Unsere Wanderung am Douro beginnt unterhalb der Ponte D. Luis I. direkt am Ufer des Flusses. Das Wetter ist einfach zu schön für eine Stadtbesichtigung – wir wollen zum Meer!
Aber zunächst führt uns der Weg noch durch den sehr touristischen Teil von Gaia. Hier am Ufer steht ein Andenkenverkaufsstand neben dem nächsten, die Menschen drängen in die Restaurants und Geschäfte oder gehen in den großen Portwein-Kellern zum Tasting. Zum Glück lässt der Trubel schnell nach und wir gelangen in den ruhigeren Abschnitt am Douro.
Unsere Wanderstrecke lässt sich gut auf der Karte nachverfolgen.
Über den Holzbohlenweg
Viel Platz ist nicht zwischen der Straße mit ihren zwei Fahrstreifen und dem Douro und so hat die Stadt für die Fußgänger einen Holzbohlenweg angelegt. Dieser führt an vielen Stellen über den Douro.
In einigen Planken entdecke ich eingesetzte Metallplatten mit Löchern. Eine Weile überlegen wir, warum diese dort angebracht sind, bis wir einen Angler sehen, der dieses Loch für seine Angel nutzt. Die Vertiefung ist sogar angeschrägt, so dass die Angel leicht angewinkelt steht. Eine tolle Idee, die vielleicht so gedacht war. Auf jeden Fall treffen wir bei unserem Spaziergang noch so einige Angler, die hier auf ihr Mittagessen warten.
Wir genießen es, die Strecke zu gehen und dabei über den Douro nach Porto zu schauen. Ab und zu fährt ein Ausflugsschiff vorbei und wir entdecken Orte, die wir unbedingt auf der anderen Flussseite noch genau sehen wollen. Hoch über dem Ufer ist zum Beispiel den Jardins do Palácio de Cristal zu sehen, wo sich ein toller Aussichtspunkt befindet. Aber auch die kleinen bunten Häuser, die den „typischen“ Blick auf Porto ausmachen sind von hier einfach wunderschön.
Ab und zu drehen wir uns um und freuen uns über den Blick zurück. Die beeindruckende Ponte D. Luis I. , an der wir unsere Wanderung begonnen haben, liegt inzwischen weit entfernt.
Als wir unter der Ponte de Arrábida hindurch gehen, öffnet sich die Mündung des Flusses und das Meer lässt sich bereits erahnen.
Zwischenstopp im Fischerdorf Afurada
Dann erreichen wir schließlich einen kleine fast malerischen Ort mit einem Hafen. In Afurada lohnt es sich eine kleine Pause zu machen. Gerade zur Mittagszeit findet man hier viele kleine Restaurants, die frischen Fisch anbieten. Wir haben dort in einer Seitenstraße ein Restaurant entdeckt und dort hervorragend gegessen.
Im Anschluss zog es uns wieder zum Wasser. Dort befindet sich das Gebäude Lavadouro Público, ein Ort, der bis heute von den Dorfbewohnern genutzt wird, um Wäsche zu waschen. In großen Becken wird die Wäsche hier noch mit der Hand geschrubbt und anschließend mit viel Kraft ausgewrungen. Anschließend tragen die Frauen die noch nasse Wäsche auf einen Platz vor dem Waschhaus. Dort sind die Wäscheleinen zwischen Holzstangen aufgespannt und die Wäsche flattert im Wind.
Naturschutz in der Flussmündung des Douro
Wir wollten weiter, die Meeresküste scheint fast in greifbarer Nähe und so setzten wir unsere Wanderung am Douro fort.
Die Bebauung verschwand und die Flussmündung verbreiterte sich immer mehr. Zäune verhinderten das man in Richtung Wasser kommt und die Natur wurde immer üppiger. In diesem Gebiet erstreckt sich das Naturschutzgebiet Douro-Mündung.
An einer Stelle gibt es die Möglichkeit zu bestimmten Uhrzeiten das Gebiet kostenfrei zu betreten. Hier gibt es ein kleines Haus, in dem man Informationen über dieses Gebiet bekommt. Über zwei Holzbohlenweg gelangt man ein Stück in das Gebiet und kann am Ende in kleinen Beobachtungsstationen Platz nehmen. Hier helfen Tafeln dabei, die dort lebenden Tiere zu identifizieren.
Je nach Gezeitenstand eröffnet sich der Blick auf ein mehr oder weniger große Sandbank. Hier kann man zu jeder Jahreszeit Vögel beobachten: Zugvögel, die Station machen, Reiher oder den Großen Brachvogel, Möwen, …
Wir waren bei unserem Besuch die einzigen Personen, die hier die Vögel beobachtet haben und obwohl wir keine Vogelkenner sind, fand ich es wunderschön dort zu sitzen und die Tiere zu sehen.
Endlich am Meer
Wir verlassen das Naturschutzgebiet und folgen dem Weg bei der Wanderung am Douro weiter in Richtung Meer. Und dann, endlich – wir stehen auf einer Uferpromenade direkt an einem wunderschönen Sandstrand.
Hunde toben im Sand, einige Sonnenhungrige sitzen auf denen von der Novembersonne aufgeheizten Steinen und die Wellen rauschen ans Land. Für mich ein Ort, an dem ich die Zeit vergessen kann. Hier sitzen, auf das Meer schauen und einfach nur genießen….
Wir haben dort eine ganze Weile die Ruhe genossen. Es war fast zu schade, dass wir wieder zurück in unsere Ferienwohnung mussten.
Tipp
Für alle diejenigen, die die Strecke nicht zurück laufen möchten, es gibt eine Bushaltestelle an der der Bus 902 abfährt. Diese liegt an der Verlängerung der Uferpromenade. Der Bus fährt kreuz und quer durch die Gegend, endet aber in Porto an der Casa da Música, wo sich auch eine Metrostation befindet.
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