Essen in Lissabon – was ist typisch portugiesisch und wo hat es uns so hin verschlagen, bei unserem Aufenthalt in Lissabon.
Kirschlikör – lecker!
Im Reiseführer hatte ich von einem Kirschlikör gelesen, der nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen sehr beliebt sein soll. Kurz vor dem Ende unseres Aufenthaltes in Lissabon zog uns der kleine Ausschank magisch an.
“A Ginjinha do Rossio” heißt der Stehausschank unweit des Rossio. Hier gibt es kein anderes Getränk als den Kirschlikör, der in kleinen Plastikbechern über die Theke geht. Neben einigen Touristen kamen auch Einheimische vorbei, wurden mit Handschlag begrüsst und tranken anscheinend auf dem Heimweg schnell noch den leckeren Likör.
Entstanden ist der Likör in den Klöstern der Stadt. Die Kirschen der Bäume wurden mit Branntwein und Zucker konserviert und später als Likör verköstigt. Heute werden frische Sauerkirschen mit einem Liter Branntwein und 400g Zucker in ein großes Glas gegeben, kräftig geschüttelt und dann gut verschlossen. Nach etwa 2 Monaten ist der Likör dann fertig. – Erinnert mich etwas an die Herstellung eines Rumtopfes und hat auch ähnlich geschmeckt – nur etwas süßer.
Ach ja, wer einen Kirschkern in seinem Likör findet, spuckt diesen einfach auf den Boden. So will es die Tradition.

Adresse:
Largo São Domingos 8,
1100-201 Lissabon,
Portugal
Öffnungszeiten:
täglich: 9-22 Uhr
An Feiertagen können die Öffnungszeiten abweichen.
Time out Market
Der touristische Anlaufpunkt für hungrige Besucher in Lissabon ist der Time out Market. In einer großen von außen beeindruckenden Markthalle hat 2014 eine große Food Halle eröffnet.

In dem Mercado da Ribeira am Cais do Sodré befinden sich heute nicht nur die typischen Marktstände, sondern in der Mitte der Halle haben etwa 36 Restaurants eröffnet. Zahlreiche Tische laden zum Verweilen ein, wenn es einen nicht stört, dass es laut und geschäftig zugeht. Für den kleinen und großen Hunger werden regionale Spezialitäten wie Schafskäse aus Azeitão, Schinken aus Alentejo, Puddingtörtchen aus Manteigaria, Meeresfrüchte und gegrillten Fisch, Weine und Schokolade angeboten.


Die Preise sind an die zahlreichen Touristen angepasst. Wir haben bei einer Pizza, die wirklich gut war und zwei Softdrinks knapp 25,-€ bezahlt.

Adresse:
Av. 24 de Julho 49,
1200-479 Lissabon,
Portugal
Hamburgueria 21 – Leckere Hamburger essen in Lissabon
Auf der Suche nach einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels sind wir auf die Hamburgueria 21 gestoßen.
Neben einem guten Ambiente im Restaurant, haben die Burger uns so gut geschmeckt, dass wir noch einen weiteren Abend hier gegessen haben. Das Personal war sehr bemüht und freundlich. Da das Restaurant nicht im direkten Einzugsbereich der Touristen liegt, hapert es zwar etwas mit den englischen Sprachkenntnissen, aber die Verständigung klappte auch so ganz gut. Die Karte ist aber zweisprachig, so dass wir gut eine Entscheidung treffen konnten.


Die Burger sind handgemacht. Das Burgerfleisch war super gewürzt, der Hammer waren aber die Kartoffelscheiben, die als Beilage mit geliefert werden. Dünne, knackige Kartoffelscheiben! Fritiert aber nicht vor Fett triefend mit einer leckeren Mayonnaise waren diese Kartoffelscheiben besser als alle Pommes, die ich in der letzten Zeit so gegessen habe.


