..und warum!
In jedem Reiseführer und auf den unzähligen Blogs, die ich vor dem Urlaub gelesen habe, werden einige Besucherhighlights immer wieder erwähnt. Klar sollten diese auch bei unserem Besuch in Lissabon auf der Liste stehen. Warum wir aber nur daran vorbei gelaufen sind, verraten wir euch in unserem Artikel.
Vorweg sei gesagt, wir möchten keinem Lissabon Besucher davon abraten diese Touristenattraktionen zu besuchen. Wir waren ja auch dort, haben uns dann aber gegen einen Besuch entschieden. Es kann sein, dass wir etwas verpasst haben, aber für uns war es zu dem Zeitpunkt die richtige Entscheidung.
Castelo de São Jorge
Hoch über Lissabon liegt das Castelo de São Jorge. Zu Fuß ist es schon ganz schön anstrengend dort hinauf zu laufen. Der Weg ist steil und von der am nächsten liegenden Metrostation braucht man bestimmt 30 Minuten. Glücklicher Weise gibt es zwei kostenfreie Fahrstühle, die den Besuchern einige Höhenmeter ersparen.
Wir haben den ersten Fahrstuhl eigentlich nur durch Zufall entdeckt, weil ich einer Reisegruppe hinterher gelaufen bin und mich darüber gewundert habe, warum diese in einen Hauseingang verschwunden sind. Neugierig, was dort wohl außergewöhnliches zu entdecken sei, bin ich hinterher und stand so vor dem ersten Fahrstuhl. Der zweite Fahrstuhl ist auf dem Weg den Berg hinauf eindeutiger zu erkennen.
Oben angekommen haben wir schnell den Eingang zum Castelo de São Jorge gefunden. Die Festung wurde Mitte des 11.Jahrhunderts erbaut. Typisch für diese Zeit war der sehr militärische Baustil mit Schießscharten und Türmen. Jahrhunderte lang lebten hier Könige. Bei dem großen Erdbeben von 1755 wurde die Festungsanlage fast vollständig zerstört. Heute kann man durch Rekonstruktionen gehen und von einer Aussichtsplattform über den Tejo und die Stadt gucken.
Die Wartezeiten, um in die Festungsanlage zu kommen, betrugen etwa 30 Minuten. Also haben wir uns entschlossen, zunächst die kleinen wunderschönen Straßen rund um die Anlage zu erkunden. Dabei ist es mir gelungen, einen Blick in die Anlage werfen zu können.
So richtig umgehauen hat uns der kurze Blick nicht, es sah halt aus wie eine Festung. Und als wir dann auch noch die Wartenden am Eingang sahen, die Schlange war nicht kürzer, sondern eher länger geworden, entschieden wir uns gegen den Besuch.
Also liefen wir den Berg einen anderen Weg hinunter, als wir zuvor für den Aufstieg gewählt hatten. Dabei sind wir auf einen Aussichtspunkt gestoßen, der keine 10,- € Eintritt gekostet hat und nur wenige Meter unterhalb des Castelos lag. Hier hat man bestimmt genauso toll über den Tejo gucken können.
Adresse:
R. de Santa Cruz do Castelo,
1100-129 Lissabon,
Portugal
Öffnungszeiten:
täglich 9-19 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 10,-
Elevador Santa Justa
Erbaut 1902 steht noch heute eine große Eisenkonstruktion in der Altstadt von Lissabon. Ein Schüler von Gustave Eiffel hat hier einen freistehenden Fahrstuhl errichtet, der Ober- und Unterstadt über einen Höhenunterschied von 45 Meter miteinander verbindet. Zu Beginn fuhr der Fahrstuhl noch mit Dampf, seit 1907 werden die beiden Holzkabinen aber mit Strom betrieben. Kommt man auf der oberen Plattform an, kann man über eine Wendeltreppe eine Aussichtsplattform erreichen und den Blick über die Stadt genießen.
Als wir am Fahrstuhl ankamen, standen lange Schlangen am unteren Einstieg. Ein Blick nach oben zeigte uns, dass der Höhenunterschied nicht wirklich schwindelerregend war. Diesen Weg kann man durchaus zu Fuß laufen, wenn es einem nur darum geht die Strecke zu überwinden. Möchte man aber mit der Holzkabine fahren, die wirklich sehr gut gefüllt wird (max. 24 Personen) muss man sogar in der Vorsaison bestimmt 15 Minuten warten. Es kann sicherlich ein Erlebnis sein, mit dem Fahrstuhl zu fahren und auch von der Aussichtsplattform hat man bestimmt einen tollen Blick. Hält man in der Oberstadt aber etwas die Augen auf, findet man Orte, an denen man genauso gut gucken kann und nichts bezahlt.
Wir haben uns gegen die Fahrt entschieden und den Fahrstuhl lieber aus anderen Perspektiven bewundert.
Adresse:
R. do Ouro,
1150-060 Lissabon,
Portugal
Öffnungszeiten:
März – Oktober: 7 – 23
November – Februar: 7 – 21
Fahrpreis:
Santa Justa Ticket: 5,00€ (2 Fahrten, Aussichtsplattform)
Aussichtsplattform: 1,50€
Es werden weitere Varianten angeboten.
Straßenbahn Linie 28 in Lissabon
Eigentlich hatte ich mir ganz fest vorgenommen, mit der berühmten Straßenbahn Linie 28 zu fahren. Am Largo Martim Moniz beginnt die Tour, die durch die Altstadt und Alfama geht. Fährt man die lange Strecke mit, kann man innerhalb einer Stunde bis zum Friedhof Prazeres fahren.
Schon an unserem ersten Tag in Lissabon fuhr die Straßenbahn an uns vorbei – und war soooo voll. Aber ich hatte die Hoffnung, dass am Beginn der Strecke der Andrang auf einen der wenigen Fensterplätze nicht so groß sein würde. Denn wenn ich schon mit der Straßenbahn fahre, dann möchte ich nicht eingezwängt und schwankend stehen, sondern ich möchte sitzen und in Ruhe aus dem Fenster gucken können. Vielleicht sogar Fotos machen können oder ein kleines Video drehen können.
Als wir nun – und im März ist es nun wirklich nicht voll in Lissabon – unseren Fahrtversuch wagen wollten, war der Andrang an der Haltestelle sehr groß. Wir hätten bestimmt 3 Züge abwarten müssen, bis wir auch nur eine Chance auf einen Sitzplatz gehabt hätten. Ehrlich gesagt, darauf hatte ich keine Lust und ein Blick auf die “Sitzenden” in der Bahn zeigte mir, dass es nicht sonderlich bequem aussah. Also haben wir auf die Fahrt in der berühmten Straßenbahn verzichtet.
Wer dennoch fahren möchte, die Züge der Yellow Bus Tour sind wesentlich leerer, aber die Fahrt auch wesentlich teurer.
Und wer gerne wissen möchte, wo die Tour mit der Linie 28 vorbeifährt und wie das Castelo Sao Jorge von Innen aussieht, sollte unbedingt bei Karl reist vorbei schauen. In ihrem Artikel “Mit der Straßenbahn Linie 28 durch Lissabons Altstadt” beschreibt Nina ihre Eindrücke von Lissabon.
Nadine
Sehr schöne einblicke, ich versuche immer die großen Touristen Ansammlungen zu vermeiden. Weil auch kleine orte ihre schönen ecken haben. Danke für deine Vorstellung.
LG Nadine