Die Genußregion Churfranken bietet neben sehr gutem Essen, hervorragendem Wein auch süffiges Bier aus regionalen Brauereien an. Ein kleines Biertasting kurz vor dem Abendessen war natürlich genau das richtige für mich.
Eder & Heylands Brauerei
Das Familienunternehmen in Großostheim in der Region Churfranken existiert seit 1872. Friedrich Eder erwarb zu diesem Zeitpunkt die Brauerei und Gaststätte „Zum Ochsen“ und begann konsequent das Geschäft weiter auszubauen.
Die bekanntesten Biere sind die „Schlappeseppel-Biere“ in der Bügelflasche. Es werden inzwischen zahlreiche Produkte des „Schlappeseppel“ angeboten: Export, Pils, Pils alkoholfrei, Helles Bayrisch mild, Kellerbier, Landbier, Dunkel, Weißbier dunkel, Weißbier, Weißbier alkohlfrei, Natur-Radler, Radler, Winterbock.
Des weiteren werden Biere der Marke Eder‘s, Heylands und Bavaria in der Bauerei gebraut.
Bei der Auswahl war ich auf das Tasting wirklich gespannt.
Biertasting im Eder Keller
Uns erwartete ein Biersommelier, ein Experte rund um das Thema Biersensorik, Bierstile und Bierpräsentation. Wir wurden in den gemütlichen Gastraum gebracht, in dem einige interessante historische Bilder zu sehen sind, die auf die Tradition des Bierbrauens in diesem Haus hinweisen.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Biers konnte das Tasting dann beginnen.
Bier in Churfranken – frisch gezapft getestet
Zunächst wurde uns ein Bavaria Hefeweizen serviert. Der erste Blick zeigt ein leicht trübes Bier mit einem festen und stabilen Schaum. Es riecht leicht nach Banane, herrlich fruchtig. Der erste Schluck zeigt, hier hat man ein Bier mit einem weichen und milden Geschmack gebraut. Mir gefällt der Geschmack, er ist nicht zu aufdringlich und die Kohlensäure hinterlässt ein angenehmes prickeln auf der Zunge.
Das zweite Bier, dass uns präsentiert wurde, war ein dunkles Bier. Das Schlappeseppel Dunkel präsentierte uns eine wunderschöne dunkle Farbe. Es riecht leicht nach den Röstaromen des Malzes, aber nicht zu malzig. Nimmt man dann den ersten Schluck wird man überrascht von einer zurückhaltenden bitteren Note. Ich empfinde sie als sehr angenehm und nicht zu aufdringlich.
Zum Abschluss durften wir das Eder‘s Pils probieren. Bei einer Stammwürze von 11,2% und 5,0 Vol.% Alkohol ein eher mildes Bier. Es ist hell und nahezu golden im Glas und verfügt über eine feste und stabile Schaumkrone. Geschmacklich hat das Pils einen fein-herben Touch, der nicht dominant wirkt. Ich empfand das Bier als eher mild.
Mein eindeutiger Favorit des Tastings das Eder‘s Pils gefolgt vom Bavaria Hefeweizen.
Adresse:
Restaurant Eder Keller
Aschaffenburger Str. 3
63762 Großostheim
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag: 11:30 – 14 Uhr und ab 17.30 Uhr
Samstag: ab 17.30 Uhr
Sonntag: 11:30 – 14 Uhr und ab 17.30 Uhr
FAUST-Bier im Gasthaus „Zum Riesen“ in Miltenberg
Eine der ältesten Brauerein im Rhein-Main-Gebiet ist das Brauhaus FAUST. 1654 wird dieses, damals noch als Löwenbrauerei in Miltenberg gegründet. 1875 übernimmt die Famile Faust die Löwenbrauerei und führt es seither als Familienunternehmen. 1993 wird die Löwenbrauerei zum „Brauhaus Faust“ und wird inzwischen von der vierten Generation geführt.
Die Angebotspalette der Brauerei ist groß. Ich habe während eines Abendessens das FAUST-Riesen Spezial getrunken. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,5 Vol.%, die Stammwürze bei 13,3%.
Der erste Blick auf das Bier zeigt ein goldenes Bier mit einem kräftigen aber feinporigen Schaum. Es riecht recht malzig und beim ersten Schluck schmeckt man das Malz recht stark, aber nicht unangenehm. Die angekündigte dezente Honig- und Tabaknote habe ich leider nicht herausgeschmeckt.
Auf jeden Fall hat das Bier hervorragend zu meinen Schnitzel gepasst, es war süffig und nicht zu aufdringlich im Geschmack.
Adresse:
Gasthaus “Zum Riesen”
Hauptstr. 99
63897 Miltenberg
Führungen durch das Brauhaus Faust
Bei meinem zweiten Besuch in Miltenberg war Zeit einen kurzen Abstecher in das Brauhaus Faust zu unternehmen. Hier sollte ich bei einer Führung erfahren, was das Bier in Churfranken so einzigartig macht.
Das bayrische Reinheitsgebot von 1516 legt die Zutaten für die Bierherstellung in deutschen Brauereien genau fest. Es darf Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden. Jetzt kann man behaupten, dann müsste jedes Bier auch gleich schmecken. Aber weit gefehlt. Jeder Brauer kann seinen eigenen Style für ein Bier entwickeln. Sei es ein spezieller Hopfen, ein individuelles Malz oder der geheime Hefestamm aus dem Bereich der Zutaten oder die Art der Gärung, die Reifelänge oder die Filtration – eine kleine Änderung bringt einen neuen Geschmack.
Im Brauhaus Faust arbeitet man zum Beispiel mit einer offenen Gärung. In traditioneller Art gären die Biere in niedrigen offenen Gärbottichen. Der bittere Schaum, der die Gerbstoffe enthält wird von Hand abgeschöpft.
Die lange Lagerung von mindestens 6 Wochen lässt dem Bier Zeit „nachzureifen“ und den vollmundigen Geschmack auszubilden. Insgesamt 21 verschiedene Biere werden in der Miltenberger Brauerei gebraut. Einige davon gibt es nur saisonal, andere Biere werden ständig angeboten.
Nachdem wir uns in einem Bierlager mit einige Bieren versorgt hatten, zog es und auf einen der ungewöhnlichsten Orte in Miltenberg. Hier in der Brauerei hat man über einigen Tanks eine Aussichtsterrasse errichtet. Bei einem kühlen Bier ist das der bisher aussichtsreichste Biertastingort, den ich bisher erlebt habe.
Mein Festbier, ein Saisonbier, dass von April bis Oktober angeboten wird, ist etwas kräftiger und sehr süffig. Es schmeckt etwas malzig. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,5%, die Stammwürze bei 13,3%. Das Bier wird in einer Bügelflasche im Verkauf angeboten. Öffnet man diese, entströmt ein leichter Geruch nach Tabak.
Offenlegung: Der Besuch und die Verköstigung vom Bier in Churfranken waren Programmpunkt einer Pressereise.
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