Passend zu den tollen Burgern gab es leckeres Bier, einheimische Sorten und Importbier.
Adresse:
Av. João XXI, 45A
1000-299 Lissabon,
Portugal
Öffnungszeiten:
Montag – Samstag: 12-23 Uhr
Sonntag geschlossen
Preise:
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, für Burger gute faire Preise

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Vinho Verde
Ich gehöre eher zu den Biertrinkern, aber zum Essen in Lissabon gehört der Vinho Verde, ein portugiesischer Wein, einfach dazu. Also habe ich einfach eine Flasche zum Essen dazu bestellt.
Übersetzt heißt Vinho Verde der grüne Wein, es ist aber eigentlich der junge Wein gemeint. Der Begriff grün/verde bezieht sich nicht auf die Weinfarbe. Vinho Verde wird als Rot- oder Weißwein angeboten, er ist auch als Rosé erhältlich.
Der Wein wird vorwiegend im Norden von Portugal angebaut. Hier finden die Winzer das passende Klima, damit der Wein gute Wachstumsbedingungen hat.

Was mir als erstes aufgefallen ist, der Wein enthält natürliche Kohlensäure. Diese ensteht beim biologischen Säureabbau der Apfelsäure des Rebsaftes. Dadurch schmeckt der Wein sehr spritzig und leicht. Der Alkoholgehalt liegt bei maximal 11,5%. Preislich handelt es sich eher um günstigeren Wein.
Mir hat der Vinho Verde gut geschmeckt. Wir haben beim Essen in Lissabon 2 verschiedene Weinmarken in unterschiedlichen Preiskategorien ausprobiert. Beide waren geschmacklich sehr gut und passen für mich ideal in den Sommer.
Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau
In der Fußgängerzone der Innenstadt sind wir an der Casa Portuguesa vorbei gekommen. Ein wirklich sehr ansprechender Laden, der sich auf den Verkauf von Pastel de Bacalhau spezialisiert hat.
Als Hauptmahlzeit würde ich dieses Essen in Lissabon nicht empfehlen, dazu empfinde ich es einfach als zu teuer. Aber als “Snack” / Zwischenmahlzeit eignet es sich hervorragend. Die Portugiesen essen das Gericht kalt oder warm zum Aperitif.
Was sind nun die Pastel de Bacalhau? Bacalhau ist der Stockfisch, der zunächst gewässert, gekocht und von Haut und Gräten befreit wird. Der Fisch wird zerrieben und zu gleichen Teilen mit zerstampften Pellkartoffeln vermengt. Zusätzlich kommen Eier, Gewürze und Zwiebeln in die Masse. In der Casa Portuguesa werden dann aus der Masse mit Löffeln kleine Bällchen geformt, die in Olivenöl fritiert werden. wer möchte kann auch die kleinen Bällchen mit zusätzlicher Käsefüllung kaufen.



Geschmeckt hat es auf jeden Fall. Ich habe etwas den Fischgeschmack vermisst, es war doch eher die Kartoffel zu schmecken. Aber ich habe noch nie Stockfisch gegessen, vielleicht schmeckt er ja nicht besonders intensiv.
Wir haben die Pastel de Bacalhau mitten im Touristen Gebiet probiert. Entsprechend teuer waren sie auch. Leider habe ich während unseres Aufenthaltes keinen anderen Ort entdeckt, der dieses Gericht angeboten hat. Es wäre sicherlich spannend, einen Preis- und Geschmacksvergleich anzustellen.

