Das moderne Lissabon findet man auf dem ehemaligen Gelände der Expo 1998 im Parque das Nações (Park der Nationen). Auf etwa 340 ha wurde hier modernste Architektur, das Oceanarium, eine unterirdische Kachelgalerie, ein Einkaufszentrum, Cafés, Restaurants, Spazierwege und Radwege entlang des Tejo geschaffen.
Bis 1993 standen hier noch alte Fabriken, eine abgewrackte Ölraffinerie, der Boden war verunreinigt. 1980 wurde ein Ideenwettbewerb ausgerufen, der die Weltausstellung zum Anlass nehmend, eine Neustrukturierung für das Gelände vorsah. Heute findet man hier 10000e Wohnungen, Dienstleistungsbetriebe und den Park der Nationen, das Naherholungsgebiet der Bewohner.
Bahnhof Oriente
Mit der Metro fährt man zum Gelände der Expo 1998 bis zum Bahnhof Oriente. Aber nicht zu schnell aus dem Bahnhof stürmen, denn hier erwartet einen ein kleine Galerie mit Mosaiken, die wunderschön sind.
Hier kann man Kunst zum Beispiel von Friedensreich Hundertwasser und Boyd entdecken. Direkt auf dem unteren Bahnsteig befindet sich ein Bild von Hundertwasser – eine auf dem Meeresgrund versunkene Stadt. Daneben ein Bild von Antonio Segui mit bunten Comicfiguren. Der isländische Künstler Erró hat mit den bunten Kacheln ein wunderschönes Pop-Art Bild gestaltet und die Japanerin Yayoi Kusama ein Werk in fernöstlichen Farben.
Auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig kann man Werke von Haider Raza und Boyd entdecken. Auch oberhalb der Gleisanlagen findet man einige wirklich schöne Werke verschiedener Künstler. Für Kunstliebhaber ein kleiner Galeriebesuch zum Preis eines Metrotickets. Ich finde, es hat sich gelohnt den Bahnhof in Ruhe zu durchlaufen.
Spaziergang über das Gelände der Expo 1998
Vom Bahnhof aus gelangt man direkt in ein großes Shoppingcenter. Hier kann man auf 3 Etagen shoppen, essen und wer möchte sich in einem Wellness-Bereich verwöhnen lassen. Während der Weltausstellung war hier das Empfangsgebäude untergebracht. Verlässt man das Shoppingparadise auf der östlichen Seite, betritt man das ehemalige Expo-Gelände.
Unser erster Blick fiel auf den Pavilhão Atlântico eine Multifunktionshalle, die während der Weltausstellung der Pavilhão da Utopia war. Heute finden hier zum Beispiel Konzerte statt. Etwas nördlich davon befindet sich ein Kongresszentrum. Hier konnten wir unsere Startunterlagen für den Minimarathon Lissabon abholen.
Wir sind anschließend am Ufer des Tejo weiter nach Norden gelaufen. Begleitet wurden wir dabei von einer Seilbahn, die vom Torre Vasco de Gama bis zum Oceanarium verläuft. Der Torre Vasco de Gama ist etwa 140 Meter hoch und sieht wie ein aufgeblähtes Segel aus. Heute kann man den Turm nicht mehr besuchen, hier ist ein Luxushotel gebaut worden. Aber direkt hinter dem Turm hat man einen wirklich tollen Blick auf die Ponte Vasco da Gama.
Wir haben unseren Weg nach Norden hier beendet und sind zurück gelaufen, um den südlichen Abschnitt des Geländes kennen zu lernen. Der Weg führe uns dieses Mal nicht direkt am Tejo entlang, sondern an wunderschönen Grünanlagen und einer Restaurantmeile mit einer vielfältigen Auswahl. Hier haben wir an einem anderen Abend wirklich gut gegessen.
Nachdem wir den Pavilhão Atlântico hinter uns gelassen hatten, sind wir am Lissabonner Casino, dem ehemalige Zukunftspavillon (Pavilhão do Futuro) und dem Lissabonner Museum für Wissenschaft, dem ehemaligen Wissenspavillon (Pavilhão do Conhecimento) vorbei gelaufen. Den Besuch des Oceanariums haben wir auf einen anderen Tag verschoben, das Wetter war einfach zu schön für eine Indoor Aktivität.
Wir sind lieber die schönen Wege entlang gelaufen, haben uns an kleinen Grünanlagen und Wasserspielen erfreut und die Sonne genossen. Dabei sind wir an Hafenbecken vorbei gekommen, bis wir das Ende des Parkes der Nationen erreicht hatten.
Das Gelände der Expo 1998 eignet sich wunderbar für einen Spaziergang entlang des Tejo.
Dagmar von Bestager-Reiseblog
Die Kunstwerke in dem Bahnhof sind wunderschön. Demnächst bin ich ebenfalls in Lissabon, leider nur für einen Tag. Da muss ich unbedingt hin.
Susanne Jungbluth
Nur einen Tag – das ist wirklich schade, Lissabon hat so viele tolle Ecken. Da solltest du unbedingt einen weiteren Besuch einplanen.
Lieben Gruß, Susanne