Wir waren viel in Belgrad unterwegs und haben einiges gesehen. Leider noch nicht alles, was auf unserer Liste stand, aber wir werden wiederkommen und Belgrad entdecken.
Hier einige Tipps von uns, was wir in Belgrad entdecken konnten:
Festung und Kalemegdan von Belgrad
Einer der Hauptanziehungspunkte der Touristen in Belgrad ist die Festung und die Kalemegdan. Hier ist immer etwas los und das Schöne ist, es kostet keinen Eintritt!
Kalemegdan
Kalemegdan bedeutet übersetzt Burgvorplatz. Heute ist es eine schöne Parkanlage auf dem ehemaligen Festungsbau von Belgrad. Die Freifläche entstand etwa 1880, als das Gelände in einen Park umgestaltet wurde.
Betritt man heute das Parkgelände direkt am Ende der Fußgängerzone von Belgrad steht man inmitten von Souvenirständen. Hier verkaufen die Serben alles, was das Herz eines typischen Touristen höher schlagen lässt – vom Fußballtrikot über den Kühlschrankmagnet, hier werden Verkaufsschlager angeboten – und es stehen auch wirklich Leute dort und kaufen!
Glücklicher Weise ist nicht der gesamte Park mit Ständen zugepflastert. Schon nach wenigen Metern endet der Verkaufsbereich und der gemütliche Parkabschnitt beginnt. Zwischen den Bäumen stehen zahlreiche Statuen von serbischen und jugoslawischen Persönlichkeiten. Um den Fischerbrunnen sitzen die Serben, unterhalten sich und ab und zu tönt auch ein Lied durch den Park. In einer Ecke des Parks liegt der Zoo von Belgrad.
Geht man durch den Park und geht über eine kleine Zugbrücke, kommt man in die Reste der Belgrader Festung.
Festung von Belgrad
Die Festung in Belgrad ist Anfang des 15.Jahrhunderts errichtet worden. Im 18.Jahrhundert baute man die Anlage aus, es entstanden modere Bastionen.
Strategisch günstig liegt die Festung oberhalb der Mündung von Sava und Donau auf einem Felsplateau. Von hier hat man einen guten Blick ins Flusstal, auf die Stadtteile Zemun und Novi Beograd. Die Oberstadt von Belgrad schließt direkt an das Festungsgelände an. Die Festung stand an einer der wichtigsten Kreuzungen der wichtiger Handelsstraßen. Ein interessanter Punkt, der bei vielen Eroberungen der Stadt eine entscheidende Rolle spielte.
Heute findet man die meisten der erhaltenen Wälle, Tore und Türme in der Oberstadt. Viele der erhaltenen Festungselemente stammen aus völlig unterschiedlichen Epochen. So ist zum Beispiel das älteste erhaltene Tor etwa von 1405 (Tor des Despoten), der Uhrenturm stammt aus der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts und der Römische Brunnen wurde 1717-1731 errichtet.
Während unseres Besuches in der Festung sind wir zunächst auf die große Terrasse der Anlage gegangen. Von hier hat man nicht nur einen tollen Blick auf die Donau und die Sava. Hier steht auch das wohl bekannteste Denkmal Belgrads – der nackte Krieger (Pobednik). Das Denkmal ist zu Ehren des Sieges gegen die Türken im Balkankrieg errichtet worden.
Auch in der Festung gibt es viel zu entdecken. So stehen auf den Wallanlagen zahlreiche Ausstellungsexponate des Militärhistorischen Museums. Im alten Festungsgraben haben Basketballvereine und Tennisvereine Sportstätten angelegt.
Einige der alten Festungsbauten kann man auch besichtigen. So waren wir im Rahmen einer Führung im Großen Brunnen und im alten Pulvermagazin.
Ich finde, ein gemütlicher Spaziergang lohnt sich auf jeden Fall. Wenn man dann noch die Informationstafeln liest, erfährt man eine Menge über die Festung von Belgrad.
Platz der Republik und Terazije
Der Terazije ist eine der Hauptstraßen von Belgrad. Nicht nur unzählige Bus- und Straßenbahnlinien halten hier, hier brummt auch der Verkehr.
