Wie kann man sich am Besten einen Überblick über eine Stadt verschaffen – man sucht sich einen Aussichtspunkt! Zum Glück hat Athen einen Stadtberg, den Lykabettus, der dafür einfach wunderbar geeignet ist.
Mit 277 Metern ist der Lykabettus die höchste Erhebung im Athener Stadtzentrum. Die griechische Mythologie berichtet, dass Athene diesen Berg in die Stadt gebracht hat, um einen Schutzwall für die Akropolis zu errichten. Sie fand einen passenden Ort und ließ den Berg dort fallen. Könnte so gewesen sein oder… man glaubt der Legende, dass die Göttin Athene einen Felsbrocken des Penteli Gebirges in die Stadt trug, um ihre Akropolis zu bauen. Gleichzeitig trug sie den Säugling Arechtheas auf dem Rücken und dabei fiel der halbe Berg zu Boden. Es entstand der Lykabettus. Heute ist auf jeden Fall der Lykabettus ein beliebter Aussichtspunkt in Athen.
Wie komme ich auf den Lykabettus?
Es gibt 2 ½ Möglichkeiten auf die Spitze des Berges zu gelangen.
Die ½ Möglichkeit führt nicht ganz bis zum höchsten Punkt des Berges. Wer mit dem Auto unterwegs ist, findet etwas unterhalb – so ungefähr auf halber Höhe, einen recht großen Parkplatz. Von dort muss man dann zu Fuß weiter hinaufsteigen.
Der schönste Weg ist mit Sicherheit der Fußweg hinauf zum Gipfel. Dank eines Gesetzes, das jegliche Bebauung der Anhöhe verbietet, sind die Berghänge des Lykabettus noch von Pinien gesäumt, in denen unzählige Vogelarten nisten. Der Weg führt durch einen Wald zum Teil mit einigen Stufen steil bergauf und man benötigt schon etwas Ausdauer, um oben anzukommen. Ab und zu gibt es Aussichtspunkte von denen man erste Eindrücke von Athen bekommt. Schon jetzt erblickt man die Akropolis, das antike Olympiastadion und den Hafen von Piräus und kann erahnen, wie wunderschön der Blick vom Gipfel sein muss.
Wer nicht so gut zu Fuß unterwegs ist, hat die Möglichkeit mit der Standseilbahn den Berg hinauf zu fahren. Die Talstation befindet sich an der Ecke Ploutarchou und Aristipou Straße.
Die Fahrkarten bekommt man direkt vor Ort. Wer mit der Karte zahlen möchte, kann die Tickets an einem Automaten kaufen. Für die Berg- und Talfahrt haben wir 10,-€ pro Person (Stand 2023) bezahlt. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit Einzelfahrten zu kaufen.
Die Fahrt war wenig spektakulär, führt sie doch die ganze Zeit durch einen Tunnel.
Einzig die entgegenkommende Bahn war während der kurzen Fahrt zu sehen. Wer auf einen schönen Ausblick hofft, sollte lieber laufen. Wir fanden es aufgrund der Wärme recht angenehm hoch zu fahren. Obwohl wir auch ein Ticket für die Talfahrt hatten, haben wir uns spontan für den Fußweg ins Tal entschieden.
Auf dem Gipfel angekommen
Endlich auf dem Gipfel angekommen, steigen wir aus der Standseilbahn und verlassen die Bergstation.
Treppen führen uns durch den Außenbereich des Restaurants. Ein schneller Blick auf die Karte verrät uns, wer hier Essen möchte, zahlt dem „Ortsbonus“ mit. Die Speisen sind um einiges teurer als in den kleinen Restaurants der Stadt. Dafür gibt es einige Plätze mit einem traumhaften Ausblick, an dem nicht ständig die anderen Besucher vorbei laufen und man in Ruhe sitzen kann.
Auf der Aussichtsterrasse angekommen, stehen wir zunächst vor der kleinen Sankt-Georgs-Kapelle mit ihrem freistehenden Glockenturm. Eine niedliche kleine Kirche, die man auch von Innen besuchen kann.
Auch wenn im Mai noch nicht so viele Touristen in der Stadt unterwegs waren, empfand ich es als recht voll auf der Aussichtsplattform. In vielen Berichten hatte ich zuvor gelesen, dass der Lykabettus zu den nicht ganz so überlaufenden touristischen Orten der Stadt zählt. Okay, gegen die Menschenmengen auf der Akropolis mag das stimmen, aber die Größe der Besucherterrasse ist eher klein und füllt sich mit jeder Ankunft der Standseilbahn mehr. Um ganz nach vorne an den Rand der Aussichtsplattform zu gelangen, für einen ungehinderten Blick auf die Stadt, brauchte ich schon etwas Geduld. Aber es hat sich gelohnt!
Die Sichtverhältnisse waren recht gut und der Blick über den Großraum von Athen beeindruckend. Was für ein weißes Häusermeer und was für ein Straßengewirr! So groß hatte ich mir die Stadt nicht vorgestellt.
Unübersehbar die Akropolis! Was für ein wunderschöner Blick auf das bekannteste Bauwerk der Stadt. Mit unserem Fotoapparat konnten wir die Tempelanlage etwas näher heran holen und sogar die unzähligen Besucher dort entdecken.
Als wir etwas unsere Blickrichtung vom Lykabettus etwas veränderten, entdecke ich das Pan-athenische Stadion, in dem einst die Olympischen Spiele ausgetragen wurden.
Im Hintergrund konnte ich sogar Schiffe auf dem Saronischen Golf erkennen. Bei richtig guter Sicht soll man sogar die Insel Ägina sehen können.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, den Athener Stadtberg zu besuchen. Die Aussicht ist einmalig!
Unser Tipp
Wer es etwas ruhiger mag, sollte in den frühen Morgenstunden oder zur einsetzenden Dämmerung den Berg hinauf steigen. Die Natur mit ihrem Vogelgezwitscher und dem Zirpen der Zikaden wirken wunderbar entspannend, auch die Aussichtsplattform ist zu diesem Zeitpunkt etwas ruhiger. Der Blick über Athen ist zu dieser Zeit einfach wunderschön!
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