Tesla, damit verbindet man heute hauptsächlich die Autos, aber wer war Nikola Tesla und warum trägt nicht nur der Flughafen in Belgrad seinen Namen? Alle diese Fragen kann man im Nikola Tesla Museum klären.
Nicola Tesla wurde 1856 in Smiljan, im heutigen Kroatien geboren. Er war der Sohn eines orthodoxen Priesters.
1875 begann er sein Studium Generale an der Kaiserlich-könglichen Technischen Hochschule in Graz und entschied sich wenig später für das Hauptstudium Maschinenbau. 1877/78 wurde er exmatrikuliert, da er keine Studiengebühren mehr gezahlt hatte.
Er zog nach Marburg an der Drau und arbeitete als Maschinenbauer. 1879 musste Tesla aufgrund einer polizeilichen Anordnung die Stadt verlassen. Er kehrte in seine Heimat zurück und arbeitete als Hilfslehrer.
Später zog er nach Budapest und dann weiter nach Paris. Hier betreute er die Installation der ersten elektrischen Beleuchtung am Gare de l‘Est.
1884 zog es Nikola Tesla nach New York und er arbeitete für kurze Zeit für die Firma Thomas Alva Edison. Noch im gleichen Jahr gründete er mit zwei Geschäftsleuten die Firma Tesla Electric Light und Manufacturing Company. Es wurden erste Patente angemeldet, aber schon kurze Zeit später meldete die Firma Konkurs an.
Eine Wende trat ein, als er den Alfred S. Brown und den Charles F. Peck kennenlernte. Er konnte sie mit seiner Idee zu einem rotierenden magnetischen Feld (Drehfeld), gebildet aus zwei Wechselströmen, die gegeneinander um 90° phasenversetzt sind begeistern. Ihre gemeinsame Firma meldete schnell 7 Patente an, eins der wichtigsten ist die erste Zweiphasen-Synchronmaschine.
Es folgten Jahre, in denen Teslas Arbeit große Anerkennung fand. Er meldete einige Patente an und hatte viele nie umgesetzte Ideen. Dennoch verfolgte aber immer seinen Traum eine drahtlose Energieübertragung. Erst 1900 konnte er sein erstes Patent zur drahtlosen Energieübertragung anmelden. Es gilt heute als erstes Patent zur Funktechnik. Insgesamt meldete er in 50 Jahre 112 Patente an.
1943 starb Tesla im Alter von 86 Jahren in einem Hotel. Seine Unterlagen beschlagnahmten US-Beamte. Seine Asche steht heute im Nikola Tesla Museum in Belgrad.
Über das Nikola Tesla Museum
In einem ehemaligen Wohnhaus mitten im Zentrum von Belgrad liegt das Nikola Tesla Museum. Es ist nicht besonders groß, beherbergt aber im ersten Stock 160.000 Originaldokumente, 2000 Bücher und Zeitschriften, 1200 Exponate der Technikgeschichte, 1500 Fotografien, Fotoplatten, Instrumente und Gerätschaften sowie 1000 Pläne und Zeichnungen. Dieser Bereich ist allerdings nicht öffentlich zugänglich. Seit 2003 gehört das Archiv zu dem Weltdokumentenerbe.
Der öffentliche Teil der Ausstellung befindet sich im Erdgeschoss des Hauses. Immer stündlich beginnt eine Führung im Museum. Dazu gehörte ein etwa 15 Minuten langer Film (in englischer Sprache), über das Leben von Tesla. Ich fand den Film wirklich gut gemacht, auch wenn mir so einige Fachbegriffe fehlten. Aber der Sinn erschloss sich ohne Probleme.
Im Anschluß erklärte eine Mitarbeiterin des Museums einige der technischen Ausstellungsstücke. Glücklicherweise gab es kleinen Vorführungen, denn ehrlich gesagt, mein Physikunterricht in der Schule war zwar toll, ist aber viel zu lange her. Gerade die Erzeugung von Blitzen mittels elektrischer Spannung war schon ein Erlebnis.
Anschließend konnten wir uns die Exponate der Dauerausstellung zum Leben von Nikola Tesla angucken. Hier sind einige Ausstellungsstücke aus dem Leben Teslas zu sehen.
Der Besuch des Museums dauert nicht allzu lange. Nach einer Stunde beginnt die nächste Führung und bis dahin hat man auch in Ruhe alles betrachten können. Uns hat es sehr gefallen und ich finde man sollte sich die Zeit nehmen das kleine Museum zu entdecken.
Adresse:
Krunska 51,
Beograd 11000
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag: 9:45 – 20 Uhr
Tourbeginn immer zur vollen Stunde
Montag: geschlossen
Eintrittspreise (2018):
Erwachsene: 500 Serbische Dinar (etwa 4,20€)
Offenlegung: Wir durften das Nikola Tesla Museum auf Einladung von der Tourist Organization of Belgrade kostenfrei besichtigen. Zusätzlich ermöglichte uns das Nikola Tesla Museum das Fotografieren. Vielen Dank!
Achim Söffker
Ehre wem Ehre gebührt! Das die USA Dokumente unter Verschluss halten ist eine Sauerei! Würde man Tesla machen haben lassen, würde die E-Mobilität heute nicht am Anfang stehen. Leider entschieden irgendwelche habgierige Unmenschen die Menschen in eine Energieabhängigkeit zu treiben um sie versklaven zu können.