Adresse:
R. Augusta 106,
1100-053 Lissabon,
Portugal
Öffnungszeiten:
täglich: 10-20 Uhr
An Feiertagen sind Änderungen möglich.
Pastéis de Belém
Die süße Versuchung in Lissabon. Vanilletörtchen mit Puderzucker und Zimt oder Pastéis de Belém. Ein idealer Nachtisch nach dem herzhaften Essen in Lissabon.
Ein Mönch aus dem benachbarten Kloster hatte die Idee in der alten Zuckerfabrik, in der heute das Geschäft ist, das Gebäck herstellen zu lassen. Die Nonnen nutzten zum Stärken ihrer Hauben Eiweiß und das Eigelb konnte so ideal weiter verwendet werden. 1837 wurden die ersten Törtchen verkauft. Der Ansturm war schnell so groß, das beschlossen wurde, das Rezept mit den genauen Zutaten seit nun schon 180 Jahren wie ein Geheimnis zu hüten. Es gibt inzwischen viele Abwandlungen, aber keine kommt an das Original 100% heran. In der Stunde werden in der Bäckerei an einigen Tagen bis zu 900 Törtchen noch per Handarbeit zubereitet.
In der Hauptsaison soll das Geschäft brechend voll sein, wir schienen Glück zu haben. Keine Schlange und nicht einer stand vor uns an der Kasse. So im nachhinein betrachtet, könnte das an dem unfreundlichen Personal liegen, das wir an diesem Tag erwischt hatten. An den Pastéis de Belém kann es nicht gelegen haben. Für 6,60€ (schon ein echter Touristenpreis) gab es 6 kleine Törtchen, eine kleine Tüte Puderzucker und eine kleine Tüte Zimt.
Wir haben uns mit unserem Einkauf in die Sonne gesetzt und genossen. Das erste noch lauwarme Gebäck habe ich pur gegessen, die beiden anderen mit Zimt und Puderzucker. Lecker! Mir hat es geschmeckt und ich kann die Pastéis de Belém empfehlen.
Adresse:
R. Belém 84-92,
1300-085 Lissabon,
Portugal
Öffnungszeiten:
täglich 8-23 Uhr
Oficina do Duque
Auf dem Weg durch die Stadt haben wir ein Restaurant entdeckt, dass uns optisch sofort gefallen hat. Sehr angenehm war auch, dass hier nicht die „Touristenfänger“ vor der Tür versuchten einen zu zum Essen zu überreden.

Gegen 16 Uhr war es hier sehr leer, abends wurde es allerdings richtig voll und man braucht etwas Glück, um einen Tisch zu finden.
Das Essen war sehr gut und für die gelieferte Qualität preislich sehr fair. Ich habe ein geschmacklich ausgezeichnetes Fischgericht und Patrick ein Pulled Pork Gericht genossen.