Die etwa 250 Meter lange Straße schließt unmittelbar ohne sichtbare Trennung an den Platz der Republik an. Hier befinden sich ein Springbrunnen, Restaurants und kleine Grünflächen. Auf dem Platz der Republik steht ein riesiges Reiterstandbild von Fürst Michael und dahinter liegt das Nationalmuseum. Am anderen Ende der Straße steht das Hotel Moskva.
Das Hotel Moskva stammt aus dem Jahr 1908. Es war das größte Privatgebäude im Serbischen Königreich und das damals größte Hotel in Belgrad mit 50 Betten. Noch heute wird das Haus als Hotel genutzt und die Terrasse des Restaurants war immer gut gefüllt.
Wir haben uns beim auch noch beim mehrmaligen Vorbeilaufen gewundert, warum nachmittags immer viele Menschen vor dem kleinen Brunnen des Hotels standen. In Zweier- oder Dreiergruppen wanderten Zettel und Gelder von einer Hand in die nächste Hand. Bei genauerer Beobachtung stellten wir fest, dass hier große Tausch- und Verkaufsaktionen für Sammelbilder stattfanden.
Der Platz der Republik gehört zu dem Treffpunkt der Stadt. Man trifft sich am Pferd (also dem Reiterstandbild) und bummelt von hier durch die Fußgängerzone der Stadt. Hier findet der Shoppingfan alles, was das Herz begehrt. Für uns immer wieder schön, in der Straße kann man an jeder Ecke Eis und Popcorn kaufen. Popcorn ist für mich ja eher der Kinosnack. In Serbien isst man Popcorn auch beim Bummeln.
Vergesst nicht beim Bummeln auch mal einen Blick über die Geschäfte zu werfen. Hier kann man zum Teil wunderschöne Fassaden oder stylische Details entdecken.
Skardarlija
Ganz in der Nähe unserer Airbnb Wohnung verläuft die Skardarlija. Hier in dem ehemaligen Wohnviertel der Bohemiens befindet sich heute eine der Szenestraßen von Belgrad.
Nach und nach ersetzte man die ehemaligen schuppen in kleine robuste Häuser, in denen heute Kunsthandwerk und Restaurants angesiedelt sind. Kleine begrünte Terrasse laden zum Essen und Trinken ein. Die Preise sind hier etwas höher als in den Restaurants eine Querstraße weiter (die genauso schön sind), da hier fast ausschließlich Touristen herkommen. Wer aber abends gerne bei Musik noch ein Bier oder Wein genießen möchte, sollte auf jeden Fall vorbeischauen!
Denkmal für die Opfer des Lagers Sajmište
Direkt am Ufer Sava steht ein auffälliges Denkmal, dass wir uns unbedingt aus der Nähe angucken mussten.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Konzentrationslager in der Nähe von Belgrad, im heutigen Gebiet von Novi Beograd. Es wird heute geschätzt, dass etwa 40000 Menschen hier untergebracht waren, von denen etwa 10000 nicht überlebten.
1995 stellte man das etwa 10 Meter hohe Denkmal an der Stelle des ehemaligen KZ Sajmište auf.
Palata Srbije
Das flächenmäßig größte Gebäude in Belgrad ist der Palast Serbiens. Der steht in Novi Beograd.
In dem etwa 5500 m² großen Gebäude wurde nach der Fertigstellung des Baus der Regierungssitz und auch der Sitz des Jugoslawischen Präsidenten untergebracht (1992 – 2003). Anschließend diente es dem Außen- und Verteidigungsministerium und dem Präsidenten von Serbien und Montenegro (2003 bis 2006) als Arbeitsplatz. Seit 2006 gehört das Gebäude der Regierung der Republik Serbiens.
Das Gebäude ist wirklich riesig und passt kaum auf ein Foto. Aber es reicht eigentlich auch aus nur eine Gebäudeseite zu fotografieren, da das Gebäude völlig symmetrisch aufgebaut ist.
Barbara
In Belgrad war ich noch nie – außer mal auf dem Flughafen zum Umsteigen… Ich habe die Stadt offensichtlich völlig unterschätzt. Klingt sehr lohnenswert!