an dieser Stelle auf jeden Fall um eine Attraktion reicher. Guckt man nämlich genauer hin kann man hier Strudelbildungen in der Donau erkennen. Diese werden nicht nur von Sportlern genutzt, sind heute auch Namensgeber für die Strudelfahrten auf der Donau.
Strudelfahrt über die Donau in Regensburg
Bei dem Bau der Steinernen Brücke über die Donau entstanden 16 Pfeiler (heute noch 14 sichtbare Pfeiler), die das Fließverhalten der Donau beeinträchtigen. Die Wassermassen werden zwischen den Pfeilern durchgedrückt, die Geschwindigkeit des Wassersflusses vergrößert sich. Direkt stromabwärts gesehen nach den Brückenpfeilern entstehen Strudel. Diese graben sich wirbelförmig in die Tiefe des Flusses, tragen die Flusssohle ab, es bilden sich Vertiefungen von 7-8 Metern Tiefe.
Die Strudel sind nicht nur für Schwimmer gefährlich, die Gefahr laufen in die Tiefe gezogen zu werden, auch Schiffe können durch Querströmungen erfasst werden und laufen Gefahr zu kentern.
Bis zum 20.Jahrhundert treidelte man die Schiffe auf der Donau mangels ausreichendem Antrieb durch diese Passage. Später setzte man eine elektrisch betriebene Schiffsdurchzugsanlage ein. Für die heutigen Bedürfnisse der Binnenschifffahrt ist die Steinerne Brücke in Regensburg ein Problem. Die Durchfahrt ist nicht möglich. Es musste ein Schleusenkanal errichtet werden, der die Schiffe um das historische Bauwerk herum führt.
Mit Sportbooten und kleineren Ausflugsschiffen kann man heute unter der Steinernen Brücke hindurchfahren. Wir haben uns bei einer gemütlichen Donau-Fahrt mit einem der Ausflugsschiffe nicht nur Regensburg vom Wasser angesehen, sondern auch die Fahrt durch die Brücke unternommen.
Gehört dazu: Wurstkuchl Besuch
Legt das Schiff wieder am Ufer der Donau in Regensburg an, sollte man unbedingt noch in der Wurstkuchl einkehren. Die historische Wustbratstube liegt direkt am Ufer der Donau und lockt seit über 500 Jahren die Gäste an.
Während des Baus der Steinernen Brücke befand sich in dem Gebäude an der Stadtmauer das Baubüro. Nachdem die Brücke fertig gestellt war, aßen die Regensburger Steinmetze und Hafenarbeiter hier in der eingerichteten Garküche. Zunächst gab es hier gesottenes Fleisch, wann genau die Bratwurst Einzug hielt, ist nicht genau bekannt.
Heute gibt es hausgemachte Bratwürste vom offenen Holzkohlegrill. Es gibt selbst gemachtes Sauerkraut und der Senf wird seit Jahren nach eigenem Rezept hergestellt. Die Wurstkuchl ist eine Touristenattraktion in Regensburg geworden, zur Mittagszeit findet sich jedoch auch so ab und zu ein Regensburger hier ein und genießt seine Bratwurst.
Wir haben ganz traditionell Bratwurst mit Sauerkraut und Senf gegessen und ich wollte unbedingt die „sauren Zipfel“ probieren. Wer lieber fleischlos unterwegs ist findet auf der Karte einige vegetarische Gerichte, es werden Salate angeboten und natürlich auch Desserts. Wer die Karte bis zum Ende liest, wird entdecken, dass fast alle Produkte von Lieferanten aus der Region stammen.
In dem historischen Gastraum ist Platz für 28 Personen und in der Schenke für 65 Personen, es gibt aber gut 100 Sitzplätze im Freien.
Adresse:
Thundorferstr. 3
93047 Regensburg
Öffnungszeiten:
bis 31.3.: 10-18 Uhr
ab 1.4.: 9-19 Uhr
kein Ruhetag!
Offenlegung: Wir waren in Regensburg im Rahmen einer Recherchereise unterwegs. Der Bericht entspricht unseren Erlebnissen.
Schreibe einen Kommentar