Adresse:
Calçada do Duque 43 A,
1200-155 Lissabon,
Portugal
Daniela
Dein Artikel kommt ja genau richtig. Auch wenn meine Portugal Reise erst im September ist, kann man ja nicht früh genug anfangen zu planen. ;-) Auf meiner Rundreise wird auch Lissabon dabei sein, also perfekt, dann kann ich deine ganzen Tipps gleich mal ausprobieren. Wobei es mir die Vanilletörtchen schon am meisten angetan haben. Da möchte man ja gleich mal reinbeißen. Lecker. Muss ich probieren.
Vielen Dank also für deine ganzen Tipps.
LG Daniela
Susanne Jungbluth
Dann wünsche ich dir viel Spaß in Lissabon.
LG Susanne
Jessi
Jetzt muss ich unbedingt eins von diesen Pastéis de Belém haben!
Diese Berichte sind doch irgendwie gemein, wenn die ganzen leckeren Sachen so weit weg sind. :D
Davon abgesehen war dein Bericht aber auch sehr interessant, vor allem der Hintergrund mit dem Kloster. Diese Vanilletörtchen werde ich unbedingt mal probieren müssen.
Liebe Grüße,
Jessi
Susanne Jungbluth
Ich finde es immer interessant etwas über die Entstehung von Gerichten zu erfahren. Man lernt dabei so viel über das Land kennen.
LG, Susanne
Anita
Hi Susanne, das ist ja verrückt… ich war gerade auf Madeira und da habe ich mich in diesen Vinho Verde verliebt. Der wird auf Madeira vom Festland importiert und er schmeckt so genial. Wir haben uns zu Hause nun sogar einen Karton geordert (gibt es beim großen Online-Kaufhaus). JA, und den Kirschlikör gibt es auch auf Madeira, dort wird er Ginja genannt. Und die Pasteis sind sowieso DER Grund, um Lissabon immer wieder einen Besuch abzustatten ;) LG, Anita
Susanne Jungbluth
Oh, also muss ich doch nach Madeira! Vinho Verde und Kirschlikör was will ich mehr!!!
LG Susanne
Michaela
Den Kirschlikör würde ich nur allzu gern einmal probieren und die Bilder von Burgern haben mich richtig hungrig gemacht. Bei meinem nächsten Lissabon Besuch weiß ich nun auf alle Fälle was ich probieren sollte :)
Liebe Grüße aus Peru,
Michaela
Susanne Jungbluth
Hallo Michaela,
der Kirschlikör war einfach klasse, den solltest du wirklich probieren.
LG, Susanne
Kathi
Liebe Susanne,
ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten: HUNGER!
Ich speichere mir deinen Artikel einmal ab. Lissabon steht nämlich auch noch auf meiner Reiseliste und gute Restaurants kann man ja immer gebrauchen. :)
Viele liebe Grüße
Kathi
Susanne Jungbluth
Liebe Kathi,
wir haben die Erfahrung gemacht, dass einige Restaurants von außen eher unseren Imbissbuden ähneln. Also ruhig reingehen, auch wenn man denkt es ist nicht das was man will. Manchmal wird man echt von der Qualität überrascht.
LG, Susanne
Gina
Hunger! Die Hamburger mit den Kartoffelscheiben und danach die Pasteis de Belem für mich bitte!
Auf den Kirschlikör stehe ich nicht so.
Der Vinho Verde erinnert mich an unseren Federweißen, der hat ja auch Kohlensäure, Ist das vergleichbar?
LG
Gina
Susanne Jungbluth
Federweißen kenne ich nur süß und ich stehe total darauf. Der Vinho Verde war etwas trockener aber genauso süffig.
Lieben Gruß, Susanne
Eddy Harteneck
Hallo Susanne, wie dumm, daß ich jetzt gerade nicht in Hamburg bin…. dort gibt es eine Menge portugiesicher Cafés und Kneipen, wo ich meinen eben angeregten Appetit auf Bacalhau-Kroketten und danach ein Pastel stillen könnte…die schaffen das dort auch mit den Kartoffeln… LG, Eddy
Susanne Jungbluth
Hallo Eddy,
gut zu wissen. Das werde ich dann bei meinem nächsten Hamburg Besuch einplanen und dabei an Lissabon denken.
Lieben Gruß, Susanne
Jessica
Oh Susanne,
ich darf eure Artikel nicht mehr lesen… Ständig habe ich Hunger und gelüste auf Dinge die es hier nicht gibt, ;-)
Susanne Jungbluth
Hey Jessica,
ich finde darüber schreiben viel schlimmer. Wenn man darüber nachdenkt und denkt und….HUNGER!!!!
Kuno
Hallo Susanne,
das hört sich alles wahnsinnig lecker an und die Vielfalt ist bemerkenswert! Du scheinst ja richtig begeistert von den knackigen Kartoffelscheiben gewesen zu sein. Ich habe jetzt definitv Hunger, danke dafür ;) Die Geschichte zu den Pasteis de Belem finde ich auch interessant. So eins muss ich auf jeden Fall probieren!
Liebe Grüße,
Kuno
Susanne Jungbluth
Ja die Kartoffelchips hatten es uns echt angetan. Unser Versuch zu Hause ähnlich gut zu produzieren ist leider bisher gescheitert.
Lieben Gruß, Susanne
Gudrun
Jetzt habe ich Hunger! Ich habe in Lissabon eine Foodtour gemacht, das war auch sehr spannend. Und die Pasteis de Belem sind einfach ein Traum!
Susanne Jungbluth
Hallo Gudrun,
so eine Foodtour ist bestimmt eine tolle Anregung, was man anschließend in Ruhe noch einmal probieren sollte. Ich fand den Kirschlikör einfach klasse!
Lieben Gruß, Susanne