Der St.-Paulus-Dom zählt zu den bedeuteten Kirchenbauten in Münster und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Er steht mitten in der Altstadt auf dem Domplatz. Bei unserem ersten Besuch in Münster hatten wir einen Besuch im St.-Paulus-Dom zeitlich leider nicht mehr geschafft. Bei unserem zweiten Besuch in der Stadt konnten wir das nun glücklicher Weise nachholen.
St.-Paulus-Dom: Baugeschichte
Der heutige Dom ist schon der dritte Dom des Bistums Münster. Die beiden Vorgängerbauten wurden abgerissen.
Die Baugeschichte des heutigen Doms beginnt etwa 1192. Zu dieser Zeit ließ der damalige Bischof auf eigene Kosten den romanischen Westbau errichten. Zu dieser Zeit stand noch der zweite Dom und der Westbau wurde hier angebaut. Nach dem Abriß des zweiten Doms wurde der Westbau erhalten und in den dritten Dom integriert.
Der Grundstein des heutigen Doms legte der damalige Bischof 1225. Nach etwa 40 Jahren Bauzeit weihte man die Kirche schließlich ein. Zahlreiche Umbaumaßnahmen, aber auch Zerstörungen durch während der Täuferunruhen und durch Kriege veränderten das Bild des Doms immer wieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute man den fast zerstörten Dom von 1946 bis 1956 wieder auf. Bis auf die zerstörten Deckenmalereien und das Westportal konnte man eine fast originalgetreue Rekonstruktion erstellen.
Kleiner Rundgang durch den St.-Paulus-Dom
Mein erster Blick, als ich den Dom betreten fällt auf das ehemalige Westportal im St.-Paulus-Dom. Hier entstand nach dem Zweiten Weltkrieg eine schlichte Wand mit 12 kreisförmig angeordneten runden Fenstern. In der Kreismitte befinden sich vier zu einem Quadrat angeordnete Fenster. Ich bin begeistert von der Schlichtheit der Wand und den optischen Eindrücken, die man hier bekommt. So richtig verstehen kann ich die Münsteraner nicht, die diese Wandgestaltung zum großen Teil ablehnen und Bezeichnungen wie „Wählscheibe Gottes“ in Anlehnung an die Telefonwählscheibe für die Wand geprägt haben. Mir gefällt es!
Besonders schön finde ich die Fenster im Chorumgang und im Kapellenkranz. Die 17 Glasfenster sind durch symbolhaft-biblische Szenen bestimmt. Das Lichtspiel der durchfallenden Sonne ist einfach schön.
Der St.-Paulus-Dom ist in meinen Augen ein sehr angenehmes Kirchenhaus. Es gibt einige wirklich wunderschöne Statuen und Kapellen, aber dennoch ist es nicht „überladen“ und erschlägt den Besucher mit seiner Pracht. Für mich genau richtig, um sich darin wohl fühlen zu können.
Astronomische Uhr
Für mich besonders beeindruckend, die Astronomische Uhr im Dom zu Münster. Schon 1408 gab es hier die erste astronomische Uhr im Dom zu sehen. Diese wurde jedoch während der Täuferunruhen 1534 zerschlagen.
Nur wenige Jahre später konnten sich die Münsteraner über eine neue Uhr freuen. Diese wurde im Laufe der Jahre bedingt durch Kalenderreformen, Uhrwerkerneuerungen und optisch -künstlerischen Veränderungen mehrfach umgestaltet. 1927 wäre die astronomische Uhr sogar fast entfernt worden, konnte aber glücklicher Weise erhalten werden. Während des Krieges lagerte man die Uhr aus und bewahrte sie so vor der Zerstörung. Seit 1951 befindet sie sich nun wieder im St.-Paulus-Dom zu Münster und zeigt die Zeit an.
Priester hatten in allen Religionen die Aufgabe, die Termine für die religiösen Feste festzulegen. Dabei mussten sie zum Beispiel Vollmondstände genau berechnen können. Eine Astronomische Uhr half ihnen dabei. Astronome halfen durch ihre Vorausberechnungen bei der Justierung der zahlreichen Einstellungen der Uhren.
Es soll einmal gut 1000 astronomische Uhren gegeben haben. Leider sind davon nur noch wenige erhalten, eine davon befindet sich in Münster. Die Uhr im Dom zu Münster weist eine beachtliche Größe auf, sie ist über 7 Meter hoch, und wunderschön bemalt.
Wir haben eine Weile vor der Uhr gestanden und versucht ihre Komplexität zu verstehen. Glücklicher Weise kann man ein Faltblatt kaufen, dass einem dabei hilft. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, es sei nur soviel festgehalten – man kann unter anderem die Uhrzeit, die Tierkreiszeichen, die Himmelsrichtungen, den Stand der Gestirne am Himmel und das Datum ablesen. Ich fand das alles recht verwirrend und müsste mich damit richtig beschäftigen, um hier zum richtigen Ableseergebnis zu kommen.
Da ich ja auch zum Glück nicht auf die Angaben der Astronomischen Uhr angewiesen bin, konnte ich mich über die wunderschönen Details der einzelnen Elemente erfreuen. Besonders gut haben mir die kleinen Figuren gefallen, dir links und rechts über der Uhr stehen. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Chronos der Gott der Zeit ist – hier abgebildet zusammen mit dem Tod.
Ein Besuch im St.-Paulus-Dom in Münster sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Adresse:
Domplatz 28,
48143 Münster
Öffnungszeiten:
Sonntag und Feiertage: 6.30 – 19.30 Uhr
Montag – Samstag: 6.30 – 19 Uhr
Führungen:
Es werden kostenpflichtige öffentliche Führungen angeboten. Die Termin und Preise dazu erfährt man auf der Webseite des Doms.
Siegfried Pohl
Ich möchte gerne den Dom besichtigen , und ein Gespräch mit den Bischof veranlassen . Nur wenn es Möglich wäre . Wenn nicht dann Vielleicht Später . Ich muss mir dann überlegen was ich den Bischof sagen werde .
Susanne Jungbluth
Vielleicht einfach mal im Büro der Gemeinde anfragen….